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1452 - Die Vodoo-Mutter

1452 - Die Vodoo-Mutter

Titel: 1452 - Die Vodoo-Mutter
Autoren: Jason Dark
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Das solltet ihr wissen!«
    »Dann hast du dafür gesorgt, dass Bill und Pete dieses verdammte Unglück widerfuhr?«
    »Ja, das stimmt!«
    »Und du traust dich noch hierher?« Johnny schrie sie an. Er sah aus, als wollte er sich auf sie stürzen, doch ich hielt ihn zurück.
    »Nein, warte. Manchmal schlägt das Schicksal auch Querwellen. Sie muss einen Grund gehabt haben, ihren Voodoo-Zauber bei Pete und Bill anzuwenden. Wir sollten sie mal nach Kilgo fragen.«
    »Er ist nicht bei mir. Schaut im Wagen nach.«
    »Aber er war bei dir?«
    »Ja!«
    »Und du hast getan, was er wollte?«
    »Das stimmt auch.«
    Das war alles recht ungewöhnlich. »Und jetzt?«, fragte ich.
    »Warum bist du jetzt hier?«
    »Weil ich nachgedacht habe, John Sinclair. Als dein Name erwähnt wurde, musste ich überlegen. Ich habe mich anders besonnen. Du bist auf deine Art und Weise ein Mächtiger, ich bin es auf meine Art. Wir sind keine Freunde, aber wir kennen uns mit Dingen aus, die den allermeisten Menschen verborgen bleiben. Nur das allein zählt.«
    Ja, sie konnte mir viel erzählen. Aber mir ging es vordergründig nicht um sie, sondern um Kilgo, und deshalb fragte ich sie, wo dieser Hundesohn steckte.
    »Ich kann es dir nicht sagen, John. Aber er will seine Rache, und daran wird er festhalten.«
    »Und du bist seine Helferin!«, fuhr Johnny sie an.
    »Nicht unbedingt«, erwiderte sie vage.
    Ich wusste nicht, was ich vorn ihr halten sollte und wie weit ich ihr trauen konnte.
    Voodoo war nicht nur negativ, das hatte ich bereits erlebt. Es gab auch bei diesem Zauber zwei Seiten. Auf welcher Erzulie stand, darüber war ich mir noch nicht klar. Doch sie im Haus zu haben war vielleicht nicht schlecht. Ich dachte an Bill, dem es verdammt mies ging. Das war auf ihren verdammten Zauber zurückzuführen. Vielleicht war es möglich, ihn durch die Hilfe der Mutter wieder aufzulösen.
    Aus diesem Grund nickte ich ihr zu und sagte mit leiser Stimme:
    »Gut, dann komm ins Haus!«
    »Eine sehr weise Entscheidung, John!«
    Nur Johnny wollte davon nichts wissen.
    »Bist du denn von allen guten Geistern verlassen?«, fuhr er mich an. »Das kann unser Tod sein! Diese Frau ist eine Feindin!«
    »Wir werden es sehen, Johnny, und ich denke, dass dein Vater ebenso gehandelt hätte wie ich.«
    Er sagte nichts mehr und gab den Weg frei…
    ***
    Suko hatte zwar keinen Schädel aus Eisen, aber er gehörte nicht zu den normalen Menschen, die ein Schlag wie dieser für eine lange Zeit ins Reich der Träume geschickt hätte. Suko war nicht mal richtig weggetreten, sondern schwebte in einem Zustand zwischen Wachsein und Abtauchen.
    Er merkte, dass er getragen wurde. Er hörte Stimmen, die wie durch eine dicke Mauer gefiltert zu ihm drangen, sodass er nur die Hälfte davon verstand.
    Er wurde getragen. Bei jedem Schritt schaukelte er von einer Seite zur anderen.
    Es dauerte nicht lange, dann war seine Reise zu Ende. Die Stiche, die durch seinen Kopf zuckten, hörten auf. Zurück blieb das dumpfe Gefühl.
    Als Nächstes merkte Suko, dass man ihn zu Boden ließ. Kalt war es. Er hörte sich leise stöhnen, und er merkte, dass er allmählich wieder den Überblick gewann.
    Um ihn herum war es finster. Da huschte auch kein Lampenstrahl durch die Dunkelheit. Aber Suko lag auf dem Rücken, sodass er in die Höhe schauen konnte und die Gesichter zweier Männer sah, die neben ihm hockten.
    Es waren Farbige, die ihn niedergeschlagen hatten. Der eine hielt Sukos Beretta in der Hand und grinste den Inspektor an. Der zweite zeigte ein ausdrucksloses Gesicht. Beide waren dunkel gekleidet und sahen nicht eben aus wie die Heringe. Die breiten Schultern deuteten darauf hin, was in ihnen steckte.
    Suko sah es als einen Vorteil an, dass sie ihn in Ruhe ließen und nur betrachteten. Wahrscheinlich wollten sie, dass er wieder fit wurde, um ihn dann richtig fertig zu machen.
    Suko gehörte nicht zu den Menschen, die so leicht aufgaben.
    Schon jetzt dachte er darüber nach, wie er aus dieser Lage herauskam. Die Beretta war ihm abgenommen worden, aber den Stab hatten sie nicht gefunden. Der würde ihm noch eine große Hilfe sein, doch zunächst musste er wieder zu Kräften kommen.
    Der Grinser sprach ihn an. »Wir hätten dir auch die Kehle durchschneiden können!«, erklärte er in einem singenden Tonfall.
    »Ja, hättet ihr.«
    »Willst du nicht wissen, warum wir es noch nicht getan haben?«
    »Wahrscheinlich wolltet ihr die Angst in meinen Augen leuchten sehen. Oder nicht?«
    Der Grinser
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