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1466 - Kontrakt mit Unbekannt

Titel: 1466 - Kontrakt mit Unbekannt
Autoren: Unbekannt
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Ergebnisse konnten frühestens am nächsten Tag erwartet werden.
    Bis dahin vertrieben sich die Haluter die Zeit, indem sie in einem Mietgleiter mit Chez eine Exkursion kreuz und quer durch den nordpolaren Kontinent veranstalteten und sich dabei abermals über das einzigartige Phänomen wunderten, daß die gesamte Bevölkerung des Planeten Zeqqu sich in unmittelbarer Nähe des geographischen Nordpols konzentrierte und der Rest des Kontinents fast gänzlich unbesiedelt war.
    Ganz davon abgesehen, daß die Zeqqus den südpolaren Kontinent überhaupt nicht nutzten.
    Darauf angesprochen, erklärte ihnen Chez, es müsse wohl das besondere Klima sein, das die Zeqqus veranlaßt hatte, sich um den Nordpol herum anzusiedeln - und was den südpolaren Kontinent betraf, so hatte einfach nie jemand das Bedürfnis gehabt, dorthin zu gehen. Zumal der Dschungel dort von mörderischen Pflanzen nur so wimmelt, so daß selbst eine optimal ausgerüstete Expedition nur geringe Überlebenschancen hätte.
    Auf die Frage Tolots, wie viele Expeditionen schon dorthin entsandt worden wären, blieb der Cheborparner die Antwort schuldig. Anscheinend hatte nie jemand einen solchen Versuch unternommen.
    Eine Ausnahme gab es allerdings -und die regelmäßig alle vier Jahre. In diesem Turnus wechselten nämlich die Exekutoren des Direktoriums von Zeqqu, die eigentlich den Willen des Direktoriums aus gewählten Volksvertretern vollstrecken sollten, aber seit jeher mehr als Diktatoren von eigenen Gnaden herrschten. Jedesmal, wenn das Ende der Amtszeit eines Exekutors nahte, brachen die Anwärter auf seine Amtsnachfolge in den südpolaren Kontinent auf, um sich dort im Kampf gegen die Gefahren des Dschungels zu bewähren. Jeder Anwärter mußte mindestens zehn Tage dort bleiben. Wer nach dieser Frist zurückkehrte, wurde nächster Exekutor. „Aber wie kann dort überhaupt ein einzelner Zeqqu überleben, wenn die Gefahren so groß sind!" erkundigte sich Sokrat. „Die Kandidaten dürfen Chicka-Zucker benutzen, um sich zu schützen", erklärte Chez. „Manchmal nützt die Droge ihnen allerdings nichts, dann brechen die nächsten Kandidaten in den Dschungel auf. Aber länger als siebzig Tage hat es noch nie gedauert, bis der Sieger ermittelt war."
    „Und wenn nun mehrere Kandidaten aus dem Dschungel zurückkehren?" wollte Pantalon wissen.
    Der Cheborparner blickte ihn verdutzt an, dann kratzte er sich das Fell zwischen den Hörnern. „Bei den Monden von Psopta!" entfuhr es ihm. „Das hat sich noch kein Zeqqu gefragt! Aber es ist auch noch nie vorgekommen. Es kehrte immer nur einer zurück."
    „Hölle und Teufel!" entfuhr es Tolot. „Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen!"
    Aber es war nicht das Problem der Haluter, und so vergaßen sie die Sache bald wieder - beziehungsweise verdrängten sie, denn vergessen konnten ihre Planhirne nicht. Es gab auch noch so vieles andere zu erkunden -und nicht zuletzt die Fakten, die die Grundlagen der nächsten Wetten hergeben sollten.
     
    *
     
    Am nächsten Tag begaben sich die Haluter und Pantalon wieder zum Bendarkand. Eine große Menge erwartete sie bereits dort. Chez traf etwas später ein, das positronische Wettbuch unter dem Arm.
    Er verlas die Resultate der abgelaufenen Wetten und die Gewinnquoten, die die Wettbuchpositronik anhand der Verhältnisse aus den Einsätzen und der Zahlen von Gewinnern und Verlieren errechnet hatte.
    Es erwies sich, daß Pantalon und seine „Medien" die meisten Gewinne erzielt hatten. Doch auch ein paar Zeqqus hatten ganz schön verdient.
    Es zeigte sich aber auch, daß noch sehr viele Wetten abgeschlossen werden mußten, um wenigstens erst einmal die Marge von 360.000.000 Ghafi an Hachem Minarbo zahlen zu können und damit die Informationssuche anzukurbeln.
    Nachdem Chez die Kontraktsteuer abgezogen hatte, die er an denn sogenannten Wohlfahrtsausschuß des Direktoriums abführen mußte - die Kassierer lauerten bereits am Platzrand in einem Gleiter -, blieben als Gewinn der ersten Wettrunde gerade 700 000 Ghafi übrig.
    Aber der Posbi blieb optimistisch. „Das Geschäft hat erst angefangen", erklärte er den Halutern. „Heute werden wir schon mehr und gewinnbringendere Wetten abschließen können. Seht nur den Zulauf, den wir diesmal haben. Außerdem ist den Zeqqus aufgegangen, daß wir mit Abstand die höchste Trefferquote erzielten. Das eröffnet neue Möglichkeiten. Es werden Leute zu uns kommen, die weniger an Wettkontrakten, sondern an Voraussagen über ihre eigenen
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