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1488 - Söhne der Hölle

Titel: 1488 - Söhne der Hölle
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    Ein Psychoanalytiker hätte es als Ausdruck einer im Geist aufkeimenden Gewaltvorstellung diagnostiziert. „Unsere Brüder meinen, wir sollten sie wegen ihres ungebührlichen Verhaltens bestrafen. Einer von ihnen hat versucht, uns telepathisch zu belauschen. Die Kreaturen sind fehlkonstruierte Kämpfer-Monstren mit psio nischen Teilfähigkeiten, die allerdings der Endüberprüfung nicht standhielten. Sie sind verdammt zum Vegetieren im Zwischenbereich."
    „Etwa auf der Zielwelt Mycon, die uns vorbehalten ist?" fragte Octo-13 zurück. Sein ebenmäßiges Gesicht verzerrte sich in plötzlich aufbrandendem Haß. „Richtig, dort soll der Gen-Müll abgeladen werden", bestätigte der Bruder nicht weniger heftig. „Wir haben es soeben erst erfahren. Meinst du ebenfalls, wir könnten die Entarteten besiegen? In der Weise, wie wir Ilmarem besiegt haben?"
    „Vernichtet haben!" korrigierte Alpacu. „Ja, ich meine es ebenfalls. Es wäre klug, unsere Kräfte im Kollektiv zu üben. Wir werden die Minderwertigen gemeinsam zum Wahnsinn treiben und ihre Zellstruktur explodieren lassen."
    „Das gelingt nur bei der Blockbildung", bestätigte Octo-24, um sinnend hinzuzufügen: „Wenn wir gemeinsam sehr viele Unnütze zerstrahlt haben, wird es zukünftig vielleicht auch einem Bfuder allein möglich sein. Unsere Macht könnte in sinnvoller Aufteilung erweitert werden."
    „An siebenunddreißig Orten zugleich", begeisterte sich Octo-13. „Laß uns also beginnen, mit dem Müll zu experimentieren! Ist mit der Zustimmung des Verehrungswürdigen zu rechnen?"
    Beide hoben lauschend die Köpfe. Vor ihnen glänzte der Bildschirm eines Monitors. Auf der ANUBIS konnte nichts unbeobachtet geschehen. Die Cantaro hatten dafür gute Gründe. Der Bildschirm blieb dunkel. Die Tonträger des Monitors sprachen ebenfalls nicht an.
    Da wußten die beiden Octos, daß der Verehrungswürdige nichts gegen ihre Pläne einzuwenden hatte.
    Andernfalls hätte er sich gemeldet.
    Sie nickten sich zu, wandten sich um und schritten den schmalen Verbmdungsflur hinunter. Ihr Gang war geschmeidig und aufrecht.
    Keiner von ihnen kam auf die Idee, ein Befehlsempfänger oder Werkzeug zu sein. Sie hielten sich für Ausnah- -megeschöpfe mit Sonderbefugnissen und besonderen Fähigkeiten.
    Der Verehrungswürdige war für sie eine weit übergeordnete, götterähnliche Instanz, deren Beschlüsse unantastbar waren.
    Sie erreichten einen runden Raum, in den vier Gänge mündeten. Im Hintergrund führte eine gewendelte Kunststofftreppe nach oben. .
    Dort, im oberen Rumpfteil des Schiffes, lag ihr Quartier.
    Der Verehrungswürdige hatte ihnen selbstverständlich eine große, mit allem Komfort eingerichtete Gemeinschaftskabine zugewiesen - ein Zeichen seines Wohlwollens und seiner Anerkennung.
    Zu einer anderen Defmition waren die Bionten der Siebenhunderter-Klasse nicht fähig, zumal man ihnen nur einen Vergleichsfaktor bot.
    Die mißratenen Retortenwesen aus früheren Experimentalreihen hausten zusammengepfercht in den großen Laderäumen des Transporters.
    Die dort herrschenden Zustände waren in jeder Beziehung chaotisch. Niemand griff ein, wenn sich die Mißglückten gegenseitig bekämpften und umbrachten. Das Recht des Stärkeren triumphierte in allen Belangen.
    Bei der robotgesteuerten Essensausgabe kam es ständig zu Gewalttaten. Die Benutzung der wenigen sanitären Einrichtungen war schon kurz nach dem Start von Aptulat zu einer Prestigefrage geworden.
    Die stärksten und fähigsten Invitros beanspruchten alle Rechte für sich. Bei diesen Vorgängen stellte sich sehr schnell heraus, welche Typ-Wesen trotz ihrer mißlungenen Genkonstruktion noch einigermaßen verwertbar waren. Sie ahnten nicht, daß ihre Aktionen überwacht und mit kühler Nüchternheit ausgewertet wurden.
    Die zirka sechstausend Kreaturen -man wußte nicht genau, wie viele man wirklich an Bord genommen hatte -waren ursprünglich mit dem Ziel gezüchtet worden, aus ihnen eine mit übersinnlichen Psigaben ausgerüstete Spezialarmee zu machen.
    Das Gebot des cantarischen Supremkommandos, funktionierende Mutanten mit differenzierten Fähigkeiten zu klonen, hatte von den Spezialisten des Genplaneten Aptulat lange Zeit nicht erfüllt werden können.
    Es hatte sich als ungeheuer schwierig erwiesen, positive Natur-Mutanten nachzuahmen und gleichwertige Ebenbilder in der Retorte zu erzeugen. Man hatte anfänglich auf alle möglichen Völker der Milchstraße zurückgegriffen, auf Wesen, deren DNS-Kode
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