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1441 - Schwarze Sternenstraßen

Titel: 1441 - Schwarze Sternenstraßen
Autoren: Unbekannt
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Kolonisten, die aus einer toten Sternenstraße gekommen waren?
    Lloyd ahnte, daß da einige Mißverständnisse auszuräumen waren. „Okvas!" sagte er zu dem Aiscrou. „Okvas itor! Hast du es jetzt?"
    Sein SERUN zeichnete alles auf, als einziger hatte er ihn nicht abgelegt.
    Langsam drehte Huiscap den Körper.
    Das rote Facettenauge starrte ihn an, und dann begann das Wesen auf seine Artgenossen einzureden. Es schrillte in den höchsten Tönen und mit einer Lautstärke, daß Lloyd die Flucht ergriff, um nicht taub zu werden.
    Die Aiscrou zogen sich ein Stück zurück, und die Galaktiker stellten ihren Tanz ein.
    Abwartend blieben sie stehen und beobachteten Huiscap. Dieser begann auf verschiedene Gegenstände und Lebewesen zu deuten, und er nannte dazu die Begriffe aus seiner Sprache. Gleichzeitig prüfte Fellmer die Gedankenbilder, und es ergab sich in kurzer Zeit eine lange Reihe von Begriffen. Der Telepath erfuhr so, was er unter Mascooma zu verstehen hatte. Es handelte sich um die Berufsbezeichnung der Aiscrou, und es gab irgendwo ein Gebäude oder das innere eines Gebäudes, das aussah wie eine Halle. Dort befand sich das Zentrum, und der Begriff lautete in der Sprache der Aiscrou mascooma arvou.
    Dann, nach weniger als fünfzig einzelnen Begriffen und den dazugehörenden Gedankenbildern, hatte Fellmer das erste Verständnisgebäude zusammen. Er machte mit der Hand eine Geste, und Huiscap verstummte. Lloyd benannte ihm nun alle die Gegenstände in Interkosmo, danach wandte er sich an die Galaktiker. „Wir stehen auf einer Kolonialwelt. Wie der Name >Letztes Ziel< schon sagt, sind die Aiscrou hier zuletzt hergekommen. Der Grund liegt in dem Black Hole. Die Aiscrou sind die Wächter der Schaltanlagen des Moischu-Black Holes.
    Sie verstehen darunter vor allem das automatische Umstellen der Straßenverbindungen. Man könnte sagen, sie sind Weichensteller. Allerdings haben sie keine Aufgabe in Moischu. Denn Moischu ist eine Sverdaysta, eine tote Sternenstraße. Was sie genau darunter verstehen, das kann ich nicht sagen. Wir werden warten müssen, bis die Translatoren einsatzfähig sind!"
    Die Aiscrou bildeten eine Gasse, und Huiscap setzte sich in Bewegung. Die Hautlappen an der Unterseite seines Körpers bewegten sich so schnell, daß menschliche Augen kaum folgen konnten.
    Tifflor warf Fellmer einen fragenden Blick zu. Dieser deutete hinter Huiscap her. „Sagt euch der Begriff Mascooma Arvou denn nichts?" wollte der Telepath wissen.
    Sie erinnerten sich, daß die Aiscrou davon gesprochen hatten, als die Gruppen aus den Mutterschiffen in die Stadt gekommen waren. Nia hatte vermutet, daß es sich um die Bezeichnung für ein Gebäude handelte, und ihre Vermutung traf zu. Die Aiscrou führten sie zu jenem Gebäude, dessen Front aus sich ständig bewegenden Fassadenteilen bestand. Eines der Teile am Boden fehlte und kennzeichnete den Eingang. Huiscap strebte darauf zu. Unter der Öffnung angekommen, blieb er stehen und drehte ihnen sein Facettenauge zu. „Yuerheli vauderas!" schrie er so laut, daß die Männer und Frauen erschrocken zusammenzuckten. „Mascooma arvou!"
    „Vaudan!" erwiderte Fellmer Lloyd und beobachtete, wie das rote Facettenauge des Aiscrou vor Überraschung aufleuchtete. „Ihr Fremden, kommt", hatte Huiscap gesagt. „Dies ist die Halle der Weichensteller!"
    „Wir kommen" hatte Fellmer geantwortet und ihn damit vollständig verblüfft.
     
    *
     
    Jetzt, wo die Aiscrou zutraulicher würden und ihre übergroße Angst ablegten, erfuhr der Telepath vieles an Hintergrundinformationen, die sie vielleicht anders nie erhalten hätten. Die Aiscrou waren ein absolut friedfertiges Volk, eine Rasse von spielerisch und schöpferisch veranlagten Ästheten, die gleichzeitig jede Art von Technik bewunderten und eine Synthese zwischen ihr und ihrem künstlerischen Trieb anstrebten. Dies wurde vor allem in der Baukunst sichtbar. Zweck und Form stellten die beiden wesentlichen Merkmale dar, wobei sich die Formen meist an Vorbilder hielten, die direkt aus der Natur gegriffen waren. Es gab allerdings auch Beispiele in Heescyl, wo es lediglich Schönheit ohne Funktionalität gab. Viele Gebäude waren nur wegen ihrer Form gebaut worden und besaßen keinerlei Funktion. Sie dienten den Aiscrou als Monument, an dem sie sich erfreuten, oder als Spielzeug.
    Eines waren sie überaus: verspielt bis über den Kranz aus Haarbüscheln hinaus, die ihre Sinnesorgane darstellten.
    Die Terraner bildeten eine Gruppe und folgten
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