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1477 - Das steinerne Grauen

1477 - Das steinerne Grauen

Titel: 1477 - Das steinerne Grauen
Autoren: Jason Dark
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noch nicht tot, sondern nur angeschossen. Er kam langsam wieder hoch. Die Wunde musste sich irgendwo am Hals oder in Brusthöhe befinden, was die Dogge jedoch nicht davon abhielt, sich weiterzuschleppen.
    Aber da war auch noch der andere Hund. Er versuchte, seinen Platz zu wechseln, um von der Seite an mich heranzukommen.
    Ich konnte nicht viel tun. Aber es war gut, dass ich sofort zurückgewichen war, sodass ich an der Innenseite der hinteren Ladekante Halt fand.
    Der Schäferhund stieß sich ab. Kräftig, mit allem, was er hatte. Er wollte mir an die Kehle, um sie zu zerfetzen.
    Genau in diesem Augenblick erhielt den Pick-up einen heftigen Stoß.
    Alles änderte sich.
    Mich schleuderte es zur Seite. Der Hund wurde davon nicht betroffen, weil er sich in der Luft befand. Er verfehlte mich, aber er knallte gegen die hintere Klappe, die ihn davor bewahrte, vom Wagen zu fallen. Er wurde wieder zurück auf die Ladefläche geschleudert und blieb in meiner Nähe für einen Moment auf dem Rücken liegen.
    Ich brauchte mich nur ein wenig zur Seite zu drehen und dabei den rechten Arm zu bewegen.
    Der Kopf des Schäferhundes lag vor mir. Trotz der wilden Fahrerei konnte ich ihn nicht verfehlen, und so jagte ich ihm die Kugel genau zwischen die Augen.
    Es machte mir verdammt keinen Spaß, denn auch ich mag Hunde.
    Aber es gibt eine Grenze. Wenn sie aufgehetzt oder manipuliert waren, hörte bei mir die Tierliebe auf.
    Ein letztes Zucken noch, dann war es mit dem Hund vorbei.
    Jetzt gab es nur noch die angeschossene Dogge. Ihr Jaulen übertönte sogar die Fahrgeräusche. Ich drehte mich weiter und sah sie vor mir. Sie hatte es wohl mit letzter Kraft geschafft, sich auf die Beine zu stellen. Aus dem offenen Maul tropfte der Geifer. Der gesamte Körper zitterte. Er litt unter einem Schwächeanfall.
    Ich suchte mir den Kopf aus. Diese Kugel würde für die Dogge die Erlösung sein.
    Der Schuss, der Treffer!
    Der Kopf flog zurück. Ich sah noch die Kugelwunde, die mein Geschoss hinterlassen hatte, dann prallte der schwere Körper auf die Seite und blieb liegen.
    Gewonnen!
    Ein kurzes Aufatmen nur. Dann ließ die Spannung etwas nach. Ich merkte, dass auch ich nicht ohne Blessuren davongekommen war.
    Bei der Kletterei auf den Pick-up hatte ich mir einige blaue Flecken geholt, aber das war Nebensache.
    Und ich stellte fest, dass sich der Untergrund, über den der Pick-up raste, verändert hatte. Es gab nicht mehr die vielen Bodenwellen oder Schlaglöcher, die Fahrbahn war nun eben.
    Und es wurde Gas gegeben.
    Es würde schwer für mich sein, in das Fahrerhaus zu gelangen. Es hatte an der Rückseite eine Scheibe. Die konnte ich einschlagen und mich so bemerkbar machen.
    Aber war das nötig?
    Ich hörte einen leisen Freudenschrei und blickte nach rechts. Fast schon am Führerhaus angelangt, flog das Vogelmädchen neben dem Pick-up her, und Carlotta würde mir die Arbeit sicherlich abnehmen…
    ***
    Was Maxine Wells auf dem Beifahrersitz erlebte, war nichts anderes als eine Höllenfahrt. Jolanda Gray prügelte ihr Fahrzeug durch die Landschaft. Sie nahm dabei auf kein Hindernis Rücksicht, auch nicht auf ihren Wagen.
    Maxine stellte fest, dass sie einen Fehler begangen hatte. Es war ihr noch nicht gelungen, sich anzuschnallen, und so war sie dem Spiel der freien Kräfte ausgesetzt.
    Jolanda sprach mit sich selbst. Sie redete von ihrer Rache. Für die Frau neben sich hatte sie keinen Blick.
    Aus Maxines Nase sickerte noch immer das Blut in einem dünnen Streifen. Die Schmerzen ignorierte sie. Sie hoffte nur, dass ihre Nase nicht gebrochen war.
    Sie hatte auch darüber nachgedacht, die Tür zu öffnen und sich aus dem Wagen fallen zu lassen. Doch dazu fehlte ihr der Mut.
    Auch wenn sie es geschafft hätte, wären noch immer die beiden Hunde da gewesen, um sie zu zerreißen.
    Und so erlebte sie weiterhin die Fahrt wie eine Reise in die Hölle.
    Zum Glück hörte das Bluten auf. Maxine nahm dies als ein gutes Zeichen, und sie schnallte sich an.
    Als sie sich wieder zurücklehnte, fiel ihr Blick in den linken Außenspiegel. In der blanken Fläche bewegte sich etwas. Sie konnte nicht genau erkennen, was es war, denn es war sehr schnell wieder verschwunden.
    Ein Verfolger?
    Sie setzte noch immer auf Carlotta und letztendlich auch auf John Sinclair. Nur hatte sie bisher von beiden nichts gesehen. Dafür war Jolanda bei ihr, die sich in Hasstiraden erging und den Wagen manchmal nur mit einer Hand lenkte, weil sie mit der anderen wütend auf ihren
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