Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1495 - Jäger der Dunkelheit

1495 - Jäger der Dunkelheit

Titel: 1495 - Jäger der Dunkelheit
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Fall war es eine Bewegung, die von der linken Mauerseite ausging.
    Von außerhalb kletterte ein Mann auf die Mauer!
    Old Buzz hielt den Atem an. Es wurde spannend. Er wusste Bescheid, wer auf dem kleinen Friedhof lauerte. Der Mann, der über die Mauer gestiegen war, wusste es nicht. Vielleicht war er auf der Suche nach der fliegenden Gestalt, die allerdings weiterhin in ihrer Deckung blieb und den Mann erst mal in Ruhe ließ.
    Der Mann hatte nur für einen winzigen Moment auf der Mauerkrone gehockt. Dann war er gesprungen und mit beiden Füßen auf dem Boden gelandet. Er schaute sich um und machte auf Old Buzz den Eindruck eines Profis. Angst schien er nicht zu haben. Er wusste offenbar genau, wie er sich verhalten musste.
    Jetzt befanden sich zwei auf dem Gelände. Der eine wusste über den anderen Bescheid, umgekehrt aber nicht. Wenn Buzz beide miteinander verglich, dann war ihm der Zweite sympathischer, weil er ein normaler Mensch war. Er fragte sich, ob es nicht besser war, den Mann zu warnen. Old Buzz dachte darüber zu lange nach, denn es passierte genau das, wovor er den Mann hätte warnen sollen.
    Die fliegende Gestalt zeigte sich.
    Sie schnellte aus ihrer Deckung hoch, schwang dabei ihre Waffe und griff den Neuankömmling an.
    Sie war schnell und ungeheuer wendig. Der andere Mann hatte keine Chance, ihr zu entgehen.
    Der fliegende Mensch schlug mit seiner Waffe zu, aber er verfehlte seinen Gegner, weil der sich zur Seite geworfen hatte. Dann stemmte er sich an einem Kreuz ab, sprang darüber hinweg, und Old Buzz hörte seinen Schrei.
    Er bewunderte den Mann, der sich so gut verteidigen konnte. Was unter ihm ablief, kam ihm wie eine Filmszene vor. Dass es die normale Wirklichkeit war, konnte er nicht so recht begreifen.
    Der Mann lief nicht weg. Er stellte sich dem Fliegenden, und Buzz sah, dass er seine rechte Hand an die linke Körperseite brachte. Das tat nur jemand, der eine Waffe ziehen wollte.
    Dazu kam es nicht mehr.
    Der Mann trat zurück und hinein in eine Mulde. Er geriet ins Taumeln und wollte sich wieder fangen, doch genau das schaffte er nicht. Der Fliegende war schneller, wuchtete sich nach vorn und stürzte dem nach hinten fallenden Mann mit schlagbereiter Waffe entgegen…
    ***
    Ich hätte mir gewünscht, fliegen zu können – so wie die Gestalt, die wir gesehen hatten. Das konnte ich leider nicht. So musste ich mich auf meine Füße verlassen, die mich bis dicht an die Mauer heranbrachten, die ich mit Schwung anging.
    Ich tat es Bill nach. Mit den Händen der ausgestreckten Arme bekam ich die Mauerkrone zu fassen, nachdem ich mich abgestoßen hatte. Danach ging alles blitzschnell. In derartigen Situationen hatte ich es mir abgewöhnt, zu denken.
    Es ging darum, schnell zu sein, um Bill Hilfestellung zu geben. Ich wusste nicht, ob alles richtig war, was ich tat. Jedenfalls brauchte Bill meine Hilfe.
    Auf der Mauerkrone hielt ich mich nur Sekunden auf. Die winzige Zeitspanne reichte aus, um mir einen ersten Überblick zu verschaffen. Bei der geringen Größe des eingezäunten Friedhofs war das kein Problem.
    Aber die Grabsteine hinderten mich an einer guten Sicht. Die beiden Gestalten sah ich an der linken Seite, und mir entging nicht, wie schlecht es meinem Freund ging.
    Ich sah nur, dass er rücklings am Boden lag. Die andere Gestalt beugte sich über ihn.
    Ein weiter Sprung brachte mich über ein Grabkreuz hinweg.
    Ich kam gut auf, lief sofort weiter und sah jetzt in der Dunkelheit besser.
    Bill wehrte sich. Er hatte den linken Arm in die Höhe gestemmt und damit das rechte Handgelenk der Gestalt umklammert, die über ihm kniete. Noch war es Bill möglich, die Waffe abzuwehren, die ihn töten sollte. Es war eine Art Schwert, dessen Spitze auf Bills Hals zielte und sich ihm immer mehr näherte.
    Ich hörte das Keuchen des Reporters und wusste, dass ich keine Sekunde mehr verlieren durfte. Ich meldete mich auch nicht. Dafür kam ich wie ein Unwetter über den Bewaffneten.
    Ich packte ihn an den Schultern. Beide Hände wühlte ich in ein Material, das sich wie Stoff anfühlte, was es aber nicht war, denn ich umklammerte Federn, aus denen sich die Flügel zusammensetzten.
    Glatt, vielleicht auch ölig. Ich krallte meine Hände darin fest und zerrte die Gestalt von Bill weg. Es war alles andere als leicht, und ich musste verdammt viel Kraft aufwenden, um die Gestalt vom Boden in die Höhe zu bekommen. Dabei gelang es mir noch, den Vorteil der Überraschung auszunutzen. Mit aller Macht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher