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1441 - Schwarze Sternenstraßen

Titel: 1441 - Schwarze Sternenstraßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wem sie es zu tun hatte, bevor sie sich zeigte.
     
    *
     
    Bei dem Planeten unter ihnen handelte es sich um eine Sauerstoffwelt. Er bestand aus einer zusammenhängenden Landmasse, deren graue Hauptfarbe wenig verlockend zu ihnen heraufleuchtete. Die Masse war von einem Netz aus feinen Äderchen durchzogen, die aus den hohen Gebirgssystemen kämen und sich in vielen Windungen überall hin ausbreiteten. Einige breite Ströme verteilten ihr Wasser in alle Richtungen, und die vielen Querverbindungen und kleinen Flüsse, die das Netzmuster bildeten, hatten einen natürlichen Ursprung.
    Ein einziges Gebiet stellte eine Ausnahme dar. Es lag dort, wo eine große Anzahl Flüsse in einem gemeinsamen Becken mündete und es füllte. Dieses Becken hatte die Ausmaße eines Ozeans, und mitten in ihm lag eine grüne Schlange.
    Zumindest aus dem Orbit sah die schmale und vielfach gewundene Landmasse wie eine Schlange aus. Sie war von vielfältiger Flora bedeckt und stellte die einzige Oase dar. Gundulas SERUN maß Energieemissionen gerade aus diesem Gebiet an, und die Kommandantin blickte ihre Begleiter durchdringend an. „Wir treffen auf eine fremde Zivilisation", begann sie. „Ich brauche niemandem zu sagen, was das bedeutet. Äußerste Zurückhaltung ist geboten. Wir wissen nicht, wie die Einheimischen auf uns reagieren. Zunächst einmal wollen wir ihr Verhalten als friedfertig interpretieren.
    Ob das so bleibt, steht auf einem anderen Blatt!"
    Die schlanken Pfeile befanden sich im Sinkflug. Die Oberfläche wuchs immer größer vor den Terranern auf, und bald verschwand der Horizont aus dem Bereich der Bildschirme. Auch die grüne Insel war nicht mehr zu sehen, doch sie tauchte eine knappe halbe Stunde später wieder auf, als die SERUNS die Distanz zur Oberfläche mit ungefähr zwanzig Kilometern angaben.
    Niemand hinderte die Raumanzüge daran, ihre Ortungsstrahlen hinab zur Oberfläche zu schicken und Informationen einzuholen.
    Der Planet selbst besaß einen Durchmesser von knapp über zehntausend Kilometern.
    Seine Planetenkruste wirkte äußerst stabil, was bei dieser geringen Größe auch zu erwarten war. Der Sauerstoffanteil der Luft entsprach dem der Erde, nur der vorhandene Wasserdampf reichte bei weitem nicht an terranische Werte heran.
    Geologisch gesehen, befand der Planet sich auf dem Weg zu einer Wüstenwelt.
    Die Pfeile steuerten auf jenes Ozeanbecken zu, in dem die Schlangeninsel lag. Als sie dicht nebeneinander die Küste erreichten, befanden sie sich nicht mehr als dreihundert Meter über dem Boden. Die Bildschirme übertrugen einen Teil des Bereichs, der sich seitlich von dem Pfeilschiff befand. Zwischen hohen Bäumen und schlingpflanzenähnlichem Dickicht tauchten die ersten Bauwerke der einheimischen Intelligenzen auf. Wie gebannt starrten die Menschen darauf.
    Halt! dachte Gundula Jamar intensiv.
    Von Einheimischen zu sprechen, ist etwas verfrüht. Beim dem hohen Wasservorkommen des Planeten dürfte es kein Problem sein, große Landflächen zu begrünen und bewohnbar zu machen. Hier aber scheint nur diese Insel bewohnt zu sein.
    Sie setzte sich mit der CASSIOPEIA in Verbindung und trug Randolf Lamon ihre Gedanken vor. Lamon stimmte ihr zu. „Von hier oben ist tatsächlich nichts festzustellen außer auf der Insel", sagte er. „Es sei denn, es handelt sich um eine subplanetare Kultur."
    Auch damit mußten sie rechnen, aber vorläufig rang die Kommandantin sich nicht zu einer abschließenden Meinung durch. „Nennen wir den Planeten zunächst einmal Grauwelt", erwiderte sie und ahnte nicht, wie nahe sie dabei der Wirklichkeit kam.
    Niemand spürte etwas, als die Pfeile aufsetzten. Lediglich die Bilder auf den Schirmen hörten auf sich zu bewegen. Das bereits bekannte Lichtzeichen leuchtete auf und führte sie zu einer der Schleusen. Ein Transportfeld griff nach ihnen, zog sie hinaus ins Freie und setzte sie ein paar Meter neben dem Pfeilschiff ab. In Sichtweite stiegen auch die Gruppen der BARBAROSSA und der PERSEUS aus, und Gundula Jamar gab ihren Begleitern einen Wink und eilte hinüber. Seit Phönix hatte sie Nia Selegris und Irmina Kotschistowa nicht mehr persönlich gesehen, und sie stellte fest, daß auch Bolder Dahn den Landgang mitmachte. „Ich glaube, wir werden gerade von unserem Empfangskomitee beglückt", sagte der Stellvertretende Kommandant der PERSEUS. Er deutete zwischen die Pfeile hinein, wo aus dem Nichts mehrere Gestalten in orangefarbenen Anzügen auftauchten. Die Farbe leuchtete so

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