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1471 - Museum der Archäonten

Titel: 1471 - Museum der Archäonten
Autoren: Unbekannt
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durchfallen ließen und ein langgezogenes Schattenmuster auf den Boden zeichneten. „Er kommt nicht mehr." Ginnimar zog erneut an seinem Ärmel. Ihre Stimme wurde fordernd. „Valinet! Es ist Zeit!"
    „Ein paar Sekunden noch", bat er.
    Der Freund aus vielen Jahrtausenden hatte sich gegen die Sterne entschieden. Er mußte es akzeptieren, redete sich Valinet ein, kein Viperter glich dem anderen ganz. Der eine spürte es, der andfere tiicht. '„Ja, ich kommef", sagte ef.
    War da ein Geräusch von oben? Panik erfüllte ihn. Flog die Asteroidenstadt ab? Nein, jetzt hörte er es wieder. Es war das leise Scharren eines Stiefelpaars. Endlich trat die Gestalt in der gelben Robe zwischen den Obelisken auf den Platz. Auf ihrem Rücken hing ein volles Nullgravbündel. „Sailor!" rief er.
    Ginnimar brauchte ein paar Sekunden länger, bis sie sich gefangen hatte. Dann schrie sie auf, rannte hin zu ihm und fiel Sailor um den Hals. In Valinets Freude mischte sich erneut das Gefühl der Eifersucht.
    Aber er machte sich frei davon. „Ich bin froh, daß du da bist."
    Valinet wartete ab, bis die beiden bei ihm waren und faßte ihre Hände. Gemeinsam traten sie einen Schritt vor. Das Antigravfeld erfaßle sie und trug sie hinauf.
    Am Ende des Schachtes erwarteten sie bereits drei Eskuquel. Alle trugen die bestäubten, schwarzen Roben, die für ihr Volk typisch waren. Der erste war Normanis, der zweite Vivihair.
    Doch den dritten Eskuquel kannte Valinet nicht. Er war noch größer als seine zwei Artgenossen, knapp unter zwei Metern sicherlich, und hatte einen etwas kleineren Kopf. Der Schädel wirkte nicht aufgeblasen, sondern kompakt und gedrungen. „Da seid ihr ja!" rief Normanis. „Wir haben auf euch gewartet!"
    „Ihr seid die letzten!" fügte Vivihair hinzu.
    Valinet und seine Freunde kamen langsam näher. Im Hintergrund schimmerten die Konturen der Kristalltürme, mit im Sonnenlicht strahlenden Spitzen. So würde es von nun an immer syssefeeUjr^enn sie auf einem Planetert haltmachten. Valinet fragte sich, wie es im Weltraum sein würde ... Vielleicht ein Meer aus Reflexen. „Die letzten?" wunderte sich Ginnimar. „Woher wollt ihr das wissen?"
    „Es könnten Nachzügler kommen", bestätigte Valinet. „Nein, das ist unmöglich." Der fremde der drei Eskuquel ergriff zum ersten Mal das Wort. „Entschuldigt, daß ich meinen Namen noch nicht genannt habe. Ich heiße Donovan. Ihr müßt wissen, wir haben von der Kurszentrale aus euren Ort vermessen. Darin hält sich kein lebendes Wesen mehr auf. Ihr seid alle hier."
    „Keine Ausnahme!" wollte Valinet erstaunt wissen. „Nein, keine Ausnahme." Donovans Gestik war hektisch, die Augen jedoch strahlten Ruhe aus. „Und genauso sieht es in den übrigen Städten aus. Der Planet ist fast leer. Die Viperter sind auf unsere Asteroiden übergewechselt."
    Valinet dachte nach. Er hätte niemals erwartet, daß die Anziehungskraft der Eskuquel sich zu einem solchen Fieber auswachsen würde. Fast der ganze Planet war leer; das hieß, über drei viertel aller Viperter, die es in Maudaan noch gab, würden irgendwohin verschwinden. .„Ich habe eine Bitte", sagte Valinet. Dabei wandte er sich nicht an Normanis oder Vivihair, sondern an Donovan. Irgendwie spürte er, daß gerade diesem Eskuquel eine übergeordnete Funktion zukam. „Du hast gesagt, daß unser Ort ohne Bewohner ist..."
    „Das stimmt", gab der andere zurück. „Dann ist es nicht mehr notwendig, Rücksicht zu nehmen. Dort unten gibt es etwas, was wir brauchen.
     
    *
     
    „Warum habt ihr es nicht mitgebracht?" fragte Vivihair verwundert. Seine großen Augen schauten verständnislos. „Weil es zu groß für das Gepäck eines einzelnen Viperters ist. Es handelt sich um den Zirkel des gesunkenen Mondes."
    Ein paar Sekunden lang herrschte Schweigen. Sowohl die Eskuquel als auch Sailor schauten ungläubig, Ginnimar jedoch hielt bestärkend seine Hand fest. „Unmöglich!" rief Vivihair. „Der Platz in unserer Stadt ist begrenzt!"
    „Wie kommst du auf die Idee?" fragte Sailor. „Du hättest dir denken können, daß die Bitte unerfüllbar ist."
    „Nein, Sailor, du irrst dich." Valinet achtete plötzlich nicht mehr auf ihn. Vivihair oder Normanis, sondern nur noch auf Donovan, den geheimnisvollen Dritten. „Im Zentrum dieser Stadt existiert ein großer, freier Platz. Er ist von Staub bedeckt."
    „Das muß nichts heißen", wandte Sailor ein; als ob es seine Sache sei, sich zum Sprecher des Eskuquel zu machen. „Doch. Dieser
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