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1477 - Das steinerne Grauen

1477 - Das steinerne Grauen

Titel: 1477 - Das steinerne Grauen
Autoren: Jason Dark
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Kopf mit dem weit geöffneten Maul vor mir.
    Die Zähne funkelten wie frisch poliert, die Spitzen schienen extra nachgeschliffen worden zu sein, und für mich gab es nur eine Chance, mich zu wehren.
    Die Hacken hatte ich fest in den weichen Boden gerammt, um eine gute Standfestigkeit zu haben. Meine Beretta hielt ich mit beiden Händen fest, und dann jagte ich zwei Geschosse in diesen verdammten Schädel hinein.
    Die Dogge hatte sich noch nicht richtig im Sprung befunden, als die Kugeln sie erwischten. Eine klatschte in das rechte Auge. Die zweite jagte in das Maul hinein, und ich wich zur Seite aus, um nicht von dem bulligen Tierkörper gerammt zu werden.
    Er flog nicht bis zu mir. Die beiden Geschosse hatten ganze Arbeit geleistet. Auf halber Strecke jaulte das Tier auf, stieß mit seinem Kopf zuerst gegen den Boden, als wollte es dort ein Loch hineinrammen, und kippte dann zur Seite.
    So blieb der Hund auch liegen, wobei er noch ein paar Mal mit den Füßen zuckte. Dann bewegte er sich nicht mehr.
    Wenn die Zahl der Hunde stimmte, dann waren es jetzt nur noch drei, die mir gefährlich werden konnten.
    Als ich mich davon überzeugt hatte, dass die Luft rein war, trat ich an die Dogge heran. Ich wollte sicher sein, dass sie nicht mehr aufstand.
    Für einen Moment strahlte ich sie mit meiner schmalen Leuchte an. Ich nickte. Dieser Hund würde nie wieder einen Menschen angreifen.
    Ob die drei anderen es mir auch so relativ leicht machen würden, wusste ich nicht. Noch hatte ich keinen von ihnen zu Gesicht bekommen. Aber ich hatte zweimal geschossen, und diese Schüsse mussten auch von dieser Jolanda Gray und Maxine Wells gehört worden sein.
    Es war nichts zu hören.
    Kein Hecheln, kein Knurren, und so konnte ich mich wieder auf den Weg machen.
    Ich kam drei Schritte weit. Die wieder friedlich gewordene Atmosphäre änderte sich radikal. Dass der Hund in der Dunkelheit gut geschützt gelauert hatte, war mir klar. Nur nicht, woher er so plötzlich kam. Er raste wie ein Geschoss auf mich zu. Diesmal war es keine Dogge. Ich hatte es mit einem Schäferhund zu tun, der in leichten Zickzackbewegungen lief, sodass es schwer war, ihn mit einer Kugel tödlich zu treffen.
    Es kam noch jemand.
    Und diese Gestalt war noch schneller als der Schäferhund. Aus der Luft stieß Carlotta nach unten. Ich glaubte sogar, einen pfeifenden Laut zu hören, aber das war alles in der folgenden Sekunde wie weggewischt, denn Carlotta befand sich in Hochform.
    Das Tier war nicht mehr weit von mir entfernt, als das Vogelmädchen nach unten stürzte. Man hätte Angst um Carlotta haben können, doch sie wusste genau, was sie tat.
    Noch bevor der Schäferhund zum Sprung ansetzen konnte, war sie über ihm. Ein Doppelgriff mit beiden Händen folgte. Sie fasste das Tier noch im Fliegen unter und riss es vor meinen Augen in die Höhe. Kraft genug steckte in ihr.
    Das Tier wusste nicht, wie ihm geschah. Es wurde hoch in die Luft getragen und noch nicht losgelassen. Es strampelte mit seinen Beinen, ich hörte auch ein wütendes Jaulen, verfolgte den Weg mit in den Nacken gelegtem Kopf, und sah die beiden für einen winzigen Moment als Schattenriss vor dem unförmigen Kreis des Mondes.
    Dann öffnete Carlotta den Griff.
    Der Hund fiel in die Tiefe.
    Irgendwo vor mir prallte der Körper zu Boden. Ich hörte noch das Echo kurz nach dem Aufprall, dann wurde es still. Aber nicht lange, denn das Rauschen über mir zeigte mir an, dass Carlotta auf dem Weg zu mir war. Gleich darauf landete sie dicht vor mir und strahlte mich an.
    »War ich gut?«
    »Bestens.«
    »Du hättest mit ihm Probleme bekommen.«
    »Das mag schon sein. Die Hälfte haben wir nun hinter uns, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das Tier tot ist.«
    »Willst du dich überzeugen?«
    »Ja.«
    Carlotta wusste besser, wo das Tier aufgeprallt war. Der Ort des Aufschlags lag nicht weit von uns entfernt. Wir sahen den Körper am Boden liegen. Er war in einen Busch gefallen und hatte diesen geknickt. Geholfen hatte ihm dieser Widerstand nicht. Er musste ich das Genick gebrochen haben, denn sein Kopf lag in einem schiefen Winkel zu seinem Körper.
    »Zufrieden, John?«
    »Nicht ganz.«
    »Was ist denn noch?«
    »Es gibt zwei weitere Hunde.«
    »Ja«, sagte sie, »stimmt.« Dann hob sie die Schultern. »Gesehen habe ich sie noch nicht.«
    »Hast du eine Ahnung, wo sie sein könnten?«
    »Nein, aber ich traue dieser Jolanda Gray nicht über den Weg. Die wird sich was ausgedacht haben. Denk immer daran, wie
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