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1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

Titel: 1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer
Autoren: Jason Dark
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folgte ihm wenig später, und diesmal holte ich die Beretta hervor. Wir standen nahe beieinander, als ich die Mündung gegen seine Stirn presste und ihn mit flüsternden Worten warnte.
    »Diese Waffe ist mit geweihten Silberkugeln geladen. Wenn ich abdrücke und dir die Kugel in den Kopf jage, wird sie deine jämmerliche Gestalt vernichten, und ich glaube fest daran, dass dir dann niemand mehr auf der ganzen Welt helfen kann.«
    Abraham behielt die Nerven. »Du willst meine Welt erleben. Dann richte dich danach.«
    »Ist schon gut, mein Freund.« Ich lächelte kalt. »Die Waffe ist nur eine Warnung, und ich kann dir versprechen, dass diese Pistole nicht die einzige Waffe ist, die ich habe. Daran solltest du immer denken, mein Freund.«
    Das Kreuz zeigte ich ihm noch nicht. Es sollte so etwas wie eine Überraschung für ihn werden. Ich hatte es nicht vor meiner Brust hängen, es steckte in der rechten Tasche, und es war für mich deutlich zu spüren, dass es auf eine geheimnisvolle Art und Weise reagierte. Sogar durch den Stoff spürte ich die Wärme. Allerdings nur an einer Stelle, und zwar am unteren Ende.
    Warum?
    Wenn es sich sonst erwärmte, dann ganz. Dass ich die Wärme jetzt nur an einer Stelle spürte, das war schon seltsam, aber ich wusste sehr gut, dass es etwas zu bedeuten hatte.
    Abraham informierte ich nicht. Ich ließ ihn wirken. Er war jetzt wichtig für mich. Der Tisch sollte mich in sein Reich bringen, und dabei würden wir Dimensionsgrenzen überwinden. Ich schaute nach unten.
    Meine Füße waren zu sehen. Sie hoben sich deutlich von der schwarzen Tischplatte ab, die sich noch so zeigte, wie ich sie kannte.
    Die Mündung der Waffe berührte auch weiterhin die Stirn der Gestalt, von der ich nicht glaubte, dass sie ein normaler Mensch war.
    Aber ich stellte fest, dass er mir kein Theater vorspielte. Es gibt Menschen, die besitzen die Kraft, Dimensionstore zu öffnen. Da brauchte ich nur an Glenda Perkins zu denken, die es sogar schaffte, sich von einem zum anderen zu beamen. So etwas Ähnliches würde auch hier passieren, aber hier gab es noch so etwas wie einen Transporter, der mich und Abraham in die Tiefe schaffte.
    Es begann mit einer Veränderung unter meinen Füßen. Ich merkte, dass der Widerstand geringer wurde. Die harte Platte weichte auf, schien sich in weichen Schlamm zu verwandeln. Ich hatte den Eindruck, zu sacken und trotzdem noch auf der Stelle zu bleiben.
    Aber die Welt um mich herum verschwand. Sie war nicht mehr zu erkennen. Keine Decke, keine Wände mehr. Ich durchlebte ein kurzes, aber intensives Rauschen, das auch in meinen Ohren zu hören war, sodass ich den Eindruck hatte, weggeschwemmt zu werden.
    Keine normale Welt mehr. Fiel ich oder stand ich immer noch? So genau war das nicht festzustellen.
    Und dann war ich weg und wieder da!
    Da ich die Augen auf dieser Reise nicht geschlossen hatte, wurde ich auch nicht von der Helligkeit zu sehr überrascht. Es war zumindest so hell, dass ich meine Blicke durch die Gegend schweifen lassen konnte. Dazu wollte ich freie Bahn haben und trat von Abraham weg.
    Er selbst verschwand nicht, ließ mich in Ruhe, und als ich mich halb umgedreht hatte, weiteten sich meine Augen.
    Es war unglaublich, was ich da sah.
    Nicht weit entfernt stand das Haus der Conollys!
    ***
    Auch mich kann man noch überraschen, wobei ich davon ausging, dass die Reise keine Überraschung war.
    Dafür aber das Bild.
    Sheilas und Bills Haus!
    Sofort jagte ein Gedanke durch meinen Kopf, und so kam mir in den Sinn dass ich von einer Stelle in London zu einer anderen geschafft worden war. Jedenfalls hatte ich diesen Eindruck, bis ich schließlich genauer hinhaute.
    Ja, es war das Haus der Conollys, aber trotzdem war ich mit diesem Anblick nicht zufrieden, denn es stand einfach nur da. Wie herausgerissen aus seiner normalen Umgebung. Es gab keine Straße, die am Haus entlang führte, die Nachbarschaft war nicht vorhanden, es war einfach nur dieses Haus existent, und das genau war das Problem.
    Ich befand mich nicht in London. Ich stand in dieser anderen Dimension, in der Abraham das Sagen hatte. Aber ich sah etwas, das nicht hierher gehörte.
    Ein Trugbild oder Realität?
    Ich drehte den Kopf wieder herum, sodass ich Abraham anschauen konnte. Er erkannte an meinem Blick, dass ich von ihm eine Erklärung verlangte, und sie begann mit einem Grinsen auf seinem hässlichen Gesicht.
    »Wolltest du nicht deine Freunde sehen?« fragte er.
    »Sicher.«
    »Sie sind im Haus.«
    Ich
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