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1480 - Endstation Hölle

1480 - Endstation Hölle

Titel: 1480 - Endstation Hölle
Autoren: Jason Dark
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frei ließ.
    Danny schaute hin. Er hatte sich geduckt und war beinahe mit dem Erdboden verschmolzen. So konnte er nicht gesehen werden, aber er selbst schaute nach vorn und übersah alles.
    Die Pferde standen. Sie zeigten eine gewisse Unruhe, denn sie scharrten mit den Hufen, bewegten die Köpfe, und auch das Zaumzeug klirrte heftig.
    Der Junge zuckte zusammen, als er das Geräusch hörte, mit dem die Tür zugeschlagen wurde. Sein Großvater saß jetzt in der Kutsche, und er musste sein Versprechen wahr gemacht haben.
    Der Kutscher bewegte seine Arme und hob die Zügel an, die wenig später klatschend auf den Rücken der Tiere landeten, die genau verstanden, was sie zu tun hatten.
    Für einen Augenblick stemmten sie ihre Hufe gegen den Boden, gaben sich dann einen Ruck und zogen an.
    Herbert Fultons Fahrt in den Tod hatte begonnen!
    ***
    Sein Enkel sah es, aber er konnte es noch immer nicht glauben. Er konnte nur starren und staunen. Die Kutsche war auf der linken Straßenseite geblieben. Sie würde nicht weit von ihm entfernt vorbeifahren und dann in der Dunkelheit untertauchen, wo irgendwo der endgültige Tod für den Großvater lauerte.
    Danny zog sich etwas zurück. Man sollte ihn auf keinen Fall sehen. Das Unterholz bot ihm eine gute Deckung. Die weichen Pflanzenarme umschlangen ihn, aber es gab genügend Lücken, durch die er schauen konnte.
    Die Kutsche schob sich heran. Sie fuhr noch nicht sehr schnell. Nur hatte der Junge den Eindruck, dass sie gerade für ihn langsamer rollte, damit er mehr sah.
    Und er sah auch etwas.
    Glauben konnte er es nicht, denn der Mann auf dem Bock war kein Mensch mehr. Er zeigte sein Gesicht innerhalb des Kapuzenausschnitts, und Danny erkannte mit Schrecken, dass es sich nicht um das Gesicht eines normalen Menschen handelte.
    Unter dem grünlichen Stoff zeichnete sich eine Knochenfratze ab.
    So etwas kannte er von Halloween, denn da liefen nicht wenige Kinder und Jugendliche als Skelette herum.
    Dann sah er die Kutsche von der Seite. Durch die kleinen Fenster konnte der Junge hineinschauen.
    Im Innern war es rot. Dort glühte es wie in einem Ofen. Für ihn war das schlimm, doch es gab noch etwas Schlimmeres, und das bildete er sich nicht ein.
    In der Kutsche saß sein Großvater!
    Auch über seine Gestalt hatte sich der rote Schleier aus Glut gelegt. Es musste im Innern der Kutsche sehr heiß sein, aber warum hatte Grandpa noch kein Feuer gefangen und brannte lichterloh?
    Er fand keine Antwort auf die Frage. Es gab überhaupt keine normalen Antworten für den Jungen. Die Welt hatte sich für ihn auf den Kopf gestellt, und er merkte kaum, dass er vom Waldrand her auf die Straße stolperte. Er drehte sich nach rechts. In seiner Panik rannte er hinter der Kutsche her, die auf das Dorf zufuhr und dabei immer schneller wurde.
    Danny Fulton lief weiter. Seine Beine bewegten sich automatisch, und es war ihm nicht möglich, anzuhalten.
    Und dann schrie er.
    Er konnte nicht anders.
    Er musste schreien. Er musste seinen Frust und all seine Angst loswerden.
    Er schrie, lief und fiel. Zum Glück waren seine Reflexe noch in Ordnung, sodass er nicht zu hart aufprallte, sich zwar überschlug, aber dann unverletzt liegen blieb.
    Sein Schreien war verstummt.
    Er konnte nicht mehr und weinte wie noch nie in seinem jungen Leben…
    ***
    Manchmal ist die Welt verrückt, und das erlebte ich mal wieder am eigenen Leib. Allerdings hatte der Vorgang nichts mit Geistern oder Dämonen zu tun, es lag einfach daran, dass man durch die verfluchten heimtückischen Terroranschläge nervös geworden war und entsprechend reagieren musste, wenn etwas nicht stimmte.
    So war es auf dem Londoner Flughafen geschehen. Man hatte dort Bombenalarm gegeben, und es war klar, dass Flugzeuge weder landen noch starten konnten.
    Also musste ausgewichen werden. Normalerweise gab es zwei Ersatzflughäfen, aber die waren dicht, und meine Maschine aus Hamburg hatte ein Problem.
    Niemand konnte eine konkrete Antwort darauf geben, wie lange die Sperre andauern würde, und da wir nicht über einen längeren Zeitraum hinweg über London kreisen konnten, musste eine andere Lösung herbei.
    Die hieß Luton!
    Es war eine Stadt nördlich von London in der Provinz Bedfordshire. Von dort in die Hauptstadt zu gelangen, war kein Problem. Die Passagiere wurden informiert, dass Busse bereitstanden, die uns nach London bringen sollten.
    Es war mittlerweile dunkel geworden. Ich schaute zu, wie die Maschine allmählich an Höhe verlor und zur
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