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1495 - Die Generalprobe

Titel: 1495 - Die Generalprobe
Autoren: Unbekannt
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und er stürzte mit ihr zusammen zu Boden. Er prallte hart auf und erhielt einen Schlag gegen den Magen, der ihm vorübergehend den Atem raubte. Er riß verwundert die Augen auf und spürte plötzlich ihre Lippen auf den seinen. Sie strahlten eine verzehrende Hitze aus, und Enzas Augen schienen ihn zu verschlingen. Hundert Herzschläge reichten nicht aus für den Kuß, den sie ihm gab, und danach lagen sie lange eng umschlungen da, ohne daß sich ihre Lippen voneinander lösten.
    In diesen Minuten spielten ihre Probleme und Ängste keine Rolle, und sie verschwendeten keinen einzigen Gedanken daran.
    Notkus allerdings wurde ein wenig angst angesichts der Vehemenz und Leidenschaft, mit der seine Partnerin die Initiative an sich gerissen hatte.
     
    *
     
    Zufrieden kreuzte Anig Putar die vier Arme. Die Nachricht war über die irgendwo im Raum stehenden Aufklärer von WIDDER in das Netz ARINET eingefädelt worden, und ein Signal zeigte an, daß sich der Sender ausgeschaltet hatte. Der Empfänger blieb jedoch aktiv, ein paar Stunden später traf die Bestätigung ein, daß die Botschaft Heleios erreicht hatte. Gleichzeitig teilte ARINET mit, daß sich überall in der Milchstraße kleine Gruppen von Schiffen formierten, die mit gezielt vorgenommenen Flugmanövern Unruhe schufen und somit von den Sektoren ablenkten, in denen die Erprobung des SHF-Störsenders in seine entscheidende Phase treten sollte. Ein Dreivierteljahr war es her, daß das Gerät zum ersten Mal an einem Cantaro erprobt worden war. Seither hatte man es auf Heleios vervollständigt und immer wieder geprüft. Der eigentliche und abschließende Test stand noch bevor.
    Wie der Störsender funktionierte, wenn er raumdeckend eingesetzt wurde, das konnte niemand sagen.
    Die Verbände, die die Verwirrung schufen, gehörten zu dem großen Troß aus Andromeda, und sie führten kein Zentralplasma mit sich. Dessen Existenz mußte den Herren der Galaxis unbedingt verborgen bleiben. „Dharabos, wie sieht es aus?" erkundigte Putar sich. Die Normalfunkverbindung mit Phoebes Oberfläche hatte sich gerade wieder aufgebaut.
    Der Teil des Planeten, auf dem der Fragmentraumer abgesetzt worden war, hatte sich - von den Schiffen im Orbit aus gesehen - über den Horizont geschoben.
    Dharab ließ nicht erkennen, was er dachte, und Putar empfand so etwas wie Bitterkeit im Gesicht seines Artgenossen. „Die Posbis haben damit begonnen, die Schäden zu beseitigen und die Ersatzteile in Position zu bringen", erwiderte er. „Allerdings beginne ich zu bezweifeln, daß das Schiff bis zum zweiten Mai wiederhergestellt ist!"
    „Das Synergistikerpärchen ist draußen an der Außenhülle der KALIHAL und arbeitet an dem Verstärker.
    Wir müssen mögliche Beeinträchtigungen der Impulse durch die Lufthülle Phoebes ausschalten. Sonst hat das ganze Unternehmen keinen Sinn."
    „Ich stimme Ihnen zu!" sagte Tenquo Dharab. „Und ich werde alles in meinem Kräften Stehende tun, damit der Test ein Erfolg wird. Stehen wir nicht im Wettstreit mit allen anderen Gruppen, die an der Erprobung der Störsender arbeiten?"
    „So ist es", bekräftigte Putar. „Aber ich glaube, die Wände in meinem Schiff haben Ohren, wie die Terraner sagen. Das Wort >Wettstreit< würde selbst einen Toten zum Leben erwecken. Ich habe es noch nicht einmal richtig ausgesprochen, da unterbricht unser weiser Freund seinen Schlaf und verläßt seine Kabine mit unbestimmtem Ziel."
    „Ich wünsche Ihnen angenehme Stunden, Putaros. Der kleine Schwache wird Yubas Verehrung unterbrochen haben, um sein Körpertraining zu vollziehen!"
    Dharab verschwand aus dem Sichtbereich des Aufnahmefeldes, und Anig Putar widmete sich den Schiffskontrollen. Das Haluterschiff flog in einem Zwölfhundertkilometerorbit, und in einer Entfernung von etwa funftausend Kilometern hingen die beiden Fragmentraumer. Die Posbi-Schiffe führten keine Kommunikation, aber Putar wußte, daß sie orteten und bis in eine Entfernung von hundert Lichtjahren jede Energieemission wahrnahmen. Im Ernstfall reichte das aus, damit sich die Schiffe absetzen konnten. Für die BOX auf der Oberfläche kam in einem solchen Fall jedoch alles zu spät.
    Man würde die beiden Nakken, Dharab und die Matten-Willys über einen Transmitter retten können. Bei dem umfangreichen Teil des Zentralplasmas war das nicht möglich, denn so große Transmitter gab es in keinem Fragmentraumer. Selbst der Koloß von BASIS hätte da seine Schwierigkeiten gehabt.
    Dharab hatte mit seiner
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