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1467 - Historie der Verschollenen

Titel: 1467 - Historie der Verschollenen
Autoren: Unbekannt
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Haluter zahlreiche Mikrosonden im Haluta-System positionierten. Man hoffte, Funksprüche der Angreifer auffangen zu können.
    Auf einem der Bildschirme erschien das Bild einiger kleiner Hügel. Icho Tolot wähnte sich in einem Antigravgleiter, der auf die Hügel zuflog und schließlich neben einer Gruppe von konzentriert arbeitenden Halutern landete. Er sah, wie sie mit Hilfe von robotischen Maschinen mächtige Energiefeldprojektoren einrichteten, und er hörte, wie sie miteinander sprachen. „In der Milchstraße entsteht der Eindruck, daß Halut aus dem Galaktikum austreten will", bemerkte einer von ihnen. „Und das nur, weil wir uns alle an dem Abwehrkampf beteiligen."
    „Es bleibt eben keine Zeit, dem Galaktikum unser Verhalten zu erklären", stellte ein anderer fest. „Wir denken nicht daran, aus dem Galaktikum auszutreten, aber das können wir immer noch deutlich machen, wenn wir die Blitzer zurückgeschlagen und damit die größte Gefahr abgewendet haben."
    Icho Tolot erfaßte, um was es ging. Der Plan der Haluter sah vor, den gesamten Planeten im Augenblick des Angriffs in einen hyperenergetischen Schutzschirm zu hüllen, den die Waffen der Blitzer nicht durchdringen konnten.
    Er zog sich zurück. Seine Gedanken eilten voraus. Sie durcheilten die Zeit der Vorbereitungen. Als sie den August des Jahres 485 erreichten, war es soweit.
    Icho Tolot sah sich in einer Steuerleitzentrale, in der sich noch zwei weitere Haluter aufhielten. Auf den Ortungsschirmen waren fünf Blitzer-Raumschiffe zu erkennen, die sich mit hoher Geschwindigkeit Halut näherten. Irgendwo heulte eine Alarmsirene.
    Icho Tolot fragte sich, ob die galaktische Öffentlichkeit etwas von diesem Angriff wußte, und plötzlich verschwand das Bild der Zentrale. Dafür erschien eine Holografie von Achan Alar vor ihm. Er schien seine Gedanken gelesen zu haben. „Sie weiß nichts", antwortete er auf die unausgesprochene Frage. „Niemand im Galaktikum bemerkt etwas von dem Angriff."
    Das Bild verschwand wieder, und Icho Tolot sah sich zwischen einigen Häusern an einem flachen Hang.
    Er erinnerte sich daran, häufig in dieser Gegend gewesen zu sein und mit einem hier lebenden Wissenschaftler in seinem Haus diskutiert zu haben. Er vernahm das Heulen der Sirenen, und dann plötzlich verfärbte sich der Himmel. Er wurde glühend rot, und funkensprühende Lichtstreifen zogen sich über das Himmelsgewölbe. Gleichzeitig erzitterte die Luft, und ein schier unertraglicb.es Donnern und Krachen brach über Icho Tolot herein.
    Er blickte voller Sorge nach oben, und er beobachtete, wie der bis dahin unsichtbare Schutzschirm von Energiefluten durchschlagen wurde. Flammenzungen streckten sich gierig der Planetenoberfläche entgegen, ohne sie jedoch zu erreichen. Der Schutzschirm wurde zurückgedrängt und an vielen Stellen eingebeult, aber er hielt.
    Mit unsichtbarer Faust sprang ihn ein Sturm an. Die heiße Luft peinigte seine Haut. Er hatte das Gefühl, verbrannt zu werden. Unwillkürlich sprang er hinter eine Mauer, während er sich zugleich fragte, ob Halut diesem Angriff tatsächlich standhielt.
    Er fand sich in der Hauptleitzentrale wieder, und seine Haut fühlte sich so normal an wie immer. Auf den Bildschirmen war das ganze Ausmaß der Zerstörung zu erkennen, das über Halut gekommen war. Der planetenweite Schutzschirm hielt zwar, dennoch schlugen gewaltige Energiemengen durch. Sie lösten Naturkatastrophen größten Umfangs aus. „Wir brauchen mehr Energie", rief einer der Wissenschaftler in der Zentrale. „Alle Kraftwerke fahren auf Höchstleistung", antwortete ein anderer. „Mehr Energie können wir dem Schirm nicht zuführen."
    „Wir halten höchstens noch ein paar Sekunden durch", stellte ein dritter Wissenschaftler fest. „Wenn nichts geschieht, ist Halut verloren."
    Icho Tolot blickte auf ein Chronometer. Die Sekunden liefen ab. Es ging auf Biegen und Brechen. Jeden Moment mußte der Schutzschirm zusammenbrechen. Halut stand am Abgrund. Das Ende schien unvermeidbar zu sein, denn die Kraftwerke zeigten das Ende ihrer Leistungsfähigkeit an. Die Haluter in der Zentrale wandten sich von den Steuerpulten ab. Sie rechneten nicht mehr mit einer glücklichen Wende. Doch da endete plötzlich der Angriff der Blitzer. Die fünf Raumschiffe schossen an Halut vorbei, beschleunigten und verschwanden in der Tiefe des Alls. „Geschafft", stöhnte einer der Wissenschaftler und ließ sich erleichtert in einen Sessel sinken. „Ich habe schon nicht mehr
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