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1477 - Das steinerne Grauen

1477 - Das steinerne Grauen

Titel: 1477 - Das steinerne Grauen
Autoren: Jason Dark
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würde.
    Da hatte ich mich getäuscht, denn ich sah nichts von ihr.
    Die Beretta lag in meiner rechten Hand. Wenn ich angegriffen wurde, musste ich verdammt schnell sein und vor allen Dingen gezielt schießen. Dabei überlegte ich auch, ob diese Hunde auf irgendeine Weise magisch beeinflusst waren und deshalb nur mit geweihten Silberkugeln ausgeschaltet werden konnten.
    Es war möglich, aber ich setzte nicht unbedingt darauf.
    Die alten Gebäude standen nicht sehr dicht beisammen. Wo früher freie Plätze oder Straßen gewesen war, hatte sich die Natur ihren Platz zurückerobert. Gras, Buschwerk, hier und da ein schiefer Baum, damit musste ich mich herumschlagen.
    Von einem Hund war nichts zu sehen. Ich hörte auch keinen, denn in der Stille wäre mir das Tappen der Pfoten bestimmt aufgefallen.
    Auch kein Hecheln oder Keuchen drang an meine Ohren. Es schien, als hätten die Tiere den Befehl erhalten, sich absolut lautlos zu bewegen. Oder hielten sie sich noch in ihrem Versteck auf?
    Ich schob mich voran, wobei ich ebenfalls so lautlos wie eben möglich ging. Die kühle Luft wehte mir keine verdächtigen Geräusche entgegen, alles war wie gehabt.
    Ich sah auch das schwache Licht in dem Gebäude, in dem man Maxine Wells festhielt.
    Das war mein Ziel. Ich stellte mir die Frage, wie weit diese Jolanda Gray informiert war. Wahrscheinlich gar nicht, denn Carlotta war nicht so dumm gewesen, sich am Fenster zu zeigen. Die Tiere konnten sie nur gewittert haben. Das war allerdings ein Alarmsignal für sie gewesen.
    Ich hielt mich in der Mitte. Die graue Dunkelheit schien Schlieren zu enthalten, denn manchmal bewegte sie sich. Nur eine Täuschung, was sich tatsächlich bewegte, waren die Blätter der Büsche, die im schwachen Wind zitterten.
    Alles um mich herum schien den Atem anzuhalten. Das Gefühl hatte ich mittlerweile. Niemand trat mir entgegen. Man ließ mich in Ruhe, und auch Carlotta bekam ich nicht zu Gesicht. Dass sie sich trotzdem in meiner Nähe aufhielt, beruhigte mich.
    Zwei Schritte ging ich noch, dann blieb ich stehen. Ich schaute nicht nur nach vorn, hin und wieder glitt mein Blick auch zur Seite, und plötzlich sah ich den Hund.
    Es war keine Zauberei.
    Er stand links von mir vor einem Busch. Das hohe Gras reichte ihm fast bis unter den Bauch. Dass er sich diesen Platz nicht aus Spaß ausgesucht hatte, stand für mich fest. Er war hier, um irgendwelche Feinde zu erwarten.
    Noch tat er mir nichts.
    Er hätte längst starten und mich anspringen können. Das ließ er bleiben, aber er schaute mich an. Das erkannte ich an der Stellung seiner Augen, die starr auf mich gerichtet waren. Es war ein kalter und gnadenloser Blick.
    Ich wartete zwei, drei Sekunden. Das Tier bewegte sich nicht. Es schien ein starrer Wächter zu sein, aber man hatte ihn nicht ohne Grund dort platziert.
    Und ich musste wieder daran denken, was mir Carlotta gesagt hatte. Die Hunde konnten zu Stein werden. Genau darauf wies die Haltung dieses Tieres hin. Es war zu Stein geworden, aber das wollte ich genau wissen und ging ihm entgegen.
    Maxine hatte ein Tier in einer derartigen Haltung angefasst und böse Erfahrungen gemacht. Die sollten sich bei mir nicht wiederholen. Ich würde mich anders und vorsichtig verhalten. Kein Mensch machte gern nähere Bekanntschaft mit dem Gebiss einer Dogge.
    Auch als ich nur noch zwei Schritte von dem Tier entfernt war, rührte es sich nicht. Ich schlug einen kleinen Bogen, weil ich die Dogge nicht von vorn anfassen wollte.
    Ohne Probleme gelangte ich hinter sie. In der Dunkelheit hatte das Fell eine andere Farbe angenommen. Es sah sehr grau aus, aber auf der Oberfläche lag so etwas wie ein matter Glanz.
    Meine linke Hand war frei. Ich streckte den Arm aus und strich im nächsten Moment über den Körper hinweg.
    Fell oder Stein?
    Beides. Ja, unter diesem glatten Fell gab es den harten Widerstand.
    Als wäre alles an diesem Tier versteinert. Genau das musste auch Maxine Wells gefühlt haben, aber bei ihr waren die Dinge dann anders abgelaufen. Außerdem hatte sie vor dem starren Tier gestanden. Das war eine schlechtere Position gewesen.
    Meine Freude dauerte nur kurz. Ich wusste nicht, was der Anlass dafür war, dass sich dieses versteinerte Tier plötzlich bewegte. Es ging blitzschnell. Die Dogge sprang in die Höhe und wirbelte trotz ihres massigen Körpers auf der Stelle herum, wobei die vier Beine in der Luft schwebten.
    Ich sprang zurück, hörte ein Knurren oder einen Fauchlaut und sah plötzlich diesen
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