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1480 - Die Verbannten von Maahkora

Titel: 1480 - Die Verbannten von Maahkora
Autoren: Unbekannt
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deutete auf den zentralen Wandbildschirm. Er zeigte eine Aufnahme aus Kuppel Eins. „Da ist Drenshoor. Und dort erscheinen die anderen Cantaro. Es existiert eine Transmitterverbindung zwischen dem Buckelschiff und der Kuppel."
    Robbery nickte abwesend. Seine Augen fraßen sich am Schirm fest. Er beobachtete den Strategen, und er hatte den Eindruck, als litte Drenshoor unter den Nachwirkungen einer Kreislaufschwäche.
    Dem Terraner war längst klargeworden, daß der Anfall des Cantaro mit dem Einsatz des SHF-Senders zu tun hatte. Die Schlußfolgerung, die er daraus gezogen hatte, machte ihm Mut. „Hoffentlich übertreibt Romulus nicht", flüsterte er. Im nächsten Augenblick hielt er die Luft an.
    Drenshoor strauchelte. Der Cantaro taumelte gegen eine Konsole und hielt sich dort krampfhaft fest. Dann stürzte er zu Boden und blieb liegen. Seine Artgenossen rannten auf ihn zu. „Uhrzeit, Terra-Standard", bellte Robbery. Die Automatik nannte sie ihm auf die Sekunde genau. „Bleibt hier", wies er die Blues an. „Ich muß dringend in die Station. Adams braucht die Nachricht!"
     
    *
     
    Gebt mir Antwort!
    Das war der einzige Gedanke, der ihn in diesen schlimmen Augenblikken beseelte. Er bildete sich ein, daß sie ihn so scharf überwachten, damit sie seine Gedanken empfangen konnten. Er hatte keine Ahnung, wie sie es machten, er glaubte nur daran, daß sie es taten.
    Drenshoor hatte seine Artgenossen weggeschickt. Er hatte sich einigermaßen von seinem Zusammenbruch erholt, aber nun spürte er erneut die Schwäche in sich aufsteigen. Er wankte in die persönlichen Gemächer, die ihm im Schiff zur Verfügung standen. Er lauschte in sich hinein, aber nichts geschah. Es ereignete sich nichts. Es war einfach nichts da.
    Mit einem letzten Funken Vernunft erkannte der Cantaro, daß es der größte Fehler gewesen wäre, wenn er sich wegen seines Zustands mit dem Supremkommando in Verbindung gesetzt hätte. Längst hatte er dessen Entscheidungen als alleinig maßgebend erkannt und anerkannt. Was das Supremkommando anordnete, war für alle Cantaro Gesetz. Über Gründe und Hintergründe hatten sie keine Überlegungen anzustellen. Nicht einmal Drenshoor hatte das zu tun.
    Bestimmt wollten sie ihn prüfen. Sie wollten seine Nerven testen und ihn auf die Probe stellen. Sie wollten wissen, wie lange er in der Ungewißheit durchhielt: Nur wenn er dieses Warten und Ringen durchstand, war er wirklich fähig, Mitglied des Supremkommandos zu werden.
    Mit einem verzerrten Lächeln auf den schmalen Lippen wandte er sich von den Kommunikationsanlagen ab und eilte hinaus auf einen der Korridore. Er durfte sich nicht verkriechen. Er mußte seine Arbeit fortsetzen und seine Beobachtungen anstellen. Weitere Verhöre der Widder sollten folgen, und Drenshoor ging dabei nach einem exakt ausgeklügelten Plan vor. Beim nächsten Verhör würde er einige der Gefangenen in verstümmeltem Zustand zurück in das Lager schicken und dort sterben lassen. Es würde die Moral der Widder vernichten.
    Er würde aus ihnen einen Haufen willenloser Idioten machen, die ihm die Stiefel leckten und ihm für jeden Fußtritt dankten, den sie erhielten. Er würde die wichtigen von den unwichtigen trennen und jene, die etwas wußten, in das Schiff bringen lassen. Dann würde er für den Rest die ersten Strukturlükken im Schutzschirm schaffen und beobachten, wie sie langsam starben. Sie hatten es nicht besser verdient.
    Der Stratege blieb stehen und schüttelte benommen den Kopf. Er spürte Hitze in sich, und er schrieb sie dem Umstand zu, daß er sich von Minute zu Minute elender fühlte. „Ich gehe in diesem Schiff zugrunde!" murmelte er. Er wankte weiter bis zu den Schächten und ließ sich in die Transmitterstation bringen. Er beachtete die Roboter nicht, die sich aufmerksam in seiner Nähe hielten. Er hörte nicht den lautlosen Alarm, den sie. gaben. Sie riefen die übrigen fünf auf den Plan, aber als sie erschienen, da war Drenshoor bereits weg. Er hatte den Transmitter durch Zuruf programmiert und sich hinüber in die Kuppel Eins abstrahlen lassen, wo er die kühle und unverbrauchte Luft schätzte. KuppelEinswareinHortder Sterili-Bild 3 tät, gerade gut genug, um einem Strategen wie ihm das Leben angenehm zu machen.
    Der Cantaro sah sich um. Nichts hatte sich hier verändert, seit er nach Maahkora gekommen war. Und dennoch war etwas anders. Er nahm die Umrisse der Anlagen und Gegenstände nicht so wahr, wie er sie in Erinnerung hatte. Sie wirkten größer
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