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149 - Haus der mordenden Schatten

149 - Haus der mordenden Schatten

Titel: 149 - Haus der mordenden Schatten
Autoren: Larry Brent
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deren
Namen ich auch nicht zu nennen vermag. Wir mußten sterben - wie die anderen
starben, und beteiligen uns an dem grausamen Mordspiel, in dem wir zusehen,
ohne eingreifen zu können. Das ist unsere Qual, das ist unser Los .«
    »Dann bist auch du - tot ?«
    »Ja, Larry. Aber wie alle anderen hier, habe
auch ich die Chance, noch mal aus der Sackgasse herauszukommen. Das Spiel, das
die aus der Tiefe treiben, hat einen Haken: mit jedem neuen Opfer, das
unbeabsichtigt hier in diese Falle gerät, wächst das Risiko, daß wiederum einer
darunter ist, dessen Geist durch den Tod hier festgehalten wird und sich daran
zu erinnern beginnt, daß er schon ganz am Anfang in der »ersten Zeit“ dabei
war. Damit sind es mit Peter Wreth und mir schließlich drei. Und drei müssen es
sein, die dann - für Sekunden nur - eine Einheit des Geistes bilden können - der
dem Bann derer aus der Tiefe des Ozeans wie eine Mauer entgegensteht und für
den Bruchteil dieses Augenblicks die wahren Absichten, die alten Rätsel und
Geheimnisse erkennt. Auf diese Stunde warten Peter Wreth und ich. Es genügt
auch schon, wenn ein Mensch jenen Bezirk streift, der die natürlichen
Bedingungen unserer irdischen Gesetze verändert hat und die Nacht anders
erscheinen läßt als den Tag ... Daß einer oder eine sich in der Nacht erinnert,
das allerdings ist Voraussetzung. Das kann in zehn Jahren so weit sein - in
hundert oder tausend - aber ich denke, daß wir gar nicht mal mehr so lange warten
müssen ... immer mehr Reinkarnationen werden sichtbar, werden nachgewiesen ...
der Tag, daß der dritte im Bund das ergänzt, was Peter Wreth und ich dumpf
ahnen, ist sicher nicht mehr fern. Aber der Tag bis dahin ist auch angefüllt
mit dem Risiko, daß weitere Unschuldige durch die mordenden Schatten, die
ruhelos durch das Gespenstische, nächtliche Hotel ziehen, vernichtet werden,
und die Höchste aller Ängste erleben für Ewigkeiten in diesem Gefängnis der
Geister eingesperrt zu sein. Es ist möglich - vielleicht - den Tag bis zu
dieser Wartezeit abzukürzen. Wenn es gelänge, die Uhr und damit die bösen Geister
- dem Meer zurückzugeben. Aber nur einer, der weiß, worauf es ankommt, kann es
vollbringen. Du, Larry, bist noch am Leben, und du kennst das Geheimnis der
Toten, deren Seelen hier ruhelos spuken. Sorge dafür, daß du am Leben bleibst!
Folge mir, vielleicht kann ich dich verstecken, bis die Nacht vorüber ist und
der Tag anbricht - und du kannst dann die Uhr im Meer versenken. Als ich hinter
das Geheimnis kam, nahm ich es mir ebenfalls vor. Aber ich wurde ein Gefangener
und ging damit meiner Bewegungsfreiheit außerhalb des verfluchten Ortes
verlustig. - Sie kommen! Schnell !« Die letzten Worte
stieß der Neger in großer Aufregung hervor, sie waren kaum zu verstehen.
    Er packte Larry am Arm und riß ihn mit. Es
ging über den Schutt und holprigen Boden hinweg in einen zwielichtigen Tunnel,
der in endlos scheinender Feme ein winziges, flackerndes Licht aufwies.
    Darauf eilten sie zu. Im Nebel und Staub
hinter ihnen folgten alle Verdammten, die im Hause der mordenden Schatten
festgehalten wurden.
    Rasend schnell kamen sie näher. Sie berührten
nicht den Boden.
    Die Luft um ihn herum war kalt. Der Geruch
nach Salz, Fisch und Meer umgab ihn, als ob ein großes, unsichtbares Lebewesen
einen unangenehmen Meeresgeruch ausatme.
    Die aus der Tiefe - sie waren stets anwesend
und wußten, was sich jetzt abspielte.
    Sie wollten seinen Tod - und alles sprach bis
jetzt dafür, daß auch für ihn die geheimnisvolle elfte Stunde der unheimlichen
zeigerlosen Uhr schlagen würde.
    Er fragte sich, was für ein Versteck ihm hier
nützen sollte. Er hatte schon lange das Gefühl, den Kontakt zu seiner Welt, zu
seiner Wirklichkeit verloren zu haben. Dies konnte doch gar nicht mehr das
Innere des Beach Hotel sein - oder aber es erschien ihm so, wie es nächtens
durch den Einfluß derer aus der Tiefe wurde.
    Wenn es ein so hervorragendes Versteck war,
wie Lesly Jefferson meinte, dann fragte er sich ebenfalls, warum der
Nachrichtenagent es nicht selbst benutzt hatte. Aber darauf gab es
möglicherweise eine Antwort. Vielleicht hatte Lesly es erst nach seinem Tod
hier entdeckt und ließ es ihm nun zukommen, in der Hoffnung, daß sein Überleben
eine Wende im Schicksal dieser Gequälten und Ruhelosen herbeiführen könnte.
    Larry stolperte und schlug der Länge nach
hin. Ohne auf Schmerzen und Verletzungen zu achten, rappelte sich der Agent
wieder auf, und Jefferson war
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