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1456 - Catwalk in die Hölle

1456 - Catwalk in die Hölle

Titel: 1456 - Catwalk in die Hölle
Autoren: Jason Dark
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erkennenden Oberlippenbart.
    »Sie haben nach einer gewissen Marsha gefragt?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Warum?«
    »Wir möchten wissen, wie es ihr geht, und ob sie inzwischen wieder sprechen kann.«
    »Und wonach wollten Sie sie fragen?«
    »Ich weiß nicht, ob Sie das etwas angeht«, erklärte ich leicht angesäuert.
    Der Arzt schluckte. »Wenn Sie sich schon so wenig kooperativ zeigen, dann werde ich nicht umhinkommen, Sie festnehmen zu lassen.« Er warf den Pflegern einen Blick zu, die uns daraufhin noch dichter auf die Pelle rückten.
    »Dürfen wir den Grund erfahren?« Glendas Stimme klirrte. Sie war sauer und stand auf.
    »Den erfahren Sie noch früh genug«, erklärte der Arzt. »Ich werde zudem die Polizei kommen lassen, damit…«
    »Die ist schon da«, sagte ich trocken.
    Der Arzt hatte mich verstanden. Er schaute jetzt ziemlich überrascht aus der Wäsche.
    »Ja, wir sind vom Yard.« Ich sah ihm an, dass er nach unseren Ausweisen fragen wollte, kam ihm damit zuvor und hielt meine Legitimation hoch.
    Dr. Lancaster bekam große Augen. Er sagte zunächst mal nichts.
    Wenig später stellte er die Frage: »Dann – dann wissen Sie bereits, was mit der Patientin geschehen ist?«
    »Nein«, sagte ich wahrheitsgemäß.
    »Sie ist tot!«
    Hätte es dieses Vorspiel nicht gegeben, wäre der Schock vielleicht noch größer gewesen, so aber schluckten wir, wobei Glenda mit einer müden Bewegung über ihre Stirn strich.
    »Wie konnte das passieren?«, fragte ich.
    Die nächste Antwort versetzte uns einen weiteren Schock. »Sie ist verbrannt. Leider.«
    Glenda musste einfach eine Frage stellen und flüsterte: »Man hat sie angezündet?«
    »Das weiß ich nicht. Aber sie ist das Opfer eines Feuers geworden, was aber noch näher untersucht werden muss.«
    »Warum?«, fragte ich.
    »Weil es da ein Problem gibt. Wenn Sie die Tote sehen, dann wird kein verbranntes und geschwärztes Skelett vor Ihnen liegen. Das ist uns ein erstes Rätsel. Ein zweites kommt noch hinzu. Die Umgebung ist nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Das Laken, das Kissen und die Bettdecke sind nicht verbrannt. Nur die Frau.«
    »Dann wird es Zeit, dass wir sie uns mal genauer anschauen«, erklärte Glenda.
    »Richtig.«
    Die beiden Pfleger hatten sich entspannt und hielten sich jetzt mehr im Hintergrund auf. Diesmal nahmen wir Dr. Lancaster in die Mitte. Der Arzt schien mit dem Schicksal zu hadern.
    »So etwas habe ich in meiner gesamten Laufbahn als Arzt noch nie erlebt. Da verbrennt ein Mensch, ohne das sich seine nähere Umgebung entzündet. Das ist absolut unerklärlich. Sie werden ebenso denken wie ich, wenn Sie die Tote sehen.«
    Ich stellte eine Frage. »Könnten Sie sich denn mit dem Gedanken anfreunden, dass es kein normales Feuer war, das die Patientin erfasste? Wäre das möglich?«
    Die Frage hatte ihn so aus der Fassung gebracht, dass er abrupt stehen blieb.
    »Könnten Sie das, Doktor?«
    »Gibt es denn auch unnormale Feuer?«
    Was sollte ich ihm sagen? Von der Hölle sprechen, in der es tatsächlich solche Feuer gab? Kalte Flammen, die keinen Rauch absonderten?
    »Es gibt sie«, sagte ich nur.
    »Und wer zündet diese Feuer an?«
    »Kräfte, über die ich jetzt nicht reden möchte. Wichtig ist zunächst Ihre tote Patientin.«
    Der Arzt schaute mich mit einem Blick an, als überlegte er, ob er mich in eine Nervenklinik einweisen sollte. Doch dann entschloss er sich zur Kooperation.
    »Wir sind gleich bei ihr.«
    Es waren nur ein paar Meter, die wir noch hinter uns bringen mussten. Vor der Tür des Krankenzimmers stand ebenfalls ein Pfleger. Seine Haltung deutete darauf hin, dass er als Wachtposten hier stand.
    Er meldete keine besonderen Vorkommnisse und gab danach den Weg für uns frei.
    Dr. Lancaster öffnete die Tür und ließ sie dabei so weit aufschwingen, dass wir eintreten konnten.
    Ich war zuerst über die Größe des Zimmers überrascht, doch bei sechs Betten musste das Zimmer eben groß sein.
    Eines war nur belegt.
    »Mein Gott!«, flüsterte Glenda nur…
    ***
    Auch ich holte zunächst mal tief Luft.
    Der Anblick hatte nicht nur Glenda getroffen, sondern auch mich, denn das, was auf dem Bett lag, war kein normaler Mensch mehr.
    Die beiden Pfleger waren vor der Tür zurückgeblieben. So waren Glenda, der Arzt und ich allein. Als könnten wir das Wesen stören, das auf dem Bett lag, gingen wir mit leisen Schritten auf unser Ziel zu, das immer besser zu erkennen war, und wir sahen in dieser Gestalt eine Mischung aus Skelett und
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