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1441 - Schwarze Sternenstraßen

Titel: 1441 - Schwarze Sternenstraßen
Autoren: Unbekannt
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stieg hinauf auf zwanzig Meter. Links und rechts wanderten die bunten Fassaden an ihr vorbei. Die grellen Farben blendeten sie, und sie starrte abwärts auf den Ockerton der Straße.
    Dabei hätte sie beinahe die beiden Wesen übersehen, die plötzlich auf der Außenseite eines der Gebäude erschienen.
    Mittels ihrer Fiktivtransmitter tauchten sie an einem kleinen Vorsprung auf. Die Aiscrou trugen ihre Anzüge mit geöffnetem Helm und traten an den Rand des Vorsprungs. Dann ließen sie sich auf der Schräge der Fassade in die Tiefe rutschen und bremsten ihren Sturz erst ab, als der Sims dicht unter ihnen lag, der die Schräge abschloß. Sie begannen zu schweben und stießen sich von der Wandung ab, umrundeten den Sims und sanken rücklings in eine Rinne, die sich spiralförmig nach unten wand. „Sie fahren Bob, aber ohne Fahrzeug", sagte Irmina verblüfft. „Wozu tun sie das?
    Schaut nur, jetzt sind sie unten. Sie verschwinden. Und da oben kommen sie wieder!"
    Die beiden Aiscrou wiederholten das Spiel an der Fassade, und sie schienen großen Spaß daran zu haben. Nach einer Weile gesellten sich weitere Artgenossen zu ihnen, und während die Terraner einen Bogen flogen und in die Straßenschlucht zurückkehrten, tummelten sich bereits zwei Dutzend der Wesen am Abhang der Häuserfassade. „Das müßt ihr euch ansehen. Gundula, könnt ihr uns anpeilen? Wenn ihr etwas Einmaliges erleben wollt, dann kommt so schnell wie möglich her zu uns!"
    „Tut uns leid", kam die Antwort aus dem Funk. „Wir sind gerade auf einer heißen Spur. Was ist es denn, was euch so aus der Fassung bringt?"
    „Aiscrou beim Fassadenrutschen", fuhr Nia fort. „So etwas habe ich noch nie gesehen!"
    „Jedem Volk seinen Sport!" lachte Irmina. Inzwischen waren es mindestens vierzig dieser Wesen. „Am besten ist, wenn wir mitmachen", schlug Peter O'Connell vor. Er änderte die Richtung und flog hinüber zu der Fassade.
    Langsam stieg er aufwärts und landete auf dem Vorsprung über der Schräge.
    Sein Verhalten bewirkte das Gegenteil von dem, was er wollte. Gerade war er im Begriff, sich abzustoßen und mit der Unterstützung seines SERUNS hinunterzurutschen, da verschwanden die Aiscrou wie auf Kommando. Innerhalb eines halben Atemzugs waren sie fort.
    Konsterniert beschleunigte O'Connell und kehrte zu seinen Gefährten zurück. „Hat man da noch Töne!" beschwerte er sich. „Ist das eine neue Art von Gastfreundschaft?"
    „Nehmen wir es einmal an." Nia Selegris deutete hinüber zu einem Gebäude, das weiter voraus stand und aussah wie zwei ineinander geschobene Pyramiden. „Fragen wir doch einfach das nette Wesen dort vorn!"
    Der Aiscrou mußte sie sehen, es sei denn, er war blind. Dann allerdings hätte er nicht so waghalsig an den Schnittkanten der Pyramiden balancieren dürfen. Das Wesen winkte mit den Armen und wackelte mit dem ganzen Körper. Es hüpfte auf den muskulösen Hautlappen, die den Abschluß seines Körpers bildeten.
    Die vier Galaktiker flogen auf das Wesen zu, das sich offensichtlich viel Mühe gab, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. „Zehn Meter voraus beginnt ein Energiefeld!" meldeten die Pikosyns. „Ausweichen ist das Beste!"
    „Gut", sagten drei Stimmen. Nur Peter O'Connell verneinte. Er sah keine Gefahr und flog geradeaus, während die übrigen drei zur Seite schenkten und ihre Flughöhe veränderten.
    Plötzlich sah es aus, als sei der SERUN des Terraners gegen eine Wand geprallt. Er blieb mitten in der Luft halten, drehte sich einmal um sich selbst und schoß dann mit hoher Beschleunigung schräg nach unten auf eine Öffnung zu, die sich in der linken der beiden Pyramiden befand. Der Terraner schrie Zeter und Mordio, und die drei Gefährten beruhigten ihn. Es sah nicht besonders gefährlich aus, was das Kraftfeld mit ihm machte.
    Der Aiscrou stieß einen schrillen Trompetenschrei aus und verschwand.
    Irmina hatte inzwischen das Kraftfeld umflogen und landete vor den Pyramiden.
    Oben verschwand O'Connell gerade durch die Öffnung, die sich hinter ihm schloß.
    Nia Selegris und Winston Cliff, der Gravotechniker der BARBAROSSA, landeten neben ihr. Sie suchten die Wandung nach einer Öffnung ab. Sie fanden keine, aber als Nia sich gegen die Wand stemmte, gab diese nach. Eine ovale Öffnung entstand, und sie trat ein und gelangte in eine riesige Halle, die die Innenmaße der einen Pyramide wiedergab.
    Sie war von farbigem Licht erfüllt. Der Bereich vom Boden bis fünf Meter darüber war von grünem Licht durchflossen,
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