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1480 - Endstation Hölle

1480 - Endstation Hölle

Titel: 1480 - Endstation Hölle
Autoren: Jason Dark
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retten, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, gegen welchen Gegner er kämpfen musste.
    Wie der Tod aussah, darüber hatte er sich nie Gedanken gemacht.
    Gut, er hatte darüber gelesen. Das war schon alles okay gewesen.
    Aber ob das alles stimmte, konnte er beim besten Willen nicht sagen.
    In manchen Büchern oder im Fernsehen hatte man darüber berichtet. Das hatte er nicht vergessen. Da war der Tod sogar mal als schwarzes Gespenst zu sehen gewesen oder als Skelett. Und besonders an Halloween erlebte man ihn in verschiedenen Gestalten, und so fragte sich der Junge, ob der Tod so aussah wie eine Halloween-Figur.
    Als Danny den Waldrand erreicht hatte, wurde er noch vorsichtiger. Er blieb nicht mehr am Straßenrand. Jetzt tauchte er in den Wald ein, der ihn verbarg. Als er nach ein paar Minuten wieder zur Straße schaute, sah er seinen Großvater nicht mehr. Irgendwo vor ihm musste er stehen geblieben sein.
    Oder es war so dunkel, dass seine Gestalt mit der Dunkelheit verschmolz.
    Deshalb musste Danny weiter vor. Instinktiv verhielt er sich richtig. Er duckte sich beim Gehen, und sein Gesicht zeigte einen noch angespannteren Ausdruck, der sich auch nicht veränderte, als er seinen Großvater als Umriss am Straßenrand stehen sah.
    Warum war er stehen geblieben?
    Für den Jungen gab es nur eine Erklärung. Wenn jemand so am Straßenrand stand und sich nicht bewegte, dann wartete er auf etwas. Und der Junge wusste auch sofort, auf was.
    Sein Großvater wartete auf den Tod. Der würde kommen und ihn mitnehmen.
    Plötzlich klopfte das Herz des Jungen schneller. Er fing an zu denken. Wenn Grandpa auf den Tod wartete, dann würde der bald kommen und dort auf ihn treffen, wo er stand. Und er, Danny, würde dann der Zeuge bei diesem Ereignis sein.
    Der Gedanke daran ließ ihn zittern und trieb die Angst vor dem Ungewissen noch stärker in ihm hoch. Der Tod war etwas, das er als Kind nicht fassen konnte, doch da ging es den meisten Erwachsenen nicht anders. Auch sie hatten damit ihre Probleme, das hatte Danny Fulton schon oft genug gehört.
    Sein Großvater verhielt sich so, als wäre alles in Ordnung und als wäre er allein auf dieser Welt. Er stand auf demselben Fleck, schaute nur nach vorn.
    Danny ging nicht mehr weiter. Er hielt sich halb auf der Straße auf und zur anderen Hälfte am Waldrand.
    Wann kam der Tod? Warum ließ er sich so viel Zeit? Und wie sah er überhaupt aus?
    Diese Fragen kamen ihm automatisch. Sie quälten ihn sogar, doch eine Antwort fand er nicht.
    Bis er dann etwas hörte.
    Der Junge zuckte zusammen, denn dieses Geräusch war für ihn einfach zu überraschend gekommen. Damit hatte er nicht gerechnet.
    Er war davon ausgegangen, dass sich der Tod anschleichen würde, doch das traf nicht zu, im Gegenteil, er war sogar recht laut, und er brachte ein bestimmtes Geräusch mit.
    Danny lauschte.
    War das tatsächlich Huf schlag, den er hörte?
    Fast hätte er gelacht, aber er riss sich zusammen und stellte fest, dass auch sein Großvater das Geräusch gehört hatte. Sein Kopf war nach links gedreht. Dort klangen Huf schlag und das Rollen von Rädern auf.
    Und das Gefährt kam!
    Es löste sich aus der Dunkelheit, und das Geräusch, das die Hufe und die Räder auf der Straße hinterließen, steigerte sich zu einem lauten Donnern.
    Pferde, eine Kutsche dahinter!
    Plötzlich durchdrang ein grünlicher Schein die Dunkelheit, sodass Danny das Gefährt und die Pferde erkannte.
    Es war eine Kutsche, und auf seinem Bock saß der Tod in einem grünlichen Umhang!
    Der Anblick ließ Danny Fulton erstarren. Er hatte sich alles Mögliche vorgestellt, nur nicht, dass der Tod in dieser Gestalt auftauchen würde.
    Pferde – Kutsche?
    Nein, das konnte nicht der Tod sein. Der sah anders aus. Wie in den Büchern oder im Fernsehen, und deshalb war der Junge so perplex. Das begriff er nicht.
    Direkt neben seinem Großvater hielt die Kutsche an. Herbert Fulton nahm seine Tasche hoch. Wenig später zog er die Tür auf und betrat den Kasten auf vier Rädern.
    Seinen Enkel hielt es nicht mehr auf der Stelle. Er wollte weiter vorgehen und schauen, was wirklich passierte. Wie kam sein Großvater dazu, vom Tod zu sprechen und dann in eine Kutsche zu steigen?
    Erst jetzt erinnerte sich Danny daran, dass es jemanden gab, der die Kutsche lenkte. Er saß auf dem Bock und hielt die Zügel in den Händen. Von seiner Gestalt war nicht viel zu sehen, weil er einen Umhang trug und eine Kapuze über den Kopf gezogen hatte, die nur das Gesicht
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