Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1489 - Offensive der Widder

Titel: 1489 - Offensive der Widder
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auf, soweit ihm das bei seiner verwachsenen Gestalt möglich war. Mit krummem Gang entfernte er sich in Richtung Funkzentrale.
    Er war ein kleiner Mann mit wenig äußerer Attraktivität und mit einem Herzen, so groß und so tief wie ein Zeitbrunnen.
    Er war ein Halbmutant und ein ehemaliges A-Konzept, dessen zwejtes Bewußtsein abgestorben war.
    Er hatte zu dem reichen Bewußtseinsreservoir von ES gehört und hatte der Superintelligenz die Stirn geboten. Er hatte für sein Leben als Mensch gekämpft. Und jetzt kämpfte er für das Leben aller Menschen und aller Galaktiker.
    Die Rolle war ihm nach Deightons Versagen automatisch zugefallen. Er hatte sich nicht danach gedrängt.
    Er betrat die Funkzentrale und war übergangslos von einem Pulk Posbis umringt. Die Maschinen aus der BOX-17 411 trieben sich überall herum. „Wann ist es endlich soweit?" bestürmten sie ihn. „Gibt es noch keine neue Meldung von derHALUTA?" .
    Die HALUTA hatte die Milchstraße erneut verlassen und wartet außerhalb des Chronopuls-Walls auf das Eintreffen der Schiffe aus Andromeda. „Nein", sagte er lächelnd. „Bitte geduldet euch. Kümmert euch um das Zentralplasma in eurem Raumschiff!"
    „Wir möchten hinaus und mit den Halutern warten!"
    „Wir haben keinen überzähligen Pulswandler, den wir dem Fragmentraumer zur Verfügung stellen könnten. Die Reservegeräte sind für den kommenden Einsatz bestimmt. Tut mir leid."
    Sie begannen auf ihn einzureden, und er hörte sich den ohrenbetäubenden Lärm eine halbe Minute an.
    Dann hielt er sich die Ohren zu, bückte sich und schritt eilig zwischen ihnen hindurch.
     
    *
     
    Die Maschinen warfen verkrümmte Schatten auf die Warid. Salaam Siin empfand sie als störend. Die Trauben verschiedenfarbiger Sinnesknollen bedeckten seinen ganzen Kopf, und der Ophaler verringerte die Intensität seiner Wahrnehmungen um ein gutes Dreiviertel. Er verharrte bei den Schnittstellen der Informationsstränge und lauschte auf das, was der Akustikteil eines Interkoms von sich gab. Eine gleichmäßig schrille Stimme berichtete über den Fortschritt der Arbeiten an den Raumschiffen und nannte mehrere Termine, an denen bestimmte Sektoren des Planeten ihre Arbeiten abgeschlossen haben mußten.
    Informationen über die Schiffspulks in den Orbits über Heleios folgten, und der Ophaler fuhr seinen Teleskophals auf die maximale Länge von achtzig Zentimetern aus, als er die Koordinaten hörte, die den Standort seiner HARMONIE beschrieben. Sie bildete das Zentrum des Fuhrmann-Pulks, wie er ihn getauft hatte. „Bald kehre ich zurück!" sagte er und bewegte sich ein wenig zur Seite.
    Er erschrak, und sein Körper wurde von einem Beben durchlaufen. Er war selbst schuld daran. Durch die Verringerung seiner Wahrnehmungsfähigkeit hatte er die Annäherung des anderen Wesens nicht bemerkt. Hastig aktivierte er seine Sinne. „Ein Nakk!" pfiff sein organischer Synthesizer und trillerte einen Dreiklang. „Ich grüße dich."
    „Ich bin Merignac. Ich suche die Wahrheit des Systems!" Die Sichtsprechmaske des Blaunakken raschelte bei den künstlich erzeugten Worten. „Wirst du mir helfen?"
    „Ich glaube schon. Ich werde mit Beodu und Gucky sprechen. Gemeinsam werden wir uns deiner annehmen. Welches Problem hast du?"
    „Kein Problem", entgegnete der Nakk. „Du bist Salaam Siin, der Ophaler!"
    „Ja, gewiß, Merignac!"
    „Der einzige Ophaler in der Lokalen Gruppe. Ein Wesen aus ESTARTU, das Sothalk sprechen kann."
    „Jeder weiß es!" Die Melodie enthielt ein paar Unterbrechungen und einen kaum hörbaren Mißton. Dennoch zuckte der Körper des Nakken wie unter einem Krampf zusammen. Er schwankte auf seinem Antigravsockel und drehte ab. „Das Plasma ruft. Ich will dich nicht stören. Leb wohl!" verkündete Merignac. So, wie er gekommen war, entfernte er sich. Ein irisierendes Licht baute sich um ihn herum auf, und er verschwand aus dem Korridor.
    Salaam Siin verharrte einige Augenblicke auf der Stelle und beschloß dann, seinen Weg fortzusetzen. Er näherte sich der Zentrale der BOX, und hier wimmelte es geradezu von Posbis und Nakken. Die Wesen und die Roboter bewegten sich nebeneinander, miteinander und durcheinander, ohne daß sie kommunizierten. Ab und zu tauchten Matten-Willys auf und veranstalteten für des Ophalers Ohren ein unmelodisch.es Geschrei, das ihm auf die Nerven ging. Er attestierte diesen Wesen eine primitive Kinderstube, hütete sich jedoch, jemals ein Wort darüber zu verlieren. Er zog sich in einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher