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1452 - Die Vodoo-Mutter

1452 - Die Vodoo-Mutter

Titel: 1452 - Die Vodoo-Mutter
Autoren: Jason Dark
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das Vorspiel zu dem, was noch folgen sollte.
    Ohne Vorwarnung sackte Petes Oberkörper nach unten. Mit ihm der Kopf. Johnny und Bill wollte noch zugreifen, aber sie kamen zu spät, denn Pete prallte schon mit der Stirn auf den Tisch und blieb in dieser Haltung zunächst sitzen.
    Die Conollys brauchten eine Zeit, um sich von der Überraschung zu erholen. Bill und Johnny griffen zugleich ein. Sie erhoben sich von ihren Plätzen und zogen ihren Gast in die Höhe.
    Es ging alles recht leicht. Doch sie standen in Petes Rücken, und so war es Sheila, die zuerst sah, was mit dem jungen Mann geschehen war. Den Schrei konnte sie nicht mehr zurückhalten, denn was sie sah, war schrecklich.
    Pete Ruskins Augen waren mit Blut gefüllt!
    ***
    Es war ein schlimmer Anblick, denn Pete sah aus, als hätte man ihm die Augen ausgestochen. Das Blut lag dort wie Pudding und bedeckte alles. Es waren keine Pupillen zu sehen, die Augen sahen einfach nur entsetzlich aus.
    Pete hatte seinen Mund geöffnet. Er wirkte wie jemand, der schreien wollte, es aber nicht konnte, weil diese Reaktion in ihm unterwegs erstickt worden war.
    Johnny und Bill standen noch immer hinter Pete. Sie hatten nicht gesehen, was mit ihm passiert war, aber sie brauchten nur einen Blick in das Gesicht der leichenblassen Sheila zu werfen, um zu erkennen, dass da etwas nicht stimmte.
    »Was ist los?«, fragte Bill.
    »Bill – Bill – die Augen – seine Augen!«, schrie Sheila.
    Nicht nur Bill, sondern auch Johnny fühlte sich angesprochen. Es dauerte nicht mal drei Sekunden, da sahen sie ebenfalls, was passiert war. Sie schrien zwar nicht, aber sie konnten beide ein Stöhnen nicht unterdrücken, als sie mit dem Grauen konfrontiert wurden.
    Das Blut hatte sich nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in den Auge gehalten. Jetzt reagierte es wie das, das aus der Nase geströmt war. Es löste sich und rann nach unten.
    Dünne rote Streifen, wie von den Zinken eines Kamms gezogen, bewegten sich über die blasse Haut hinweg. Es sah so aus, als trüge Pete eine Maske.
    Der Schock dauerte bei den Conollys nicht lange. Sie konnten nicht länger am Tisch sitzen bleiben. Sie mussten etwas tun, und Bill hatte das Telefon zuerst erreicht.
    Johnny war bei Pete geblieben. Er hörte nur mit halbem Ohr zu, wie sein Vater mit der Rettung telefonierte. Er sprach derweil auf seinen Freund ein, der hektisch atmete und fahrig die Hände bewegte.
    Bill stellte das Telefon wieder auf die Station. »Der Rettungswagen kommt«, meldete er.
    »Und dann?«
    »Einer muss ihn in die Klinik begleiten.«
    Johnny nickte. »Ich fahre mit.«
    »Okay…«
    ***
    Eigentlich hatte ich ja gedacht, an diesem Abend frei zu haben, doch dann hatte mich Bill Conollys Anruf kalt erwischt. Und was mir Bill zu melden hatte, war der reine Wahnsinn. Das konnte man kaum glauben, aber trotzdem musste es stimmen, denn mit gewissen Dingen scherzte man nicht.
    Es ging um Pete Ruskin, der plötzlich aus der Nase und aus den Augen geblutet hatte. Wäre es ein anderer Mensch gewesen, hätte ich mich gar nicht erst in Bewegung gesetzt, aber Pete Ruskin hatte gerade erst zusammen mit Johnny Conolly bei unserem letzten Fall eine Hauptrolle gespielt. Durch die beiden waren Bill und ich auf die Gestalt des Kilgo gestoßen, die wir jedoch beide nicht zu Gesicht bekommen hatten. Wir wussten nur aus Johnnys Beschreibungen, wie der Hexenmeister aussah.
    Es war klar, dass mir der Name Kilgo nicht mehr aus dem Kopf wollte, als ich mich auf dem Weg zum Krankenhaus befand, in dem ich mich mit Bill und seinem Sohn treffen wollte.
    In meinem Innern brodelte es. Immer wieder erschien der Name Kilgo vor meinem inneren Auge wie mit großen Buchstaben auf eine Leinwand geworfen.
    Was ging da vor?
    Steckte er wirklich hinter dieser Attacke? Und wenn ja, wieso schaffte er so etwas?
    Ein Nasenbluten hätte man noch ohne Weiteres als normal hinnehmen können. Das passierte immer wieder. Ein Augenbluten jedoch war etwas völlig anderes. Das musste nicht unbedingt eine natürliche Ursache haben. Dahinter konnte eine Kraft stecken, die…
    Meine Gedanken brachen ab.
    Wieder schob sich der Name Kilgo in meine Überlegungen hinein.
    War er vielleicht in der Lage, für einen derartigen Vorgang zu sorgen?
    Eigentlich nicht, denn seine Fähigkeiten lagen woanders. Wobei mir der Begriff in diesem Zusammenhang nicht gefiel, denn Kilgo war einer, der sich mit finsteren Mächten verbündet hatte. Da war das Wort Fähigkeiten fehl am Platz.
    Es gab kein Problem
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