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149 - Der Rufus-Kult

149 - Der Rufus-Kult

Titel: 149 - Der Rufus-Kult
Autoren: A.F.Morland
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doch können wir ohne einander nicht sein.« Er kam näher.
    Sie schien sich beruhigt zu haben. Der Dampf war wieder einmal abgelassen.
    »Laß uns das Thema wechseln, ja?« sagte er leise und nahm ihr schönes Gesicht zwischen seine großen, kräftigen Hände. »Du bist für mich die aufregendste Frau von der Welt, Janet. Ich möchte dich nie verlieren.« Er küßte sie auf den Mund, und der letzte Rest ihres Zorns verrauchte.
    Es war immer dasselbe.
    ***
    Konstabler Knox pirschte sich an die Bande des Schreckens heran. Inzwischen war es dunkel geworden, und seine Chancen, nicht entdeckt zu werden, waren gestiegen. Als er hörte, daß das Wesen in der Kutte zu den sieben Knochenmännern sprach, traute er auch seinen Ohren nicht mehr.
    Was Rufus sagte, konnte Keenan Knox nicht verstehen, deshalb wagte er sich im Schutz der Büsche noch weiter vor. Der Dämon hob die Knochenhand und wies auf ein sechsstöckiges Gebäude.
    Die Skelette schienen von ihm einen Auftrag bekommen zu haben. Sie nickten, und mit einemmal begann die Luft unter ihren Füßen zu flimmern.
    Es sah für Knox so aus, als würde sich der Boden aufweichen, doch etwas anderes geschah. Magie schob sich unter die Skelette und hob sie hoch.
    Sie flogen wieder, und zwar dorthin, wohin Rufus gezeigt hatte. Auch der Kuttenträger blieb nicht stehen. Er machte kehrt, und Keenan Knox warf sich flach auf den Boden.
    Am liebsten hätte er sich eingegraben, um von Rufus nicht bemerkt zu werden. Der Dämon verschwand zwischen den Büschen, während die sieben Skelette durch die Lüfte schwebten.
    Knox vernahm neben sich die Schritte des Unheimlichen und drehte den Kopf zur Seite, damit ihn das bleiche Oval seines Gesichts in der Dunkelheit nicht verriet.
    Sein Herz schlug wie eine Dampframme gegen die Rippen. Er krallte die Finger ins Erdreich und regte sich nicht, stellte sich tot - so tot, wie er wahrscheinlich gewesen wäre, wenn ihn der Kuttenträger entdeckt hätte.
    Der Dämon entfernte sich. Knox blieb noch einige Augenblicke reglos liegen, und als er sich dann endlich zu erheben wagte, war Rufus verschwunden.
    Die fliegenden Skelette aber nicht.
    Sie waren auf dem Dach des sechsstöckigen Hauses gelandet, und Keenan Knox fragte sich, was sie dort oben wollten. Warum hatte der Kuttenträger sie da hinaufgeschickt?
    Wer wohnte dort oben?
    Dem Konstabler fiel es fast schlagartig ein: Janet de Mol!
    ***
    Janet war eine gute Schauspielerin. Sie hatte das Talent, die verschiedensten Charaktere auszudrücken und darzustellen. Ihr Temperament - Blake hatte es soeben mal wieder zu spüren bekommen - riß das Publikum mit, und sie vereinte Schönheit und Sex-Appeal in einem traumhaft gebauten Körper.
    Anfangs war der Job hart gewesen. Sie war von Besetzungsbüro zu Besetzungsbüro gelaufen, hatte sich die Hacken schiefgetreten, doch man hatte sie mit schönen Worten abgespeist.
    Doch Janet hatte den Glauben an sich nicht aufgegeben. Sie war felsenfest davon überzeugt gewesen, daß ihre Zeit kommen würde, und sie war tatsächlich gekommen.
    Als Tochter eines irischen Schnapsbrenners war ihr der Durchbruch gelungen. Die Rolle war klein gewesen, aber Janet hatte es verstanden, etwas daraus zu machen.
    Damals war man auf sie aufmerksam geworden, und seither rissen die interessanten Angebote nicht mehr ab. Den bisher größten Erfolg hatte sie mit einer Fernsehserie errungen, die wöchentlich ausgestrahlt wurde und unter dem Titel »Mein Mann, der Außerirdische« lief.
    Köstliche Gags und turbulente Szenen garantierten höchste Einschaltquoten. Die besten Autoren Englands schrieben für die Serie. Man hatte auch die erfolgreiche Schriftstellerin Vicky Bonney zur Mitarbeit eingeladen, doch diese hatte sich noch nicht entschieden.
    Seit die Fernsehserie lief, kannte jedes Kind Janet de Mol. Die Schauspielerin genoß ihre Popularität, obwohl diese manchmal auch sehr lästig sein konnte.
    Nach so einem wilden Streit war die Versöhnung immer das Schönste. Man hätte fast meinen können, Janet ließ sich nur deshalb zu diesen leidenschaftlichen Gefühlsausbrüchen hinreißen, weil Blake hinterher immer besonders nett und zärtlich war.
    Die Schauspielerin wohnte direkt unter dem Dach. Es war eine Riesenwohnung, die sich mit schrägen Wänden und schrägen Fenstern über die ganze Fläche des Gebäudes erstreckte.
    Janet brauchte viel Platz. Sie haßte nichts mehr, als beengt zu sein.
    Sie preßte ihren schlanken Körper gegen Blake. Sie spürte, daß er zur Liebe
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