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1471 - Museum der Archäonten

Titel: 1471 - Museum der Archäonten
Autoren: Unbekannt
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Donovan erhob sich in einer fließenden Bewegung. In seinem Körper steckte mehr Kraft, als von außen sichtbar war. Seine Robe verhüllte offenbar dicke Muskelbündel. „Ihr drei und ich sind Vorläufer eines neuen Typus ... Immer mehr von unserer Art werden auf die Welt kommen. Das Leben im Kosmos hinterläßt seine Spuren, Valinet."
    „Was willst du damit sagen?"
    „Ganz einfach: Unser Volk ist auf dem Weg zu körperlicher Unsterblichkeit. Vielleicht wird es hunderttausend Jahre dauern, bis es soweit ist, vielleicht ein paar Millionen. Aber wir vier - wir werden diesen Zeitpunkt noch erleben."
    Die Eindringlichkeit der Vision raubte Valinet den Atem. „Deshalb hast du es richtig gemacht, Valinet."
    „Was?"
    „Du hast verschwiegen, daß Sailor, Ginnimar und du etwas Besonderes darstellen. Auch Normanis und Vivihair müssen das nicht wissen. Die Vorboten einer kommenden Zeit sind nicht immer beliebt. Sie werden zum Objekt des Neids. Oder sie sichern sich rechtzeitig eine Vormachtstellung, so wie ich."
    „Du kannst nichtständig die Macht in Händen halten", wandte Valinet ein. „Wohin soll das führen?"
    „Ich weiß, du hast recht." Nachdenklich lehnte sich Donovan an einen der Obelisken. Sein hochgewachsener Körper schien trotz aller Kraft plötzlich zerbrechlich. „Ich habe den ersten Schritt getan. Ich mache Sailor den Weg frei."
    „Und dann?"
    „Ist das nicht offensichtlich? Wir vier sind potentiell unsterblich. Das müssen wir nutzen. Wir haben die Pflicht, unser Volk auf seinem Weg zur nächsten Stufe der Evolution sicher zu leiten. Das können wir nicht als Führer oder Herrscher. Wir können es nur als verborgene Kraft, deren Bedeutung niemand kennt."
    „Die Eskuquel wissen, daß du sehr langlebig bist."
    „Das stimmt. Aber die Zeit arbeitet für uns. Irgendwann werden sie es vergessen haben."
    Wenige Tage später erreichten sie über eine Schwarze Sternenstraße die Galaxis N'Entyl. Die Städt nahm Kontakt mit den anderen Asteroiden auf, die vor ihnen bereits angelangt waren. Sie erfuhren, daß fast neunzig Prozent der Viperter Maudaan verlassen hatte. Ein Volk von zwölf Millionen ... Nun war es verteilt auf das knappe hundert der Asteroidenstädte.
    Donovan berief eine Versammlung ein. Sie versuchten, sich auf dem Zirkel des gesunkenen Mondes zu treffen, doch für vierzigtausend Personen war der Platz zu klein. Daher wählten sie eine der Alleen, die, von Kristalltürmen gesäumt, erleuchtet dalag. Lautsprecherfelder übertrugen die Worte der Sprecher bis in den hintersten Winkel.
    Auf dieser Versammlung wurde Sailor zum neuen Steuermann gewählt.
    Zum einen sagten die Eskuquel, man solle als Gastgeschenk einen Viperter bevorzugen - ein sicheres Zeichen, daß ihnen die Vereinigung wirk-Jich am Herzeh lag. Auf der anderen Seite stand eine gewisse Antriebslösigkeit der neuen Bewohner. Die meisten waren froh, keine Verantwortung übernehmen zu müssen.
    Es gab keine Gegenkandidaten.
    Und die Eskuquel und Viperter beschlossen, einen gemeinsamen Namen zuführen.
    Von diesem Tag an nannten sie sich Amarena, das Volk. Einheitssprache wurde das Standardidiom vom Maudaan. Auf diese Weise mußte sich keine der beiden Volksgruppen besonders umstellen, da die Lautsprachen der Viperter und Eskuquel sich weitgehend ähnlich waren. Ein Jahr später stellte sich heraus, daß ihre Versammlung die erste dieser Art überhaupt gewesen war. Alle übrigen Städte übernahmen die Beschlüsse.
    Die Stadt setzte ihre Reise fort.
    Jahrhunderte vergingen. Sie sahen ferne Galaxien und trafen fremde Völker. Kontakte wurden hergestellt und gingen wieder verloren. Viele Wesen waren so fremdartig, daß niemand imstande war, mit ihnen auch nur einen verständlichen Gedanken zu tauschen. Andere wiederum reagierten auf den kleinsten Fehler mit Mordlust oder völliger Isolation. Oft war es nur die hoch entwickelte Technik, die die Amarena davonkommen ließ.
    Valinet, Ginnimar, Donovan und Sailor beobachteten aus einer gewissen Distanz heraus die Wanderung der Amarena. Viele starben, Eskuquel und Viperter, und Nachkommen wurden in die Welt gesetzt.
    Zunächst wiesen die Kinder in bunter Mischung Merkmale beider Völker aus. Donovans ungewöhnlicher großer Körperbau fiel bald niemandem mehr ins Auge. Doch Sailor entwickelte ein Programm genetischer Optimierung.
    Das Erbgut beider Elternteile wurde vor der Verbindung im Labor bearbeitet. So entstand kein Produkt des Zufalls mehr, sondern ein'junger Amarena, der die Vorteile
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