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1479 - Prophet des Todes

Titel: 1479 - Prophet des Todes
Autoren: Unbekannt
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glaubte sie, daß sie sich in einem Traumzustand befand, wie er sich möglicherweise kurz vor dem Eintritt des Todes einstellte. Sie biß sich so kräftig auf die Zunge, daß sie anschließend erschrokken aufstöhnte und sich wünschte, sie hätte es nicht getan. Und keiner von uns hat es gewußt.
    Wirklich keiner?
    Sollte auch Donan Cruish nicht informiert gewesen sein?
    Er muß es gewußt haben, sagte sie sich. Er hat alles gewußtl Auch er gehörte zu den wenigen Alten, die es noch gab, und die vor der Zeit geboren waren, als sich die Sonne verändert hatte.
    Wie alt war Donan Cruish eigentlich gewesen?
    Seltsaml dachte sie. Danach habe ich nie gefragt.
    War er so alt gewesen wie Dorta Mara angeblich war? Gab es so etwas wie einen „Geheimbund der Alten", von dem die Jüngeren nichts wissen durften?
    Sie erinnerte sich an den Angriff der Klon-Siganesen, die plötzlich aus den Wolken herabgestoßen waren und geschossen hatten.
    Sie war mit Donan Crüish unterwegs gewesen, um eine Robotsonde zu errichten, die von der Insel Laargalan aus die Aktivitäten in der Nähe der Klon-Fabrik am Südpol beobachten sollte. Da war es passiert. Ohne Vorwarnung. Auch von den gutgetarnten Ortungs- und Beobachtungsstationen war kein Alarm ausgelöst worden. Für sie mußte der Angriff ebenso überraschend gekommen sein.
    In dem rauhen Klima der Insel Laargalan am südlichen Polarkreis von Siga lebten etwa 400 Bauern.
    Nach außen hin boten sie das Bild sehr harter Arbeiter, die zwar die Möglichkeiten der modernen Robotik nutzten, aber doch über viel zu wenig Technik verfügten, so daß sie vieles selbst verrichten mußten. Doch dieses Bild war sorgfältig inszeniert. Es sollte die Beobachter der Cantaro täuschen, die man ständig zu fürchten hatte.
    Unter den Feldern und Höfen waren in einem ausgedehnten Höhlensystem Anlagen errichtet worden, wie sie einem so hochentwickelten Volk wie den Siganesen eher entsprachen. In ihnen gab es den höchsten technischen Standard und eine angemessene Bequemlichkeit in allen wichtigen Belangen des Lebens.
    Dort verbargen sich vor allem aber auch jene Einrichtungen, die für die Organisation WID-DER unentbehrlich waren. Sie waren das eigentliche Geheimnis, denn die Siganesen gehörten ausnahmslos der Widerstandsorganisation an. Sie führten ein Doppelleben, bei dem sie einen ständigen Kampf gegen die geheimnisvolle Macht führten, die sich in der Milchstraße breitgemacht hatte. Ihr Kampf allerdings beschränkte sich auf die Klon-Fabrik am Südpol, denn durch sie repräsentierte sich die Macht auf Siga.
    Dafür stand den Widdern allerdings ein beträchtliches Waffenarsenal zur Verfügung, zu denen auch U-Boote der Zwei-Meter-Superklasse und Giga-Raumfähren mit Durchmessern von beachtlichen drei Metern gehörten.
    Clare Thous Gedanken kehrten zu Donan Cruish zurück, der bei dem Angriff der Klon-Siganesen den Tod gefunden hatte.
    Der Verlust würde die Widerstandsorganisation hart treffen, sie vielleicht sogar paralysieren, denn Donan war seit Jahren derjenige gewesen, der trotz seines hohen Alters mit immer neuen Ideen überrascht hatte.
    Niemand vers tand es so gut wie er, andere zu motivieren. So hatte die Organisation mit seiner Hilfe manches Stimmungstief überwunden.
    Sie blieb stehen und sah sich um.
    Jetzt fiel ihr auf, daß der Raum eigentlich nur eine dicke Matratze enthielt, auf der sie gelegen hatte, der Syntro und einige weitere Dinge, die zur medizinischen Versorgung geeignet waren. Dazu waren einige Geräte enthalten, die der körperlichen Ertüchtigung dienten. Verwundert fragte sie sich, ob Dorta Mara Gewichte stemmte, um sich fit zu halten.
    Durch einen schmalen Spalt trat sie in eine benachbarte Grotte, die mit Hilfe von Desintegratoren aus dem Fels geschnitten war und weitgehend glatte Wände aus naturgewachsenem Stein hatte. Um einen flachen mit Leder bezogenen Tisch standen drei gepolsterte Sessel, von denen jedoch nur einer Spuren der Benutzung aufwies. Auf dem Tisch lagen Dutzende von Büchern und Videoscheiben. An den Wänden reihten sich mehrere niedrige Schränke aneinander. Über ihnen an der Wand leuchteten mächtige Blumensträuße, die kunstvoll zusammengestellt und auf nicht erkennbare Weise befestigt worden waren.
    Ihnen gegenüber erhob sich eine Videowand aus ingesamt 24 Monitoren. „Wie ein Studio", sagte Clare Thou verwundert.
    Die alte Frau schien hier einen großen Teil ihrer Zeit zu verbringen, um zu lesen oder Filme zu sehen.
    In einer Nische fand
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