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1488 - Söhne der Hölle

Titel: 1488 - Söhne der Hölle
Autoren: Unbekannt
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annähernd humanoide Geschöpfe heraus. Sie drängten nach vorn, dem Licht entgegen.
    Peeroush erhielt von den überall angebrachten Sensoren sofort die Daten der Lebewesen übermittelt.
    Es waren Schimären aus einer Versuchsreihe, die aus einer Mischung von zwei Gensubstanzen gezüchtet worden waren. Als Produkt dieser Mischung waren verunstaltete Kolosse mit unerwünschten Paragaben entstanden. Sie waren als unbrauchbarer Gen-Müll ausgesondert worden.
    Immerhin hatten sie sich vielen anderen Versuchstypen als überlegen erwiesen, was sich nach der Einschleusung auf die ANUBIS sofort bemerkbar gemacht hatte.
    Hier hatten sie das Sagen. Hier hatten sie allen anderen Kreaturen ihren Willen aufgezwungen - so hemmungslos, wie sie von galaktischen Genverbrechern in der Retorte erzeugt worden waren.
    Sie griffen die Klone vom Oktober-Stamm sofort an. Die Verformten sahen ihre Chance gekommen und setzten alles ein, was sie zu bieten hatten. Die Telepathen unter ihnen waren relativ harmlos. Als viel gefährlicher waren einige Zwangssuggestoren und Molekülzünder einzustufen.
    Die Schimären hatten Fähigkeiten entwickelt, die man in das gültige Paranorm-Schema nicht einzuordnen wußte.
    Viele Gaben überlappten sich. „Klassische" Funktionen mischten sich oberflächlich mit unidentifizierbaren Psikomponenten, die bei dem unkontrollierten Zusammenspiel der Kräfte zu verheerenden Resultaten führten.
    Jede Schimäre der Versuchsreihe war als unbrauchbar ausgesondert worden, doch nun zeigten sie, daß doch etwas in ihnen verankert worden war.
    Die Octos standen nach wie vor im Schleusenraum. Keiner von ihnen regte sich, nur ihre Augen hatten sich verändert.
    Sie glichen nun aufglühenden Leuchtquellen.
    Die 37 Octos hatten ihre Psi-Fähigkeiten in einem Geistesblock potenziert. Die koordinierte Machtfülle entsprang der Normbegabung des einzelnen Individuums, wurde modifiziert und als Wahnsinnsimpuls von hoher Energiedichte abgestrahlt.
    Die angreifenden Schimären wurden augenblicklich geblockt. Einer, der soeben einen Teleportersprung versucht hatte und inmitten der Octos angekommen war, verlor als erster die Sinneskraft.
    Er befand sich noch im Stadium der Rematerialisierung, als er zu unkontrollierten Handlungen gezwungen wurde. Im Wahnsinn tobend, glitt und rutschte er auf seine Gefährten zu.
    Jene hatten keine Chance mehr, dem um sich schlagenden Ungeheuer auszuweichen. Sie waren bereits selbst zu Geschöpfen ohne lenkenden Verstand geworden.
    Nur Sekunden später brach im vorderen Bereich des riesigen Laderaums das Inferno aus.
    Mehr als dreihundert der bislang unbeteiligt im Hintergrund stehenden Bionten wurden von der Flut der Wahnsinnsimpulse zusätzlich erfaßt.
    Sie verloren die Kontrolle über sich und begannen ebenfalls zu rasen. Warnungslos fielen sie über die noch gesunden Bios her.
    Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die 37 Klone der Oktober-Serie zu dem Machtinstrument aufgeladen, das als erklärtes Ziel der Zuchtreihe vorgegeben worden war.
    Die Octos hatten die Zustandsform des Absolut-Kollektivs erreicht. Jetzt waren sie in der Lage, zur endgültigen Vernichtung ihrer Opfer zu schreiten. Mit einem einzigen Kraftakt ihrer gengeformten Gehirne sandten sie den Zündimpuls aus, der zur sofortigen Zellexplosion der bereits wahnsinnig gewordenen Opfer führte.
    Tentras schloß die Augen. Ihm wurde übel. Er hatte schon viel gesehen und erlebt; das aber noch nicht.
    Peeroush zeigte keine humane Reaktion, obwohl er äußerlich einem Humanoiden glich.
    Für ihn war das Grauen einpositives Testergebnis, über dessen Begleiterscheinungen nachzudenken sich nicht lohnte.
    Ehe die noch immer wie erstarrt im Vorraum stehenden Octos erneut zuschlagen konnten, entschloß sich der Cantaro zum Abbruch des Experiments.
    Er erschien unvermittelt als Hologramm inmitten der Düsternis des Laderaums.
    Seine Stimme zügelte die Angriffslust der Oktober-Klone sofort. Ihre glühenden Augen veränderten sich, wurden wieder normal und ausdrucksvoll. Sie gehorchten den Anweisungen ihres Verehrungswürdigen augenblicklich. Sein Lob nahmen sie gleich einer Offenbarung in sich auf.
    Nachdem sie mit aller Gelassenheit gegangen und in dem primitiven Treppenaufstieg verschwunden waren, schlossen sich die großen Schleusentore wieder. Die Schreie der Fehlgeklonten wurden gedämpft, das Getümmel wurde den Blicken entzogen. Peeroush erhob sich. Mit einer flüchtig wirkenden Handbewegung gab er die Kommandogewalt an die Bordsyntronik
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