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1495 - Die Generalprobe

Titel: 1495 - Die Generalprobe
Autoren: Unbekannt
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Unterseite des Fragmentraumers zurück, dann erreichte er das freie Gelände und stieg steil in die Höhe. „Achtung, hier spricht Dharab!" klang es in seinem Empfänger auf. „Wenn ihr unbedingt einer Drangwäsche nachgehen müßt, dann tut es, wenn die Lage nicht so bedrohlich ist, meine Kleinen. Ihr hört mich beide, also nehmt Vernunft an. Die beiden Begleitschiffe starten in zwei Minuten in den Orbit!"
    „Danke für die Warnung, Tenquo", antwortete Notkus. „Aber ich habe etwas zu erledigen, was keinen Aufschub duldet."
    „Es ist mir bekannt", dröhnte die elektronisch gedämpfte Stimme des Haluters. „Wir rechnen mit zwei Tagen, bis die nötigen Reparaturen durchgeführt sind. Spätestens am ersten Mai seid ihr wieder an Bord eines der Schiffe!" Notkus brummte etwas und musterte den Horizont. Die rote Sonne Unalaq erzeugte in der sauerstoffreichen Atmosphäre Phoebes einen grünlichen Schimmer, und ein wenig kam es dem Terraner vor, als flöge er am Boden eines flächen Ozeans entlang und hätte über sich das grün schillernde Wasser.
    Sein SERUN hatte den winzigen Reflex in der Ortung und meldete eine Kursänderung. Enza wandte sich mehr nach Norden und verschwand hinter einen Hügelkette, die einer Dünenlandschaft glich und keinerlei Vegetation aufwies. Dahinter allerdings, das hatte Notkus bei der Aufnahme des Landevorgangs gesehen, befand sich eine Zone entlang eines Wasserlaufs, in der es spärliche Vegetation gab.
    Kurz vor dem Beginn der Hügelkette bremste er ab und sank langsam dem Boden entgegen. Schräg über ihm begannen die beiden Fragmentraumer ein Inferno zu veranstalten. Die verdrängten Luftmassen entfachten einen Sturm mittlerer Stärke, der den Sand meterhoch zum Kochen brachte und wellenartige Fontänen nach allen Seiten davonschleuderte. Sie wuchsen bis zu hundert Metern in die Luft und sanken als schwergewichtiger Regen zum Boden zurück. Notkus schaltete den Schutzschirm ein und überstand den Vorgang reibungslos. Als das Schlimmste vorüber war, steckte er in einer gut zehn Meter hohen Düne, aus der der SERUN ihn erst einmal hinauskatapultieren mußte. In der Zwischenzeit hatten die beiden Raumer, die die BOX-01810 mit Hilfe ihrer Zugstrahlen auf Phoebe abgesetzt hatten, mehrere Kilometer zwischen sich und die Oberfläche gebracht.
    Notkus ortete und stellte fest, daß es ein Stück östlich von seiner Position ein winziges Echo gab. Enza flog mit zunehmender Beschleunigung in Richtung Süden zurück, und der Synergistiker wandte sich um und versuchte, ob er sie mit seinen Augen ausmachen konnte. Er entdeckte den winzigen Punkt, der sich rasch entfernte. Noch behielt sie ihren Kurs bei, und solange brauchte er sich keine Sorgen zu machen, er könnte sie verlieren.
    Langsam robbte er über den Hügelkamm hinweg und spähte zwischen zwei Bodenwellen hindurch auf den Vegetationsbereich hinab. Langsam glitten seine Augen von West nach Ost, und nach einer Weile hatte er gefunden, was er suchte. „Desaktiviere alle Systeme", befahl er dem Pikosyn. „Auch die Lebenserhaltungssysteme. Ich will, daß der Anzug keine Energie mehr abgibt!"
    Von jetzt an war er allein auf seine Muskelkraft angewiesen. Er öffnete von Hand den Helm und atmete die sehr trockene Luft ein. Ihre Zusammensetzung entsprach der, die er von Terra her kannte.
    Terra, wie lange war das jetzt her? Über siebenhundert Jahre, gemessen an der galaktischen Zeitrechnung?
    Er erhob sich und eilte gebückt zwischen die Bodenwellen hinein. Der leichte und elastische Anzug behinderte ihn nur unwesentlich. Er legte zweihundert Meter zurück, dann kauerte er sich hinter einem buschartigen Gewächs nieder und warf einen Blick hinüber zu dem einsamen Rinnsal, das den Wuchs einer mageren, aber grünen Bodenvegetation und einiger Stachelbüsche ermöglichte. Ein Schatten bewegte sich am Wasser, und Notkus beobachtete fasziniert, wie grazil sich die geliebte Frau bewegte.
    Leichtfüßig wie eine Gazelle wanderte sie den Wasserlauf entlang, und sie trug ihre leichte Bordkleidung.
    Bei einer Außentemperatur von siebenundzwanzig Grad wär das kein Problem, während Notkus spürte, wie ihm warm und wärmer wurde. Er wartete eine Weile, dann zog er sich ein Stück zurück und schälte sich ebenfalls aus seinem Anzug.
    Er kannte Enza. Er wäre nie auf den Trick mit dem davonfliegenden SERUN hereingefallen. iEr legte seinen Anzug neben eine Distel und huschte hinter seiner Partnerin her. Sie saß auf einem Grashügel, der in das Wasser
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