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1488 - Söhne der Hölle

Titel: 1488 - Söhne der Hölle
Autoren: Unbekannt
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den Schiffe der Aktäon-Klasse nicht durchdringen konnten.
    Dort, in der sternarmen Randzone der Milchstraße, stand einsam und verlassen das Eczaur-System, dessen dritter Planet die Zielwelt Mycon war.
    Weit entfernt, vom ewigen Schwarz des kosmischen Raums umhüllt, funkelten die fremden Galaxien, die man vor langer Zeit hatte anfliegen können.
    Tentras hatte persönliche Zweifel an der Lehre der Cantaro, wonach die Milchstraße nur zur Sicherheit der in ihr lebenden Intelligenzen abgeschirmt worden war.
    Er hütete sich jedoch, seine Meinung laut auszusprechen. Zu viele Unvorsichtige waren schon auf Nimmerwiedersehen verschwunden.
    Dennoch konnte der Ara-Genetiker das in ihm bohrende Wissen um die Dinge nicht unterdrücken. Sie schienen, wie von magischen Fäden angezogen, immer wieder in den Vordergrund seines Bewußtseins zu dringen. Fremde waren von draußen gekommen. Sie hatten die als undurchdringlich geltende Barriere der Wälle überwunden und Kontakt mit Widerstandskämpfern aufgenommen, die durch dieses Ereignis plötzlich an Stärke und Entschlußfreudigkeit gewonnen zu haben schienen.
    Für die Herren der Straßen war es Zeit geworden, ernsthaft gegen jene Erscheinung aus der Vergangenheit vorzugehen, die man unter Orientierten „Perry Rhodan" nannte.
    Die Bios der Besatzung wurden nervös. Tentras bemerkte es an verschiedenen Gesten und Blicken, die nicht ganz der Norm entsprachen. „Beherrschung dort vorn!" sprach er die Klon-Spezialisten an. „Der Verehrungswürdige wird sogleich erscheinen."
    Schon die Nennung des Begriffs ließ die aus verschiedenartigen Völkern stammenden Invitros zusammenfahren. Sie waren hörig wie dressierte Tiere, nur besaßen sie nicht deren kreatürliches Aufbegehren.
    Draußen näherte sich der Stratege Peeroush. Zahllose Sensoren und Mikrokameras überwachten jeden seiner Schritte. Er kontrollierte wiederum die Technogeräte.
    Ein ovales Stahlschott schwang auf. Peeroush stand in voller Lebensgröße in der Schleuse, deren düstere Beleuchtung vom hellen Schein der Zentraleeinheiten überlagert wurde.
    Peeroush erschien in vollem Licht, das hinter ihm von der Düsternis verschlungen wurde. Er liebte solche Auftritte.
    Tentras hatte seinen Andrucksessel herumgeschwenkt und sich erhoben. Er grüßte mit einem respektvollen Neigen seines langgestreckten Kopfes. Die Bios der Besatzung schienen zu Salzsäulen erstarrt zu sein. „Die Octos haben angesprochen?" Der Ara wußte, daß die Frage nur ihm gelten konnte.
    Peeroushs Stimme klang tief und angenehm sonor. Seine Konstrukteure hatten viel getan, um seine Erscheinungsform so humanoid wie möglich zu machen. „Mit der Wesensentfaltung ist in den nächsten Minuten zu rechnen, Herr", beeilte sich der Ara zu sagen.
    Peeroüsh nickte. Er war nur 1,77 Meter groß und schlank. In dem kantigen Gesicht fielen eigentlich nur die weit auseinanderstehenden Augen auf, deren Iris in einem eigentümlichen Hellbeige schimmerten.
    Sie besaßen den Farbton der Kombination, die Peeroushs Cyborg-Körper umhüllte.
    Der Ara beobachtete ihn unauffällig - wie schon so oft. Gewohnheitsmäßig suchte er nach äußerlichen Merkmalen, die Peeroushs Abstammung verraten hätten.
    Er fand keine. Der Stratege war erwiesenermaßen stark wie ein Haluter und ähnlich schnell in seinen Bewegungsabläufen.
    Niemand konnte jedoch die stählernen Glieder und Bewegungsmechanismen von außen erkennen.
    Tentras wußte, daß Peeroushs lebendes Gehirn und Reste seiner Normalorgane von 43 Robotmodulen unterstützt wurden.
    Seine hyperenergetisch orientierten Zusatzsinne waren jenen der Nakken nachempfunden. Der steuernde Syntronverbund sollte zu den besten Konstruktionen der Herren der Straßen zählen. Tentras hatte herausgefunden, daß Peeroushs syntronische Zentraleinheit im Bereich des linken Schlüsselbeins eingebaut war.
    Alles in allem zählte der Stratege zu den ausgefeiltesten Cyborgs der Cantaro-Herrscher.
    Die blinkenden Warnanzeigen der Bordsyntronik erloschen plötzlich. Niemand hatte einen Schalter berührt. Es war klar, daß der Cantaro sich auf anderem Weg mit dem zentralen Rechner der ANUBIS in Verbindung gesetzt hatte. „Das eingeleitete Überlichtmanöver wird unterbrochen", erklärte der Cyborg mit dem Selbstverständnis des Alleinbefehlenden. „Tentras!"
    Der Ara verließ sofort seinen Manöverplatz und eilte nach vorn, wo der Stratege vor den Hauptkontrollen Platz genommen hatte. Er schätzte humanoide Verhaltensweisen. Sie waren - wie
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