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1487 - Die Dämonen-Prinzessin

1487 - Die Dämonen-Prinzessin

Titel: 1487 - Die Dämonen-Prinzessin
Autoren: Jason Dark
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strich immer wieder durch sein dunkles Haar. Einige Male schüttelte sie den Kopf wie jemand, der all das Erlebte nicht fassen kann.
    Ich wollte ihr durch mein Lächeln Mut machen und sagte mit leiser Stimme: »Es war das richtige Erscheinen im rechten Augenblick, Mrs. Quinn. Aber wir haben noch nicht gewonnen.«
    »Das weiß ich, Mr. Sinclair. Und ich habe erlebt, welch eine Macht in dieser Person steckt. Für mich ist sie kein Mensch, obwohl sie so aussieht.«
    »Da könnten Sie recht haben.«
    »Woher stammt sie dann?«
    »Geben Sie sich bitte mit einer simplen Antwort zufrieden. Von der anderen Seite.«
    Ihr Zusammenschrecken war nicht gespielt. »Haben Sie etwa das Jenseits damit gemeint?«
    »Nein, Mrs. Quinn. Die andere Seite hat viele Facetten. Ob sie auch das Jenseits einschließt, ist möglich. Ich sage es nicht gern, aber Sie müssen sich auf eine Dämonenwelt einstellen, aus der Ophelia gekommen ist.«
    Sie schluckte. Dann schaute sie auf den Kopf ihres Sohnes, der sich nicht einmischte. Ich jedoch ging davon aus, dass gerade er in diesem noch nicht gelösten Fall eine entscheidende Rolle spielen würde.
    »Wie geht es denn jetzt weiter?« flüsterte sie.
    Ich hob die Schultern und gab ihr eine ehrliche Antwort. »Ich weiß es selbst nicht genau, Mrs. Quinn, weil ich nicht in die Zukunft schauen kann. Wir müssen jedoch davon ausgehen, dass Ihr Sohn dabei leider eine große Rolle spielen wird.«
    Sie zuckte zurück und erbleichte.
    »Ja, ich kann Ihnen leider nichts anderes sagen. Diese Ophelia hat den Weg zu Gerrit gesucht und auch gefunden. Er ist quasi ihr Mittler zwischen den Welten. Das ist zwar nicht leicht zu begreifen, aber leider Fakt.«
    Sie nickte, suchte dabei nach Worten. Dann stöhnte sie leise auf und flüsterte: »Was kann man denn dagegen tun?«
    »Nun ja, Ihr Sohn ist die Zielperson, und wir dürfen ihn nicht aus den Augen lassen. Die Dämonen-Prinzessin kehrt zurück, davon bin ich überzeugt. Sie hat sich etwas vorgenommen, und sie wird es durchziehen bis zum bitteren Ende.«
    »Und dann?«
    »Vielleicht gelingt es uns, das Ende nicht bitter für uns aussehen zu lassen.«
    »Was bedeutet das?«
    »Gerrit muss unter Schutz bleiben. Und das werde ich übernehmen. Ich bleibe bei ihm, weil ich davon ausgehe, dass Ophelia den Kontakt zu ihm sucht.«
    »Und was könnte dann geschehen?«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen. Nur wird diese Dämonen-Prinzessin alles daransetzen, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Sie hat sich mit Märchen beschäftigt. Sie ist fasziniert von ihnen, und es könnte sein, dass sie durch ihre Macht zu einer schrecklichen Wahrheit werden. Das will ich im Endeffekt verhindern.«
    »Ja«, flüsterte Lena Quinn. »Es hört sich gut an. Ich – ich – danke Ihnen. Aber ich will Gerrit bei mir behalten. Ich gebe ihn nicht weg. Ich mache mir Vorwürfe, dass es überhaupt so weit hat kommen können. Leider war ich selten zu Hause. Ich habe ihn oft ohne Aufsicht lassen müssen. Das hat sich nun gerächt.«
    »Denken Sie positiv. Denken Sie daran, was wir geschafft haben. Alles Weitere wird sich noch ergeben.«
    »Gut, ich vertraue Ihnen. Wir können ja nicht hier in der Schule bleiben. Wo sollen wir hin?«
    »Ich dachte mir, dass sich Ihre Wohnung am besten eignet. Da kann er nicht weg.«
    »Und Sie bleiben dann dort?«
    »Das hatte ich vor.«
    Lena Quinn sprach ihren Sohn an. »Hast du alles gehört, Gerrit? Bist du einverstanden?«
    Er hatte bisher nichts gesagt, und das behielt er auch bei. Denn er nickte nur.
    Ich nickte ebenfalls und sagte: »Gut, dann machen wir uns jetzt wieder auf den Weg…«
    ***
    Wenn ich durch das Fenster des Wohnzimmers schaute, sah ich die Fassade des Hauses, in dem ich wohnte. Ich konnte auch die Fenster in den höheren Etagen sehen und stellte fest, dass in Sukos und Shaos Wohnung kein Licht brannte. Die beiden waren noch unterwegs, und das sollte auch so bleiben. Deshalb rief ich sie nicht übers Handy an. Lena Quinn hatte einen Kaffee gekocht. Als ich das Klappern des Geschirrs hörte, drehte ich mich um. Sie deckte den Tisch, über den ich hinweg und auf die offene Tür schaute, die zu Gerrits Zimmer führte. Er hatte nicht bei uns sitzen wollen und erklärt, dass er müde sei. Deshalb wollte er sich hinlegen, was er auch tat. In Pullover und Hose lag er rücklings auf dem Bett und schaute gegen die Decke.
    Auf Milch verzichtete ich, aber Zucker nahm ich.
    Lena Quinn hatte sich wieder gefangen. Sie machte einen nicht mehr so bedrückten
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