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1470 - Der Arzt von Angermaddon

Titel: 1470 - Der Arzt von Angermaddon
Autoren: Unbekannt
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widersprichst den Anordnungen des Supremkommandos?"
    Maashol starrte Zhoquun aus weit aufgerissenen Augen an. „Nein,, nein, du verstehst mich falsch", platzte er hervor. „Ich meine das anders. Ich will keinen Widerspruch. Wir tun das, was richtig ist." Er seufzte leise. „Ich spüre es. Bald werde ich eines der fünfzehn Dorathein aufsuchen müssen!"
    „Ich denke es auch. Aber jetzt führe deinen Auftrag aus! Er ist noch lange nicht beendet." Zhoquun wandte sich an die Begleiter des Hauptmanns. „Setzt die Suche fort!"
    Sie zogen ab, und der Vario-500 in seiner Kokonmaske verließ das Gebäude und steuerte in Piichtung jener Gegend, in der er eines der auffälligen Quadergebäude wußte. Dorathein. Der Name besaß keine direkte Entsprechung im Interkosmo. Er bedeutete ungefähr soviel wie Hort der Glückseligkeit.
    Dort mußte einer der Schlüssel zum Wesen der Droiden liegen.
    Zhoquun beeilte sich. Er wollte dabeisein, wenn Tebye Garnoda und Dirfeberl bei Xattur eintrafen.
     
    *
     
    Gerade hatte er seine Visite beendet und schloß die Tür zu seinem persönlichen Büro hinter sich.
    Erschöpft ließ er sich in den Luftsessel fallen und machte die Augen zu. Die Ereignisse der letzten dreißig Stunden hatten ihn mehr mitgenommen, als er es erwartet hatte.
    Sein Armbandkom summte, und er schaltete die Übertragung ein. Die schrille Stimme des Blues alarmierte ihn. Tebye Garnoda sprang auf und trat hinter den Schreibtisch. „Hier spricht Dirfeberl. Wer auch immer diese Meldung empfängt, sollte wissen, daß das Stadion ab sofort geschlossen ist. Es gibt kein Hinein und kein Hinaus mehr. Es ist schade, daß der Gemeinschaftssport daäurch beeinträchtigt wird, aber die Entscheidungen der Cantaro sind unfehlbar.
    Dies will ich hier kundtun. Ich grüße alle meine Freunde. Vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder!"
    „Dirfeberl!"
    Tebye schrie den Kom an, aber das Gerät reagierte nicht. Tebye stürzte zu seinem Zentralanschluß und wählte die Nummer der Wohnung des Physikers. Der Blue befand sieh nicht zu Hause, und Garnoda spürte, wie die Angst in ihm hochstieg, die Angst um den Freund und Vertrauten.
    Etwas war geschehen. Die Cantaro hatten ihn geholt, und die Meldung mit dem Stadion bedeutete, daß sie sich nicht mehr heimlich in den Sportanlagen treffen konnten. Es durfte keinen Kontakt mehr zwischen ihnen geben.
    Schlimmer noch! Dirfeberl rechnete mit seinem Tod. Er mußte davon ausgehen, daß sie ihn einer Mnemosektion unterziehen würden, um seine Schuld oder Unschuld herauszufinden. Dann war alles verraten. Es konnte sich nur noch um Stunden handein, bis sie auch Tebye holen würden.
    Dann war das ganze Unternehmen verraten.
    Tebye Garnoda vergaß, daß er Arzt war und Patienten hatte, die auf ihn warteten.
    Er rief seinen Schweber und machte sich auf den Weg zu einem unverfänglichen Ziel, von wo aus er seinen Weg zu Fuß weiterverfolgte
     
    12.
     
    Zusammen mit einer Gruppe weiblicher Cantaro betrat Zhoquun das Gebäude. Der Quader war nicht in Räume und Stockwerke unterteilt. Er besaß muldenförmige Nischen im Boden, und unter der Decke schwebten etliche hundert syntronische Kugeln, die eine venvirrende Menge hyperenergetischer Strahlungen emittierten. Der Vario reagierte übergangslos und schaltete den internen Schutz seiner syntronischen Einheit an. Sein Plasmazusatz blieb von den Strahlungen zunächst unbeeinflußt, so daß der Roboter sich bewegen konnte, ohne daß er sich verdächtig machte.
    Er blieb stehen und sah sich um. Er entdeckte Nischen im Hintergrund, in denen Cantaro von Robotern umsorgt wurden. In der Mitte der Halle gab es mehrere Konstruktionen, die von Cantaro angegriffen wurden. Die Droiden versuchten, die Gebilde zu zerstören, doch sie erneuerten sich immer wieder selbst. Trotzdem ließen die Wesen nicht davon ab.
    Links an der Wand befand sich eine glatte Bodenfläche, über die Cantaro rutschten. Sie warfen die Arme empor und benahmen sich euphorisch. Weiter rechts saßen männliche und weibliche Droiden apathisch in den Mulden und starrten vor sich hin.
    Hort der Glückseligkeit! Von der Hauptstimmung her erinnerte es den Vario-500 eher an einen Friedhof.
    Cantaro mit psychischen Problemen begaben sich hierher, um einen inneren Ausgleich herzustellen. Die Bewußtseine dieser Wesen setzten sich aus einem organischen und einem syntronischen Gehirn zusammen, und die Hyperstrahlungen, die die Halle berieselten und außerhalb des abgeschirmten Gebäudes nicht feststellbar
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