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1443 - Die Hölle stirbt nie

1443 - Die Hölle stirbt nie

Titel: 1443 - Die Hölle stirbt nie
Autoren: Jason Dark
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über etwas gesprochen, wenn du dich vielleicht erinnerst?«
    »Ach so, ja.« Er winkte mit der freien Hand. »Darüber können wir später noch mal reden.«
    »Das hast du schon oft gesagt. Nie hatten wir Zeit oder haben uns Zeit genommen. Das ist jetzt anders. Trotzdem kneifst du, Travis. Was ist denn los?«
    »Steig ein. Du wolltest doch fahren.«
    Lynn Haskin hatte es plötzlich nicht mehr eilig. »Nein, Travis, ich will eine Antwort. Ist es das Kreuz? Liegt es daran, dass du nicht mit mir reden willst?«
    »Ich gebe es zumindest so schnell nicht wieder her. Ich sehe diesen Fund als eine Chance für mich an.«
    »An uns denkst du nicht?«
    »Wieso?«
    Lynn wartete mit einer Antwort. Es sah so aus, als wollte sie etwas Längeres sagen, aber die brachte nur einen Satz hervor. »Es ist schon gut, Travis.«
    Ab jetzt stand das Schweigen zwischen ihnen. Keiner wollte mehr etwas sagen. Sie öffneten die Türen an beiden Seiten, und Travis übernahm das Steuer, nachdem er seinen Mantel auf den Rücksitz gelegt hatte.
    Sie schlossen die Türen. Lynn wunderte sich darüber, dass ihr Freund seinen Fund rechts neben sich zwischen Türverkleidung und Sitz deponiert hatte. Sie stellte allerdings keine Fragen, denn sie wusste irgendwie, dass sie keine Antwort erhalten würde. Sie kannte ihren Freund da gut genug. Der ging immer seinen eigenen Weg, auch wenn sie zusammen waren. Und jetzt erst recht.
    Sie beobachtete ihn von der Seite. Der Ausdruck in seinem Gesicht hatte sich verändert. Er war sehr hart geworden, schon abweisend, und sie konnte sich vorstellen, dass bestimmte Gedanken durch seinen Kopf huschten, die allesamt mit dem Kreuz zu tun hatten.
    Positive Gedanken waren es bestimmt nicht, denn Gold und Macht verdarben den Charakter. Sie glaubte auch daran, dass ihre Beziehung heute den endgültigen Bruch erlitten hatte. Ob dieser noch gekittet werden konnte, musste man abwarten.
    Schnell konnten sie hier nicht fahren. Der Weg war schmal, er war nicht mal asphaltiert. Grasbüschel wuchsen aus einem lehmigen Boden hervor. Es gab Buckel, über die sie rollten, sodass der Mini anfing zu hüpfen, aber in der Ferne malten sich schon im klaren Licht des Tages die ersten Häuser ab.
    Sie sahen die dunklen Dächer und die zumeist weiß gestrichenen Fassaden. Menschen begegneten ihnen nicht. Es war auch kein Biker unterwegs.
    »Töte sie!«
    Wieder erwischte den Fahrer der Befehl. Die Worte schnitten durch seinen Kopf, und Travis konnte sie auch nicht so schnell verarbeiten. Er zuckte zusammen, und sein Mund verzerrte sich.
    Das war Lynn aufgefallen. »Was hast du?«, fragte sie.
    »Nichts.«
    »Doch. Du kannst schlecht lügen.«
    »Egal.«
    »Nein.« Sie blieb stur. »Hängt das mit uns zusammen?«
    »Kann schon sein.«
    »Oder mit dem Kreuz?«
    »Vielleicht mit beiden.«
    Lynn schüttelte den Kopf. So ging das nicht weiter. So kam sie nicht an ihren Freund heran.
    »Bitte, warum sagst du nichts? Ich möchte, dass du dich äußerst. Es kann doch nicht in Schweigen auslaufen. Unsere Beziehung meine ich. Wir sind recht lange befreundet. Wir können doch über alles reden. Möglicherweise habe ich zu schnell reagiert, als ich dir den Vorschlag machte, dass wir zusammenziehen und ich zudem über Kinder gesprochen habe. Ich habe es allerdings ehrlich gemeint, das musst du mir glauben. Ich möchte eine gewisse Sicherheit haben und nicht blauäugig in die Zukunft gehen. Wenn du Probleme hast, dann ist das schon okay. Aber darüber kann man doch sprechen.«
    Er hob die Schultern.
    Lynn überlegte, was sie noch sagen konnte. Eigentlich war alles ausgesprochen worden. Zumindest von ihrer Seite aus. Sie kannte ihren Freund und wusste, dass er über bestimmte Dinge nicht gern sprach, aber dass er sich so auf stur stellte, damit hatte sie nicht gerechnet. Das war selbst ihr neu.
    »Bring sie endlich um!«
    Da war der Befehl wieder. Und diesmal hatte die Stimme sogar noch lauter geklungen. Als würde sie auf keinen Fall einen Widerspruch dulden. Sie tönte noch in seinem Kopf nach.
    »Töte sie!«
    Es war wie ein Schrei, der Travis aufstöhnen ließ. Er konnte nicht mehr anders. Bevor seine Freundin auf sein Stöhnen reagierte, trat er das Bremspedal.
    Der Wagen stand!
    Sekundenlang geschah nichts. Es waren auch nur die Atemzüge der beiden Insassen zu hören.
    Lynn fing sich zuerst. »Was ist denn los? Warum hältst du hier mitten im Gelände an?«
    »Weil ich etwas tun muss.«
    »Und was, wenn ich fragen darf?«
    »Du darfst!«, flüsterte
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