Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1470 - Der Arzt von Angermaddon

Titel: 1470 - Der Arzt von Angermaddon
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
technischen Fehler. Die Sklaven können nichts dafür!" Er fuchtelte mit den Armen und erreichte die Gruppe. Die Cantaro sanken zu Boden und bildeten eine Mauer zwischen ihm und den Gefangenen.
    Der vorderste, den die Explosion gestreift hatte, wischte sich über den versengten Anzug und das an der Oberfläche verbrannte Fleisch seines Armes. Sein Gesicht blieb ausdruckslos. „Was suchst du hier, Mediker?" fragte der Droide in Interkosmo.
    In den Gedanken des Plophosers tauchte nur ganz kurz das Bild der Sportanlagen auf, in denen er sich mit Dirfeberl treffen wollte. „Ich gehe spazieren, Soldat", sagte er nach einem Blick auf die militärischen Abzeichen des Cantaro. „Und ich wurde zufällig Zeuge des Vorgangs."
    „Es ist dir nicht erlaubt, ein Urteil darüber zu fällen", verkündete der Cantaro. „Verschwinde von hier!"
    Garnoda senkte ergeben den Kopf. „Ich bin der Arzt aller Kranken. Mein Name ist Tebye Garnoda. Vergiß den Zwischenfall und laß mich deine Wunde behandeln!"
    Der Cantaro stieß einen Wutschrei aus und warf sich auf ihn. Der Plophoser wich hastig zurück, wobei ihm sein knöchellanges Gewand in den Weg kam. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Aus den Augenwinkeln sah er, wie die Sklaven sich in seine Richtung drängten, um ihm zu Hilfe zu kommen.
    Ein Handgemenge entwickelte sich, und während Garnoda mehrere schmerzhafte Schläge des Cantaro hinnehmen mußte, wunderte er sich, warum kein Schuß fiel. Etwas war nicht richtig in der Gruppe der Cantaro, und im nächsten Augenblick hielt sein Peiniger inne und wandte sich mit zornigem Blick um.
    Seine Augen glühten, und vor diesen Augen bekam Tebye auf einmal Todesangst. Er spürte, daß jetzt etwas Entscheidendes geschehen würde. Hastig richtete er sich auf, faffte sein Gewand zusammen und huschte in Richtung des Containers. Die Gruppe der Sklaven folgte ihm. Sie brachten sich in Sicherheit und beobachteten, was bei den Cantaro geschah. „Warum schießt ihr nicht?" schrie der verwundete Soldat auf cantarisch. Ein Translator, den die Gruppe der Droiden mit sich führte, übersetzte die Worte, so daß die Galaktiker sie verstanden. „Wir können nicht", lautete die Antwort. „Und du weißt, warum."
    „Das kann ich nicht dulden. Ich habe den Befehl über die Gruppe. Ich werde euch zur Rechenschaft ziehen lassen. Unbedingter Gehorsam duldet keine Rebellion."
    „Wir kommen aus dem All, wir gehören zur Besatzung der SHUBAN-JAN. Unsere letzte Mission war es, nach Funksendern des Friedenssprechers zu suchen. Verstehst du es jetzt?"
    „Ich verstehe nichts. Aber ich kenne die Informationen. Langsam begreife ich, warum das Supremkommando die Raumflüge stark reduziert hat und alle Brüder und Schwestern auf den Stützpunktwelten zusammenzieht. Von diesem Friedenssprecher geht eine Gefahr aus!"
    „Wir haben seine Botschaft gehört und versuchen, darüber nachzudehken, Gruppenführer!"
    „Ich lasse euch hinrichten!" Die Cantaro gaben keine Antwort mehr. Sie wandten sich von ihrem Anführer ab und gingen davon. Der Gruppenführer sah sich um, als sei er Gespenstern begegnet. Er zögerte und fingerte mit beiden Händen am Waffengürtel.
    Tebye Garnoda in seinem Versteck sah gebannt zu. Noch nie hatte er eine solche Szene erlebt, noch nie in all den Jahren, die er bereits auf Angermaddon lebte.
    Der Anführer riß endlich seine Waffe aus dem Gürtel und legte auf seinen Artgenossen an. Dann jedoch warf er sie in weitem Bogen von sich. Er krümmte sich zusammen, und sein Kopf blähte sich für einen Moment auf. Es knallte und krachte, als der Cantaro zu Boden stürzte und sein Körper sich in eine Wolke aus Qualm verwandelte. Beißender Gestank breitete sich aus und trieb alle Anwesenden in die Flucht. Sie achteten kaum auf das Singen in der Luft, das die Ankunft von Gleitern ankündete. Neben Tebye tauchte ein grobschlächtiger Akone auf und packte ihn am Arm. „Danke,.Garnoda", zischte er in Interkosmo. „Du hast uns das Leben gerettet. Wir werden uns daran erinnern, falls du uns einmal brauchst."
    „Schon gut", murmelte der Mediker. „Wie heißt du?"
    „Erech Themos."
    Sie eilten auseinander, während die Gleiter sich hinter ihnen zu Boden senkten. Zugstrahlen griffen nach den Sklaven und dem Mediker und holten sie heran. Sie wurden von Robotern umringt und dann mit Magnetfesseln im Innern der Gleiter vertäut. Ohne sich um den toten Cantaro und die anderen Soldaten zu kümmern, rasten die Gleiter in den Himmel des Planeten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher