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1482 - Der Alleingang des Außenseiters

Titel: 1482 - Der Alleingang des Außenseiters
Autoren: Unbekannt
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Bedeutung. Erstens brauchte er keine unverhoffte Begegnung mit einem zurückgebliebenen Cantaro mehr zu fürchten, und zweitens konnte Reginald Bull sich jetzt nicht mehr um ihn kümmern, weil er alle Hände voll zu tun hatte, das fliehende cantarische Raumschiff abzufangen.
    Dem Roboter brauchte Loydel keine weiteren Anweisungen zu erteilen. Er war eingewiesen.
    Sofort nach dem Verlassen des Raumboots machte er sich auf die Suche nach den Feldleitern, die den Hypertrop-Zapfer mit den Energiespeichern verbanden. Die Leiter mußten zuerst durchtrennt werden. Dann war die Entfernung des Zapfers eine relativ ungefährliche Sache.
    Loydel selbst wandte sich seinem eigentlichen Ziel zu. Er schwebte über die glatte Oberfläche der Plattform auf eine der kuppelförmigen Strukturen zu, in denen er die für die Steuerung der Hypertrop-Zapfer benötigten Kontrollsysteme vermutete. Er landete vor einem Schleusenschott und versuchte, den Öffnungsmechanismus zu finden. Inzwischen meldete der Roboter, er habe die Feldleiter, die vom Zapfer zu den Speichern führten, lokalisiert und sei dabei, sie zu unterbrechen. Loydel Shvartz ließ den Blick immer wieder über die Anzeigen gleiten, die der Pikosyn auf die Sichtfläche des SERUN-Helms projizierte. Im Augenblick schien die Lage noch ungefährlich. Die Energiespeicher des Raumforts waren noch nicht überladen, obwohl sie von den Hypertrop-Zapfern ununterbrochen beschickt wurden. Von den 50 Minuten, die sich Loydel als Handlungsspielraum zugestanden hatte, waren 29 verstrichen.
    Er entdeckte den Öffnungsmechanismus. Er war leicht zu betätigen. Loydel schleuste sich ein.
    Jenseits der Schleuse herrschte eine künstliche Schwerkraft von 0,75 Gravo. Es gab eine atembare Atmosphäre, die bei einem Druck von 0,8 bar zu 23 %aus Sauerstoff, zu 77 %aus Helium bestand. Die Temperatur lag bei 21 Grad Celsius. Loydel Shvartz erlaubte es sich, den Helm des SERUNS zu öffnen.
    Von der Schleuse aus führte ein kurzer, breiter Korridor in einen hell erleuchteten Raum, der eine Unmenge technischen Geräts enthielt. Loydel fühlte das Herz höher schlagen. Er war am Ziel! Hier würde er die Kontrollmechanismen finden, mit deren Hilfe sich das Prinzip der gepulsten Hypertrop-Zapftechnik endgültig entschlüsseln ließ.
    Er trat durch den weiten, offenen Eingang des großen Raumes und blickte unmittelbar in das orangerot flimmernde Abstrahlfeld eines cantarischen Thermoblasters.
     
    *
     
    Es stellte sich heraus, daß Loydel Shvartz Reginald Bull falsch eingeschätzt hatte. Als Loydels Raumboot die CIMARRON durch die Hangarschleuse verließ, gab es im Kontrollraum ein Alarmsignal, das allerdings nur an der Peripherie bemerkt wurde - dort, wo die Routinearbeiter saßen, die ihre Pflicht zu tun hatten und die Vorgänge auf den verschiedenen Bildflächen nicht mitverfolgen durften. Üblicherweise wäre der Alarm sofort an die Kommandokonsole durchgegeben worden, aber weil er seine Aufmerksamkeit allein auf das Raumfort Shomrach konzentrieren wollte, hatte Bull per Computerbefehl Anweisung gegeben, daß ihm alle Unterbrechungen mit einer Priorität von 3 oder mehr erspart bleiben sollten. Das Öffnen einer Außenschleuse stellte, solange das Schiff sich nicht in der aktiven Auseinandersetzung mit einem Gegner befand, einen Fall der Prioritätenklasse 5 dar.
    Der Bearbeiter, der die Alarmmeldung entgegennahm, leitete sie schließlich an Lalande Mishkom weiter. Als Lalande sie erhielt, war allerdings schon ein Signal mit der Priorität 2 eingetroffen, weil die Ortung das Raumboot erfaßt hatte, mit dem Loydel Shvartz zum Raumfort unterwegs war. Reginald Bull erhielt beide Benachrichtigungen zur gleichen Zeit. „Was soll ich damit?" fragte er, den Unwirschen spielend. „Ist das wichtig?"
    „Hast du irgend jemandem die Erlaubnis erteilt, das Schiff zu verlassen?" fragte Lalande Mishkom. „Nein", grinste Bull. „Aber ich weiß trotzdem, wer der Schurke ist."
    Lalla schaltete augenblicklich. Ihr Anruf im Medo-Zentrum wurde sofort beantwortet. „Habt ihr Loydel Shvartz dort in Behandlung?" war ihre Frage. „Nein. Der Roboter kam leer an und meldete den Patienten als völlig wiederhergestellt."
    „Das habt ihr ihm geglaubt?" entrüstete sich Lalla. „Bei uns sind nur erstklassig geschulte Roboter beschäftigt", kam die Antwort. „Ihre Auskünfte sind durchaus zuverlässig."
    Lalla unterbrach die Verbindung. Der Blick, den sie Reginald Bull zuwarf, war vorwurfsvoll. „Loydel", sagte sie.
    Er
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