Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1492 - Vampir-Attacke

1492 - Vampir-Attacke

Titel: 1492 - Vampir-Attacke
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Lebenslicht ausblasen wollte, sehe ich es ganz gelassen.«
    »Das musst du auch«, murmelte Jane.
    Ich drückte das Fenster wieder zu und schloss auch den Vorhang.
    Jane knipste das Licht wieder an und sah, dass ich sie anschaute.
    »Ich frage mich, was mit euch ist«, murmelte ich. »Besonders mit dir, Justine. Er weiß jetzt, dass du nicht seine Freundin bist. Vielleicht wird er versuchen, auch dich zu vernichten.«
    Die blonde Bestie hielt die Arme vor der Brust verschränkt und drehte ihre Runden durch das Zimmer. Auf meine Bemerkung ging sie nicht ein, aber sie grübelte über etwas nach, das sah ich ihr an.
    »Hat es dir die Sprache verschlagen?« höhnte ich.
    Justine stoppte ihre Wanderung und drehte sich mit einem kurzen Ruck um. »Nein, das hat es nicht, John, ich bin nur dabei, nachzudenken.«
    »Sehr gut.«
    Ihre Augen verengten sich, und der kalte, eisige Ausdruck verschwand. »Ich denke darüber nach, ob ich ihn nicht doch kenne. Nicht persönlich, aber aus irgendwelchen Berichten. Durch das Licht der Lampe habe ich für einen Moment sein Gesicht gesehen. Leider war es sehr kurz, aber ich glaube, dass er mir so unbekannt nicht ist.«
    »Und? Ist das alles?«
    »Im Moment schon. Ich hätte ihn länger sehen müssen.« Sie stemmte die Hände in die Hüften und fixierte Jane und mich. »Ich bin nicht die einzige Blutsaugerin auf dieser Welt. Es gibt uns, und ich sage euch, dass es uns in den verschiedensten Variationen gibt. Wir sind auf der Welt verteilt, und es gibt einige, die untereinander in Kontakt stehen, die gewissermaßen ein Netzwerk aufgebaut haben.«
    »Gehörst du dazu?«
    »Nein. Sie würden mich wohl kaum akzeptieren. Denn so wie ich existiere, ist das nicht ihre Welt. Das müsst ihr wissen. Wir laufen nicht alle auf einer Schiene.«
    »Sondern?«
    »Ich weiß es noch nicht.«
    »Das ist wenig«, stellte Jane fest.
    »Klar.« Ihre Außen funkelten jetzt.
    »Aber es ist immerhin mehr, als ihr herausbekommen habt.« Sie nickte uns zu, drehte sich um und verließ das Zimmer.
    Jane Collins schüttelte den Kopf. »Was soll das denn nun schon wieder?« fragte sie.
    Ich konnte ihr keine Antwort geben, ging zum Fenster und schaute durch einen Vorhangspalt in den dunklen Hof, in dem außer den schwachen Schatten der kahlen Bäume nichts zu sehen war.
    Lauerte er noch? Lauerte er nicht? War er vielleicht unterwegs, um ein neues Opfer zu suchen?
    Es waren schwere Gedanken, die mich quälten, und sie waren an meinem Gesichtsausdruck abzulesen.
    »Dir geht es nicht besonders gut«, meinte Jane.
    »Ist das ein Wunder?«
    »Nein, denn du musst damit rechnen, dass du jetzt auf der Abschussliste stehst.«
    »Oder auf der Blutliste.«
    »Meinetwegen auch das. Dein Problem sind seine Kräfte. Er kann dich ohne Vorwarnung aus der Luft angreifen. Er kann auch auf dich schießen, und du kannst dich nicht wehren…«
    »Willst du mich deprimieren, Jane?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das will ich nicht. Ich will dich nur mit der Wahrheit konfrontieren, denn du bist in gewisser Hinsicht schutzlos.«
    »Was soll ich denn machen, verdammt? Mich in einem Bunker verkriechen? Mich in Schutzhaft nehmen lassen?«
    »Wäre nicht schlecht.«
    »Und wer jagt dann den Vampir?« Jane blieb gelassen, und so hörte sich auch ihre Antwort an. »Du hast ja selbst erlebt, dass er nicht eben ein Freund von Justine Cavallo ist. Ich denke, dass du uns den Job überlassen kannst.«
    Ich starrte sie an. »Meinst du das im Ernst?«
    »Ja, sonst hätte ich es nicht gesagt.«
    Ich war heftig dagegen, und das machte ich Jane auch klar. »Wir kennen uns verdammt lange, und da wir uns so lange kennen, müsstest du eigentlich wissen, dass ich mich auf derartige Dinge nicht einlasse. Ich habe noch nie gekniffen, und das werde ich auch jetzt nicht tun.«
    »Es war nur ein Vorschlag, John.«
    »Aber kein guter.«
    Jane ging von ihrer Meinung nicht ab. »Das sagst du. Andere sehen das nicht so.«
    »Ich bin kein kleines Kind mehr. Und wer mich so attackiert, den muss ich einfach aus seinem verdammten Versteck hervorlocken und mich ihm stellen. Und dazu wird es auch kommen.«
    »Ja das glaube ich dir. Ich habe nur Probleme mit seinen Fähigkeiten und seiner Abgebrühtheit. Der schießt Menschen in den Rücken, wenn es ihm in den Kram passt. Der ist nicht nur ein Vampir, sondern zugleich ein Killer.«
    »Ja, das ist neu. Ich frage mich, wer ihn dazu gemacht hat und für wen er arbeitet. Ich habe keine Ahnung, Jane. Kann sein, dass wir auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher