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1468 - Tanz im Totenreich

1468 - Tanz im Totenreich

Titel: 1468 - Tanz im Totenreich
Autoren: Jason Dark
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es nicht nur die versuchte Vergewaltigung. Der hat noch viel mehr Dreck am Stecken, das kann ich Ihnen versichern.«
    »Na, dann viel Glück. Die Zeugenaussage erledigen wir dann später.«
    »Gut.«
    Ich schaute noch zu, wie sich die beiden Streifenwagen in Bewegung setzten, und machte mich dann auf den Heimweg.
    In meinem Kopf wirbelten die Gedanken. Es war schon seltsam, dass ich dieser ungewöhnlichen Person im weißen Kleid in der Gasse begegnet war, und ich glaubte auch nicht an einen Zufall. Sie hatte mir bewusst aufgelauert, um mich auf etwas aufmerksam zu machen. Ohne sie hätte ich Naomi nicht vor diesem Hundesohn retten können.
    Aber warum hatte sie nicht selbst eingegriffen? Auf diese Frage suchte ich eine Antwort, die ich leider nicht fand. Die es jedoch geben musste, denn ich war davon überzeugt, dass diese erste Begegnung zwischen uns nicht die letzte gewesen war…
    ***
    Kurz vor Mitternacht erreichte ich meine Wohnung. Noch immer nass geschwitzt kam ich mir vor, als hätte ich soeben die Dusche verlassen und dabei vergessen, mich abzutrocknen.
    Die Luft, die mir aus der Wohnung entgegenschwappte, war auch nicht eben das Wahre, und ich hatte den Eindruck, als würde ich eine Sauna betreten.
    Da ich der Unbekannten alles Mögliche zutraute, suchte ich schnell die Zimmer ab und stellte fest, dass ich keinen Besuch bekommen hatte. Erst dann öffnete ich im Wohnraum und im Schlafzimmer die Fenster weit und kippte das in der Küche.
    Aus dem Kühlschrank holte ich eine Flasche Wasser und trank sie fast halb leer. Ich fühlte mich schon wieder leicht ausgetrocknet.
    Wichtig war, dass ich aus meinen Klamotten kam und mich dann unter die Dusche stellte. Fürs Bett würde ich mich nicht fertig machen, denn eine innere Stimme sagte mir, dass ich noch mal Besuch bekommen würde, und darauf wollte ich vorbereitet sein.
    Ein richtiger Luftaustausch hatte nicht stattgefunden, es war nur eine leichte Verbesserung eingetreten, und das war besser als nichts.
    Ich duschte lauwarm und kalt. Es tat gut, die Strahlen wie Nadelspitzen auf der Haut zu spüren. Eine leider nur kurze Erfrischung, denn die Schwüle in der Wohnung würde mir wieder den Schweiß aus den Poren treiben, das wusste ich.
    Das weite Hemd, die lange dünne Hose, die Slipper, in die ich mit meinen nackten Füßen hineinschlüpfte, bildeten mein Outfit. Ich konnte nicht voraussagen, wie lange ich noch wach bleiben würde, aber eine Stunde zumindest. Wenn sie bis dahin nicht gekommen war, wollte ich mich lang machen.
    Als ich die Tür zum Wohnraum aufdrückte, wusste ich sofort, dass sich etwas verändert hatte. Ich sah es erst Sekunden später. Es war die Bestuhlung, denn in einem der Sessel hatte die Unbekannte ihren Platz gefunden.
    Als sie mich sah, klatschte sie in die Hände, aber es war kein Laut zu hören.
    »Das ist eine Überraschung«, sagte ich.
    »Du hast mich nicht erwartet?«
    »Eigentlich schon. Dennoch…«
    »Das konnte ich nur hoffen«, unterbrach sie mich.
    »Wunderbar.« Ich ließ mich auf die Couch fallen und stellte die Flasche Wasser, die ich noch aus der Küche mitgenommen hatte, auf den Tisch neben mir. »Da wir schon so nett beisammen sitzen, würde ich gern mehr über dich erfahren.«
    »Was denn?«
    »Deinen Namen, zum Beispiel!«
    »Ich heiße Marietta.«
    Ich nickte. »Das ist ein sehr schöner und auch ungewöhnlicher Name.«
    »Findest du?«
    »Ja, sonst hätte ich es nicht gesagt. Weshalb hätte ich lügen sollen?«
    »Ja, da hast du Recht.«
    Sie trug noch immer ihr weißes Kleid, an dem ich keinen Schmutzfleck feststellte. Jetzt glättete sie sogar den Rock und zog ihn über die Knie.
    »Wie alt bist du?« fragte ich.
    »Zwanzig Jahre.«
    »Ah, ja?«
    »Hast du mich für älter gehalten?«
    »Nein, davon habe ich nichts gesagt. Ich möchte nur immer gern wissen, mit wem ich es zu tun habe. Und du hast mich ja wohl gesucht.«
    »Das stimmt.«
    »Dann wirst du mir sicherlich auch den Grund nennen können, weshalb deine Wahl gerade auf mich gefallen ist.«
    »Ja, sicher.« Sie lächelte und legte den Kopf schief.
    Da sie nichts weiter sagte, fragte ich: »Willst du nicht reden?«
    »Doch, doch.« Sie schaute sich in meinem Wohnzimmer um, aber eine Antwort erhielt ich nicht.
    Bis sie plötzlich mit einem heftigen Ruck aufstand, was mich verwunderte. Sie setzte sich auch nicht wieder hin. Sie sprach mich zudem nicht an, schritt nur durch das Zimmer, soweit Platz war, und dabei veränderten sich ihre Bewegungen.
    Ich bekam
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