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1488 - Söhne der Hölle

Titel: 1488 - Söhne der Hölle
Autoren: Unbekannt
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der Ara vermutete - Restimpulse seines organischen Gehirns.
    Auf dem großen Pult leuchtete eine Kontaktplatte auf. Peeroush berührte sie flüchtig mit der Hand.
    Von da an war die Vormachtstellung der Zentralesyntronik unterbrochen. Die eingegebenen Programme des Supremkommandos und alle Speicherdaten unterstanden nun direkt der Impulsgebung des Cyborgs.
    Die endlose Schwärze des Leerraums verschwand von den Großbildschirmen des Bugsektors. Sie teilten sich in zahlreiche Segmente auf. Jedes zeigte einen anderen Bereich des großen Schiffes.
    Weit entfernt liefen Maschinen aus. Kontrollsymbole wurden angezeigt. Peeroush achtete nicht darauf.
    Seine Aufmerksamkeit galt den 37 Bionten der Oktober-Serie.
    Die Weißschöpfe hatten ihr luxuriöses Gemeinschaftsquartier verlassen und waren in die Tiefen der ANUBIS hinabgestiegen.
    Die großen Laderäume des Mittelschiffsektors wurden durch schwerbewaffnete Robotwächtern von den übrigen Abteilungen abgeriegelt.
    Man wußte, weshalb man es tat. Bei früheren Genmüll-Transporten war es gelegentlich zu Ausschreitungen gekommen, die zu beherrschen nur Robotern möglich war. Das traf vor allem dann zu, wenn die genetisch mißglückten Ausschußexemplare über paranormale Fähigkeiten verfügten. „Die Robotwächter sind auf Hintergrund-Bereitschaft geschaltet, Herr", teilte der Ara mit. „Die Aktivitäten der Siebenhunderter bleiben ungeahndet. Eventuelle Übergriffe des NegativÜberschusses werden durch sofortige Zerstrahlung in Grenzen gehalten."
    „Doch hoffentlich nur außerhalb der Wohnbereiche?"
    „Natürlich, Herr", bestätigte der Ara sofort. „Innerhalb der Laderäume läuft das Geschehen ab wie gewünscht. Darf ich zur nächsten Stufe überleiten?"
    „Ich übernehme es selbst", wurde er abgewiesen. „Überwache die Aufzeichnungen."
    Tentras zog sich erleichtert zu seinem Platz zurück. Von nun an trug Peeroush die Verantwortung.
    Die Darstellungen auf den Bugschirmsektoren veränderte sich. Eine Fernaufnahme wurde groß und detailliert wiedergegeben.
    Die 37 Octos hatten sich in einem weiten, von Verladegeräten angefüllten Vorraum versammelt. Ihre Haltung war angespannt und lauernd. Keiner von ihnen trug eine Waffe.
    Peeroush überprüfte sie nochmals" mit Hilfe seiner körpereigenen Sensoren. Die Octos zeigten die gewünschten Reflexe. Sie waren einheitlich positiv im Sinn des Zuchtprogramms.
    Ein dumpfes Geräusch drang aus den Lautträgern. Tentras sah, daß sich die großen Verladetore der Güterschleuse öffneten.
    Er glaubte, den übelriechenden Schwall verbrauchter Atemluft riechen zu können. Vielleicht war der Eindruck auf die gerümpften Nasen der 37 Musterexemplare zurückzufuhren.
    Sie schienen sich durch den Geruch belästigt zu fühlen. Auch Tentras wußte noch nicht genau, zu welchen Reaktionen die September-Klone fähig waren.
    Hinter den aufgleitenden Toren wurden dunkle Körper erkennbar.
    Das schwache Licht der Laderaumbeleuchtung erlaubte keine Identifizierung.
    Die Bionten standen, hockten und lagen dichtgedrängt auf den Bodenplatten einer hochgewölbten Halle, deren Ende nicht erkennbar wurde.
    Etwa tausend Lagerstätten, an den gewölbten Wandungen und mitten im Laderaum in Dreifachstaffelung aufgebaut, waren von Lebewesen belegt. Etwa fünfzehnhundert andere Bionten hatten keine Schlafstelle mehr finden können. Der vordere Transportraum der ANUBIS war hoffnungslos überfüllt.
    Neben den Schleusentoren wurdedie hellstrahlende Öffnung eines Müll-Desintegrators erkennbar. In ihm wurden Abfälle aller Art zerstrahlt.
    Zwei Bionten waren soeben dabei, einen leblosen Körper in den Zuführungscontainer zu legen. Man hatte sich wieder gestritten oder mit erbarmungsloser Härte um irgendwelche Privilegien gekämpft.
    Das greüe Licht der Warenschleuse stach ins Halbdunkel des Laderaums hinein. Schemenhaft erkennbare Geschöpfe, alle einheitlich iri schmutziggraue Kombinationen gekleidet, zogen sich aus dem Schein zurück. .
    Dann klangen Stimmen auf. Rufe erschallten und schwollen zu einem Brausen an.
    Sie wolltenheraus aus dieser Hölle. Zumindest wollten sie bessere Luft und bessere Verpflegung. Darüber hinaus verlangten sie auch Dinge, die man ihnen nicht gewähren konnte - Freiheit oder sonstige absurde Phantastereien.
    Mehr bedeuteten ihre Wünsche nicht für den cantarischen Strategen, der die Szenen mit der Nüchternheit eines Experimentators beobachtete.
    Aus der wogenden Masse der Körper schälten sich zwölf oder dreizehn
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