Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
149 - Der Rufus-Kult

149 - Der Rufus-Kult

Titel: 149 - Der Rufus-Kult
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
bereit war, und als er sie hochhob, um sie zum großen Bett zu tragen, zeigte sie ihm mit einem kleinen Lächeln, daß sie damit einverstanden war.
    Sobald sie auf dem Bett lag, begann er sie mit flinken, kundigen Fingern auszuziehen. Sie schloß die Augen und drückte manchmal ihren Körper, der immer mehr entblättert wurde, hoch, damit er die Kleidungsstücke darunter hervorziehen konnte.
    Als sie verzückt die Augen öffnete, blieb ihr Herz fast stehen. Sie blickte direkt in eine grinsende Knochenfratze.
    ***
    Himmelherrgottnochmal, was wollen die denn von Janet de Mol? dachte der Konstabler aufgeregt, und plötzlich war die Angst verflogen. Beinahe hatte es den Anschein, als wäre in seinem Innern ein Hebel auf »Held« umgelegt worden.
    Janet de Mol brauchte Hilfe, und er war entschlossen, sich für sie einzusetzen. Den Blick nach oben gerichtet, lief er über den Rasenstreifen.
    Die Skelette kletterten auf dem Dach herum. Anscheinend suchten sie nach einer Möglichkeit, in die Wohnung der Schauspielerin zu gelangen.
    Knox hatte keine Ahnung, wie er dem knöchernen Wahnsinn gegenübertreten, womit er ihn bekämpfen sollte. Er stürmte einfach los, ohne große Überlegungen anzustellen.
    Er überquerte die Straße und rüttelte an der Haustür. Sie war abgeschlossen. Knox suchte in aller Hast den Klingelknopf, mit dem er den Hausmeister herausläuten konnte, begrub ihn unter seinem Daumen und ließ ihn erst los, als der Hauswart öffnete.
    Der Mann machte ein unfreundliches Gesicht, seine Kleidung war unordentlich, das Haar zerzaust. Knox schien ihn aus dem Bett geholt zq haben. Er gähnte laut, sein Mundgeruch war unangenehm.
    Als er sah, daß er es mit der Polizei zu tun hatte, nahm er sich zusammen. Er richtete sich kerzengerade auf.
    »Was passiert?« fragte er.
    »Lassen Sie mich rein, Miß de Mol ist in Gefahr!«
    »In Gefahr? Wieso? Was ist denn?«
    Knox verzichtete darauf, die Skelette zu erwähnen, denn in diesem Fall hätte ihm der Hausbesorger wahrscheinlich die Tür auf die Nase geschlagen -obwohl er in Uniform war.
    Da der verschlafene Mann die Tür nicht freigab - er dachte in seinem Dusel einfach nicht daran - drückte ihn der Konstabler wortlos zur Seite und eilte an ihm vorbei.
    »Sechster Stock…!« rief ihm der Hauswart nach.
    »Ich weiß, danke«, keuchte Keenan Knox und eilte auf den Fahrstuhl zu.
    »Aber der Lift ist kaputt.«
    Knox sah im gleichen Moment das Schild: AUSSER BETRIEB. »Auch das noch!« stöhnte er.
    »Soll ich mitkommen? Brauchen Sie mich?«
    Knox winkte ab. Er hoffte, die Skelette mit seinem unverhofften Auftauchen verscheuchen zu können. Sechs Etagen! dachte er verdrossen. Mir bleibt doch nichts erspart. Wenn ich oben ankomme, bin ich völlig außer Puste, und dann krieg’ ich’s auch noch mit diesen Knochenmännern zu tun. Hoffentlich geht das gut.
    Er versuchte sich seine Kräfte einzuteilen, um nicht im vierten Stock schlappzumachen. Stufe um Stufe legte er zurück, und bald glänzte der Schweiß auf seinem Gesicht.
    ***
    Blake Olsen spürte, wie Janet versteifte. Er hielt inne und sah sie verblüfft an. »Ich dachte, es wäre wieder alles okay.«
    »Blake, ich…« Sie krächzte und mußte sich räuspern. »Ich glaube, ich hatte soeben eine schreckliche Sinnestäuschung…«
    »Was hast du denn gesehen?« fragte er irritiert. Da sie fortwährend zum Fenster starrte, drehte er sich um. Nichts war zu sehen - natürlich nicht. »Bitte lache mich nicht aus, Blake.«
    »Aber nein. Sag schon.«
    »Einen Totenkopf. Es war grauenvoll.«
    »Mädchen, du scheinst dir in letzter Zeit zuviel zuzumuten. Vielleicht solltest du etwas kürzer treten. Die Fernsehserie, die Gastauftritte in diversen TV-Shows, die nächtelangen Partys und Galadinners… Ich wollte es dir nicht sagen, aber das alles ist auf die Dauer zuviel für dich.«
    »Wie kann es zu einer solchen Vision kommen, Blake?«
    Er schürzte die Lippen. »Eine Fehlschaltung im Gehirn. Unser Denkapparat ist ein ziemlich kompliziertes Ding. Daß das nicht ein Leben lang klaglos funktionieren kann, ist eigentlich ganz logisch.«
    »Ich habe Angst, Blake.«
    »Siehst du den Totenkopf etwa noch immer?«
    »Nein, er ist weg.«
    »Dann brauchst du doch keine Angst mehr zu haben«, sagte Blake sanft.
    »Könnte das eine Ahnung, eine Warnung, ein Blick in die Zukunft gewesen sein?« fragte das rothaarige Mädchen mit belegter Stimme.
    »Unsinn, es hat überhaupt nichts zu bedeuten«, bemühte er sich, ihr die Furcht auszureden.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher