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149 - Der Rufus-Kult

149 - Der Rufus-Kult

Titel: 149 - Der Rufus-Kult
Autoren: A.F.Morland
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»Vergiß es.«
    »Mir droht Gefahr«, flüsterte Janet zitternd.
    »Quatsch, Baby. Mach dich nicht verrückt.«
    »Ich weiß es. Ich spüre es. Etwas trachtet mir nach dem Leben!« Sie verließ das Bett und zog sich hastig wieder an.
    »Jetzt dreh mal nicht durch!« sagte Blake energisch. »Es ist alles bestens. Es gibt überhaupt keinen Grund, daß du so ausflippst. Komm wieder ins Bett. Laß uns weitermachen. Es fing gerade erst an, schön zu werden.«
    Panik glitzerte in Janets Blick. »Begreifst du denn nicht? Ich bin in Lebensgefahr!«
    Er grinste. »Also ich tu’ dir ganz bestimmt nichts an, was dir nicht gefällt, Kleines. Und sonst ist niemand da.«
    Janet hob den Kopf. »Es ist auf dem Dach… Bring mich weg von hier, Blake.«
    »Wohin denn?« fragte er unwillig.
    »Fahren wir zu dir.«
    »Das geht nicht. Ich habe ein paar Freunden mein Haus zur Verfügung gestellt. Außerdem…« Ein Geräusch veranlaßte ihn zu verstummen. »Verdammt«, sagte er dann irritiert. »Da scheint ja wirklich jemand auf dem Dach zu sein. Na warte, Bürschchen! Was fällt dir ein, meine Braut so zu erschrecken? Der Knabe lernt jetzt gleich mal fliegen. Scheint sich um einen deiner überdrehtesten Fans zu handeln. Steigt mit ’ner Totenkopfmaske aufs Dach und will uns beim Schmusen Zusehen. Das geht denn wirklich zu weit. Fans müssen zwar sein, aber nicht diese Sorte. Auf die können wir verzichten.«
    »Besser, wir gehen, Blake!« flüsterte die Schauspielerin.
    »Kommt nicht in Frage. Wenn hier einer den Abgang macht, dann ist es der Geisteskranke da draußen.« Blake begab sich zum Fenster.
    Janet legte die feuchten Hände auf ihre blassen Wangen. Sie spürte instinktiv, daß hinter diesem Horror mehr steckte als ein verrückter Fan.
    Blake öffnete das Fenster, das auf einer Mittelachse lag und geschwenkt werden konnte. Er drückte es nach oben, stieg auf einen Stuhl, den er mit dem Fuß herbeizog, und tauchte bis zur Brust durch die Fensteröffnung.
    Er hatte die Schräge des Dachs vor sich, die zur Regenrinne abfiel, sah das dunkel glänzende Band der Themse und die weltberühmte Tower Bridge, eines der Wahrzeichen Londons.
    Aber einen Mann, der eine Totenkopfmaske trug, sah er nicht.
    Er drehte sich um.
    Im selben Augenblick fuhr ihm eine harte Knochenhand an die Kehle…
    ***
    Dritter Stock.
    Keenan Knox hätte nicht gedacht, daß er so außer Form war. Er schnaufte wie ein alter Kutschgaul und rasselte wie eine Dampflok auf ihrer allerletzten Fahrt.
    Noch drei Etagen - und dann die Skelette! dachte er verzweifelt. Wie soll ich das schaffen?
    Er stolperte, weil er die Füße nicht mehr hoch genug hob. Beinahe wäre er gestürzt. Es gelang ihm gerade noch, sich am Geländer festzuhalten.
    »Diese verfluchten Aufzüge!« keuchte er schwer. »Sie lassen einen immer dann im Stich, wenn man sie am dringendsten braucht!«
    Vierter Stock…
    Waden und Oberschenkel schmerzten ihn, zogen sich in leichten Krämpfen zusammen. Sein Herz schlug wie verrückt. Er glaubte, es würde ihm entweder zerspringen oder zum Mund heraushüpfen.
    Den Skeletten stand bedenklich viel Zeit zur Verfügung. Wie würden sie sie nützen? Was würde Fox vorfinden, wenn er den sechsten Stock erreichte?
    Er blieb stehen, mußte kurz verschnaufen, es ging einfach nicht mehr weiter. Mit dem Handrücken wischte er sich den Schweiß von der Stirn, und dann setzte er den beschwerlichen Aufstieg fort.
    Eine verrückte Idee kam ihm. Diese Schauspieler hatten doch alle irgendeine Macke. Shirley McLaine behauptete zum Beispiel, schon einmal gelebt zu haben, und schrieb sogar Bücher darüber, die reißenden Absatz fanden.
    War es möglich, daß sich Janet de Mol irgendwelchen okkulten Spinnereien zugewandt hatte, die ihr den Besuch der sieben Skelette bescherte?
    Trottel! schimpfte sich der Konstabler. So etwas Blödes kann auch nur dir einfallen.
    Ärgerlich verwarf er diesen Gedanken.
    ***
    Die Knochenhand drückte so fest zu, daß Blake Olsen keinen Laut herausbrachte. Mit weit aufgerissenen, ungläubigen, fassungslosen, entsetzten Augen starrte er aus nächster Nähe in eine grauenerregende Knochenfratze.
    Janet hatte sich also nichts eingebildet. Aber das war kein Fan von ihr, der sich verkleidet und maskiert hatte. Dieser Knochenmann war echt.
    Janet stand unten und war unfähig, sich zu bewegen. Sie wußte nicht, was draußen geschah, konnte sich nur nicht erklären, warum Blake nicht wieder vom Stuhl herunterstieg.
    Hatte er doch etwas
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