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1488 - Schamanen-Zauber

1488 - Schamanen-Zauber

Titel: 1488 - Schamanen-Zauber
Autoren: Jason Dark
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Mitarbeiter wurden auf eine grausame Art und Weise getötet. Man fand ihre kopflosen Leichen auf einer wilden Müllkippe. Die Köpfe selbst sind verschwunden. Es war ein so verdammt grausamer und auch unwürdiger Tod, den kein Mensch auf dieser Welt verdient hat.«
    »Sind Sie ein Menschenfreund?« fragte ich.
    »Was soll das?«
    »Ganz einfach, Mr. Amado. Sie haben gewusst, in welch einem Metier Ihr Vater tätig war.«
    »Er war Geschäftsmann.«
    »So kann man es auch nennen.«
    »Alles andere sind Verleumdungen.«
    »Gut, das meinen Sie. Wenn das jedoch zutrifft, muss er sich bei seinen Geschäften jede Menge Feinde geschaffen haben, die ihn schon mehr als hassten.«
    Carlo Amado schaute mich an. »Ich weiß nicht, ob ich die Zeit noch erleben werde, dass Polizisten mal von ihren verdammten Vorurteilen wegkommen. Das wird wohl nie der Fall sein. Sie sind das beste Beispiel dafür. Der Tod meines Vaters hat nichts mit seinem Beruf zu tun. Wäre das so, dann säße ich nicht bei Ihnen. Ausgerechnet bei Ihnen, wenn Sie verstehen.«
    »Wir werden uns bemühen.«
    »Was sollte dann der Grund sein?« erkundigte sich Suko, der Amado dabei anlächelte.
    »Deshalb sitze ich bei Ihnen. Ich weiß, wer Sie sind und womit Sie sich beschäftigen. Zuvor will ich Ihnen sagen, dass mein Vater und ich beruflich getrennte Wege gegangen sind. Dass Sie über mich informiert sind, das setze ich voraus. Also muss ich darüber nichts erklären.« Er räusperte sich. »Hin und wieder haben wir auf der Beratungsebene zusammengearbeitet, ansonsten war ich autark, was nicht heißt, dass ich mit meinem Vater keinen persönlichen Kontakt hatte. Und da fängt das Problem an. Mein Vater ist krank gewesen, sehr krank.« Das war uns neu. Ich ahnte schon, dass dieser Fall in eine andere Richtung laufen würde.
    »Wie krank?« fragte ich.
    Carlo Amado senkte den Blick. »Er hatte Krebs, und es ging bei ihm um Leben und Tod.«
    Wir schwiegen und waren überrascht, denn damit hatten wir nicht gerechnet. Aber warum hätte eine derartige Krankheit auch Menschen wie den Mafioso verschonen sollen?
    »Damit haben Sie nicht gerechnet – oder?«
    »So ist es.«
    »Gut. Haken wir das ab. Jeder Mensch, der Krebs hat, will natürlich etwas dagegen tun. Da war auch mein Vater keine Ausnahme. Nach der Diagnose hat er alles getan, um wieder gesund zu werden. Er war immer ein Kämpfer, er war es auch jetzt. Er wollte einfach nicht einsehen, dass der Krebs ihn besiegte, und konsultierte die besten Ärzte, die es im Land gibt. Leider konnten sie ihm keine Hoffnung machen. Die Krankheit war zu weit fortgeschritten. Er gab trotzdem nicht auf. Als letzte Hoffnung blieb ein gewisser Igana…«
    Carlo Amado sprach nicht mehr weiter. Er wartete darauf, dass wir reagierten, und wir taten ihm auch den Gefallen. Diesmal stellte Suko die Frage.
    »Wer ist das? Der Name hört sich fremd an und asiatisch zugleich.«
    »Sie sind auf dem richtigen Weg. Igana ist ein Exot. Zuvor will ich Ihnen noch sagen, dass ich ihn persönlich nicht kenne. Ich weiß nur, dass er ein Heiler ist. Einer, der mit seinen Händen heilt und auch operiert. Der damit den Körper eines Menschen aufbricht und den Ursprung der Krankheit aus ihm hervorholt.«
    »Sie meinen das Geschwür!«
    »Genau, Mr. Sinclair. Zu ihm ist mein Vater gegangen, um sich behandeln zu lassen. Er kehrte nicht mehr zurück. Man fand ihn und seine beiden Vertrauten schließlich kopflos auf einer Müllkippe. So stellt sich der Fall dar.«
    Suko hob die Augenbrauen. »Und warum sind Sie zu uns gekommen? Es ist die Sache unserer Kollegen, diesen Fall aufzuklären.«
    »Nein, das sieht nur so aus. Tatsächlich aber verhält es sich anders. Sie werden sehen, dass ich meine Gründe gehabt habe. Es geht letztendlich um diesen Igana, den Mann mit den heilenden Händen. Diese Phänomene tauchen immer wieder mal in der Presse auf. Medien stürzen sich dann darauf, aber dann spielen sich die Phänomene zumeist in Südostasien ab. Mein Vater aber starb in London.«
    »Dieser Igana befindet sich also in unserer Stadt?« fragte ich.
    »So ist es.« Amado ballte die Hände. »Er ist nicht nur ein Heiler, er ist noch etwas anderes, und ich glaube fest daran, dass hier die übersinnliche Komponente eine Rolle spielt. Er ist ein Schamane. Oder nennt sich so. Und Schamanen und deren Kräfte fallen wohl in Ihr Metier, meine Herren.«
    Jetzt waren wir der Wahrheit schon ein Stück näher gekommen.
    Suko und ich blickten uns an. Beide dachten wir
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