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1490 - Das Rätsel der Leichenvögel

1490 - Das Rätsel der Leichenvögel

Titel: 1490 - Das Rätsel der Leichenvögel
Autoren: Jason Dark
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entdeckte Elliot keine Bewegungen, was ihn schon mal etwas beruhigte. Da flog kein Vogel wie ein Wachtposten hin und her. Auch bei einem Blick durch das Fenster war nichts zu sehen, und er hörte hinter sich Simones gespannt klingende Stimme.
    »Siehst du was?«
    »Nein, kein Vogel in Sicht.«
    »Dann hocken sie auf dem Dach und warten ab.«
    »Das kann gut sein.«
    »Und jetzt?« Simone stellte die Frage, als sie ihren Freund erreicht hatte.
    Für einen kurzen Augenblick lachte der Gärtner auf. »Ich habe soeben daran gedacht, das Haus zu verlassen, zum Wagen zu laufen und so schnell wie möglich abzuhauen.«
    »Dann kommen sie, Elliot.«
    »Du denkst, dass sie uns verfolgen würden?«
    »Klar. Die jagen hinter uns her. Denk mal daran, wie weit die nächsten Häuser entfernt sind. Die fliegen bestimmt schneller, als wir fahren können. Ich will nicht von einem Pulk Vögeln überfallen werden. Deshalb glaube ich, dass wir hier sicherer sind.«
    »Ja, da kannst du recht haben.« Er war wieder bis dicht an das Fenster getreten und hatte den Kopf nach rechts gedreht. »Ich glaube, wir bekommen Besuch.«
    »Wieso?«
    »Da fährt zumindest ein Wagen auf das Haus zu.«
    »Mach keine Witze.«
    »Dann schau selbst.«
    Elliot machte seiner Freundin Platz.
    Simone gab in den folgenden Sekunden keinen Kommentar ab, aber sie nickte schließlich und trat wieder zurück.
    »Nun?«
    »Sieht ganz so aus, als wollte der Fahrer zu uns.« Sie runzelte die Stirn. »Es ist ein Rover. Ein Allerweltswagen. Kennst du jemanden von unseren Bekannten, der ein solches Auto fährt?«
    »Im Moment fällt mir keiner ein.«
    »Ein Kunde?«
    »Wir haben geschlossen.«
    »Ja, aber es gibt welche, die…« Elliot unterbrach sie. »Nein, nein, das glaube ich nicht.« Er nahm sich das zweite Fenster vor, blickte nach draußen, stellte sich dabei allerdings so hin, dass er von der anderen Seite her nicht gleich erkannt werden konnte.
    Beide sprachen nicht mehr. Die Spannung hielt sie umfangen.
    Das Ziel des Rovers war tatsächlich das Haus.
    Elliot Wells glaubte nicht daran, dass es ein Kundenbesuch war.
    Diese beiden Männer waren aus einem anderen Grund erschienen.
    Es war zwar nicht leicht, durch gleich zwei Scheiben in den anderen Wagen zu blicken, doch Elliot erkannte zwei Männer. Und er war sicher, sie zuvor noch nie gesehen zu haben.
    Da auch Simone durch ein Fenster schaute, fragte sie: »Kennst du einen von ihnen?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    Der Wagen war zwar gestoppt worden, doch keiner der beiden Männer traf Anstalten, ihn zu verlassen. Sie blieben sitzen, als ob sie auf etwas warten würden.
    »Ob sie über die Vögel Bescheid wissen?« flüsterte Simone. »Was meinst du?«
    »Es deutet einiges darauf hin.«
    »Aber warum tun sie dann nichts?«
    »Vielleicht suchen sie die Vögel erst noch.«
    »Hm, willst du nach draußen gehen und fragen, was sie hier zu suchen haben?«
    »Daran gedacht habe ich«, gab Elliot Wells zu. Danach rang er nach Atem. »Es ist alles so verdammt kompliziert. Niemand von uns weiß, was hier wirklich abläuft.« Er schüttelte den Kopf. »Ratsam wäre es vielleicht. Dann könnte…«
    »Nein, warte! Da steigt jemand aus!«
    Die Beifahrertür schwang auf. Ein Mann mit braunen Haaren schob sich nach draußen. Er richtete sich auf, wollte zum Haus gehen, und dann erschienen die beiden dicken Saatkrähen wie aus dem Nichts und griffen ihn an…
    ***
    Bill hatte zwar geahnt, dass sich die Vögel in der Nähe aufhielten, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass sie ihn auf dieser kurzen Strecke angreifen würden.
    Er hörte noch das Schwirren der Flügel, duckte sich und riss beide Arme hoch. Er hatte Pech, denn eine Krähe flog genau in die Lücke zwischen seinen Armen.
    Sie hackte zu!
    Bill spürte zuerst die Berührung im Haar und dann den harten Treffer. Der Schnabel war wie ein Messer. Er hackte in die Kopfhaut und riss sie auf. Dass aus der Wunde Blut quoll, war zu spüren, aber darum konnte sich Bill nicht kümmern. In seinen Ohren klang das wütende Krächzen, und er drehte sich um, sah den zweiten Vogel, ballte die linke Hand und hoffte, das Tier mit einem Schlag zu erwischen.
    Das gelang ihm auch. Der Vogel wurde zur Seite geschleudert und prallte gegen den Rover.
    Das bekam auch ich mit. Ich wollte Bill nicht allein lassen. Kurz nach dem ersten Angriff verließ auch ich den Wagen. Die grüne Krähe, die hart gegen den Rover geprallt war, musste diesen Stoß erst verdauen. Sie schaffte es nicht mehr,
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