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1451 - Das Erbe des Grauens

1451 - Das Erbe des Grauens

Titel: 1451 - Das Erbe des Grauens
Autoren: Jason Dark
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im Weg liegende Hindernisse hinweg und sah, dass Bill noch keine Anstalten traf, aus dem Mini zu klettern.
    Es war zum Glück nicht dunkel im Haus. Zwar gab das Deckenlicht keinen besonders hellen Schein ab, aber was ich sah, das reichte aus.
    Bill Conolly war nach dem Rammen der Tür mitten in einen Wohnraum hinein gefahren. Der Mini hatte einige Stühle zur Seite geräumt, ansonsten war nicht viel passiert, wie ich bei meinem Eintreten sah. Mir fiel nur der umgedrehte Tisch auf, der nur noch drei in die Höhe stehende Beine hatte. Über das vierte machte ich mir keine Gedanken. So etwas war im Moment unwichtig.
    Die Meinung musste ich sehr schnell ändern, denn links von mir sah ich eine Bewegung.
    Jemand kam.
    Ich sah das vierte Tischbein in dessen Hand. Nur zählte das im Moment nicht, denn als ich die Gestalt anschaute, da war mir klar, dass ich keinen normalen Menschen vor mir hatte, sondern ein Monster, das im wahrsten Sinne des Wortes nur noch aus Haut und Knochen bestand.
    Ein Gesicht, das den Namen nicht verdiente. Nur eine glatte Fratze mit Öffnungen, dunkel schimmernd und trotzdem irgendwie bleich.
    Ich erlebte so etwas wie eine Schrecksekunde.
    Nicht so die Kreatur, denn sie drosch sofort zu…
    ***
    Etwas hatte sich in seinem Kopf festgesetzt und tickte wie eine Uhr.
    Immer im gleichen Intervall, dieses harte Geräusch, das zudem mit schmerzhaften Stichen verbunden war. Trotzdem hatten sie ihr Positives, denn sie sorgten dafür, dass Johnny Conolly aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte und sein Geist wieder in die Wirklichkeit zurückkehrte.
    Johnny öffnete die Augen.
    Es fiel ihm nicht leicht, weil er das Gefühl hatte, dass seine Augendeckel aus Blei wären. Er brauchte eine Weile, bis er sie gehoben hatte, und er stellte enttäuscht fest, dass er nichts sah, weil es um ihn herum finster war. Nicht der geringste Lichtreflex war zu sehen. Die Dunkelheit umgab ihn wie ein schwarzer Schwamm.
    Johnny nahm sich vor, ruhig liegen zu bleiben und sich durch nichts bemerkbar zu machen. Das allerdings fiel ihm schwer.
    Das Stöhnen, das aus seiner Kehle drang, war einfach eine Folge dessen, was er erlebte.
    Er rechnete damit, eine Antwort auf dieses Geräusch zu erhalten, und war fast enttäuscht, dass dies nicht geschah. Nach wie vor blieb er in der Stille und in der Dunkelheit liegen, ohne dass etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte.
    Er fühlte sich matt. Arme und Beine befanden sich zwar an seinem Körper, doch sie schienen nicht zu ihm zu gehören. Wenn er sie bewegen wollte, dann nur mit großer Mühe.
    Er lag da wie ein Plattfisch. Auf dem Rücken, und er starrte mit weit geöffneten Augen in die absolute Dunkelheit.
    Sein Kopf fühlte sich dicker als gewöhnlich an, und das brachte ihn wieder auf den Gedanken, was da vor seiner Bewusstlosigkeit eigentlich passiert war.
    Er musste in der Erinnerung danach suchen, und er dachte daran, dass jemand zugeschlagen hatte, bevor dann für ihn die Lichter ausgingen.
    Und jetzt?
    Allein? Bin ich allein?
    Daran wollte er nicht glauben, denn in den Film seiner Erinnerungen hinein schob sich ein Bild.
    Ein mächtiger Körper. Ein bleiches rundes Gesicht. Ein schwarzer Hut auf dem Kopf, der perfekt zu der schwarzen Kleidung passte, die der fette Mann getragen hatte.
    Dieser Anblick war praktisch das letzte Bild, das er mit in seine Bewusstlosigkeit genommen hatte. Und jetzt fiel ihm auch der Name der Gestalt ein.
    Kilgo!
    Beim Denken daran zuckte er zusammen. Kilgo war für ihn kein Mensch. Eher ein zum Menschen gewordenes Monstrum auf zwei Beinen, das nicht nur für sich arbeitete, sondern auch für eine Macht, die hinter ihm stand und ihn beschützte.
    Johnny war noch zu sehr von der Rolle, um darüber nachdenken zu können. Er wollte es auch nicht. Ihm war wichtig, dass er etwas an seinem Zustand änderte.
    Die Chance, dass die Dunkelheit durch einen Lichtschein abgelöst wurde, bestand kaum. Er dachte daran, dass er ein Feuerzeug in der Tasche trug. So etwas war wichtig, auch wenn er nicht rauchte.
    Licht zu haben bedeutete immer so etwas wie eine Hoffnung in sich zu spüren. Die wollte er auch behalten. Wenn es sie nicht mehr gab, war alles vorbei.
    Er drehte sich auf die linke Seite. Selbst die geringe Bewegung löste in seinem Kopf Schmerzen aus. Darum durfte er sich nicht kümmern – und hielt trotzdem inne, als er das hässlich klingende und sehr raue Lachen hörte.
    Plötzlich atmete Johnny nicht mehr. So still wie möglich blieb er
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