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1452 - Die Vodoo-Mutter

1452 - Die Vodoo-Mutter

Titel: 1452 - Die Vodoo-Mutter
Autoren: Jason Dark
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zurechtzufinden. Er fand den richtigen Weg, ohne auch nur ein einziges Mal zu stolpern.
    Ein gutes Gefühl hatte er nicht. Er glaubte, dass einiges nicht stimmte. Seine innere Stimme schickte ihm permanent Warnungen zu, die allerdings theoretisch blieben.
    Als er die Höhe der breiten Garage erreicht hatte, blieb er stehen.
    Zuerst glaubte er an eine Sinnestäuschung, doch das war es nicht.
    Auf dem letzten Stück der Auffahrt stand tatsächlich ein Auto. Und sogar ein besonderes Fahrzeug, denn Suko identifizierte es als Wohnmobil.
    Er war perplex, denn er konnte sich kaum vorstellen, dass jemand die Conollys um diese Zeit mit einem Wohnmobil besuchte.
    Suko war ein Mensch, der stets gründlich vorging. So hielt er es auch hier. Er wollte erfahren, ob sich jemand im Wohnmobil aufhielt oder nicht. Er lief hin.
    Im Fahrerraum sah er nichts. Danach versuchte er, die Seitentür zu öffnen. Sie klemmte etwas. Er musste zweimal kräftig ziehen, dann war es geschafft, und er konnte hineingehen.
    Er sah niemanden. Dafür roch er ein bestimmtes Aroma, das er schon bei Kilgo wahrgenommen hatte. Leicht scharf, aber auch süßlich riechend.
    Für Suko stand fest, dass er Kilgos neues Versteck gefunden hatte.
    Aber der Fettsack war nicht da. Suko dachte wieder an sein unangenehmes Gefühl, das ihn nicht losließ, seit er über den Zaun geklettert war.
    Er suchte das Innere noch kurz im Schein seiner kleinen Taschenleuchte ab, fand so einiges, aber nichts, was einen Verdacht auf Kilgos Versteck erhärtet hätte, und so blieb ihm nichts anderes übrig, als sich zurückzuziehen.
    Er schloss die Tür wieder und sah sich um. Er entdeckte nichts Verdächtiges und hörte auch keine ungewöhnlichen Geräusche.
    Beruhigen konnte ihn das trotzdem nicht. Aber es würde an seinem Plan auch nichts ändern.
    Das nächste Ziel war die Haustür des Bungalows.
    Suko lief hin und klingelte…
    ***
    Kilgo hatte sich so klein wie möglich gemacht. Trotzdem hatte er noch den Überblick, den er sich wünschte. Der Bereich des Eingangs lag genau in seinem Blickfeld.
    Der Chinese war aus seinem Blickfeld verschwunden. Er untersuchte den Wohnwagen. So hatte Kilgo Zeit, sich über sein Auftauchen Gedanken zu machen.
    Er begriff noch immer nicht, dass der Chinese hier gesund und munter erschienen war. Die beiden Bodyguards hatten ihm doch die Kehle durchschneiden sollen!
    Das hatten sie offensichtlich nicht getan. Stattdessen stand das Wohnmobil der Voodoo-Mutter hier in der Auffahrt, und genau das Bild peitsche seinen Blutdruck in die Höhe.
    Er hörte das typische Geräusch, mit dem die Tür des Wohnmobils wieder zugeschoben wurde.
    Was würde der Chinese jetzt tun?
    Bei diesem Gedanken umkrampfte er den Griff des Messers fester.
    Vor Aufregung leckte Kilgo seine Lippen. Er hatte das Gefühl, dass die Tätowierungen auf seinem Kopf brannten. Er spürte eine andere Kraft in sich, die nicht von dieser Welt war. Da hatte ihm die Hölle, mit der er sich so verbunden fühlte, einen Gruß geschickt.
    Kilgo richtete sich auf.
    Der Chinese stand vor der Tür. Er drehte dem Fettsack den Rücken zu.
    Kilgo ging einen Schritt vor.
    In diesem Moment schellte der Chinese an der Haustür.
    Und Kilgo rannte mit stoßbereitem Messer auf den Mann zu…
    ***
    Wir umstanden Bill Conolly, der noch immer auf der Couch saß.
    Jetzt allerdings mit hoch gezogenen Hosenbeinen, sodass die Hände der Mutter über seine nackte Haut gleiten konnten.
    Ich hatte meinen Freunden erklärt, dass wir sie nicht unbedingt als Feindin ansehen mussten, trotz allem, was in den vergangenen Stunden passiert war.
    Auch Bill hatte letztendlich zugestimmt und ließ sich von Erzulie behandeln. Ob er die streichelnden Finger genoss, das sagte er nicht.
    Jedenfalls schaute er auf seine Beine, die noch immer von den dunklen Händen der Frau massiert wurden.
    Dabei blieb es nicht.
    Sie sprach irgendwelche Beschwörungen aus, um einen Gegenzauber wirksam werden zu lassen.
    Sheila und Johnny standen an verschiedenen Stellen. Johnny schräg neben mir an der Seite der Couch. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt, als wollte er für seinen Vater und auch für die Voodoo-Mutter ein Gebet sprechen.
    Sheila hatte ihren Platz am Kopfende der Couch eingenommen.
    Ihre Hände lagen auf der schweißfeuchten Stirn ihres Mannes, der nichts sagte und nur scharf atmete.
    Ich schaute nicht auf einen bestimmten Punkt. Meine Blicke wechselten, und hin und wieder sah ich in die Augen der Voodoo-Mutter. Dabei bemerkte ich
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