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1441 - Schwarze Sternenstraßen

Titel: 1441 - Schwarze Sternenstraßen
Autoren: Unbekannt
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meisten gaben ihnen eine Reihe unterschiedlicher Bauten Rätsel auf. Sie besaßen innen weder Böden und Mauern noch sonst eine Ausstattung. Sie gehörten zu den detailreichsten Bauwerken, was ihre Fassadengestaltung betraf. Sonst aber war da nichts. Ein Sinn und Zweck dieser Häuser war nicht zu erkennen.
    Endlich tauchten die ersten Aiscrou auf.
    Sie trugen die grellen Anzüge, und Tifflors Mitteilungen bestätigten die Vermutungen der Männer und Frauen aus den Mutterschiffen, daß die Wesen die Anzüge aus Sicherheitsgründen trugen, um sich schnell zurückziehen zu können. „Ich kann ihr Gedankenspektrum erkennen", sagte Fellmer. „Es ist ebenso verwirrend und durcheinander wie das von Huiscap, als wir ihn in der Station belauschten. Es ist eine Mischung aus fürchterlicher Angst und überstarker Neugier. Ich fürchte, auf diesem Weg kommen wir nicht weiter!"
    Tiff blieb plötzlich stehen. Er lachte laut über seinen Einfall, der ihm plötzlich gekommen war. Die anderen blickten ihn verständnislos an. „Legt alle eure SERUNS ab", sagte er. „Wir bieten ihnen ein Schauspiel, das ihre Neugier so weckt, daß sie ihre Scheu verlieren!"
    „Und was tun wir?" wollte Gundula Jamar wissen. „Wir tanzen. Wir machen eine Polonaise und warten ab, wie die Aiscrou reagieren."
    „Meinetwegen. Du machst den Anfang, Tiff."
    Der Terraner grinste und schlüpfte aus seinem Schutzanzug. Er stellte sich in Positur und verschränkte die Arme vor der Brust. „Viervierteltakt. Ich gebe die Melodie vor!" rief er durch die Straßenschlucht.
    Zehn Sekunden später hatte sich die Straße in eine Tanzfläche verwandelt, in der die Männer und Frauen hinter Tifflor her hüpften und aus vollem Hals eine Melodie brüllten, die die meisten von ihnen noch nie zuvor gehört hatten.
    Dementsprechend vielstimmig fiel die Melodie auch aus, und manche Terraner schlenkerten Arme und Beine und krümmten sich, als hätten sie Bauchweh.
    Der einzige, der sich nicht an der Vorstellung beteiligte, war Fellmer Lloyd.
    Er stand ein wenig abseits neben dem Aiscrou und lauschte in sich hinein.
    Zunächst reagierte das Wesen nicht.
    Dann jedoch schien es zu bemerken, daß sich etwas verändert hatte. Es aktivierte seine Sinne und verarbeitete die Eindrücke, die sich ihnen boten. Fellmer spürte etwas, was er als Ausdruck von Verwandtschaft interpretierte. Der Körper Huiscaps begann plötzlich im selben Rhythmus zu schwanken, in dem sich die Menschen bewegten. Fellmers Augen entdeckten Ferr-Moon. Der Kartanin stellte seine Geschmeidigkeit und Beweglichkeit unter Beweis. Er stieß sich vom Boden ab und sprang gegen eine schräg verlaufende Häuserwand. Mit ausgefahrenen Krallen rannte er an ihr empor, bis sie zu steil wurde. Er rutschte dann nach unten und drehte dabei zweimal ein Rad. Er verschwand in der Gruppe der Tanzenden und tauchte übergangslos vor dem Aiscrou auf. „Guten Tag, du Pilzgewächs!" zischte er in Interkosmo. „Ich weiß, daß du mich nicht verstehst. Dennoch, hast du nicht Lust, deine Kräfte mit mir zu messen?" Er fuhr die Krallen aus und streckte sie in Richtung Huiscaps. „Laß ihn!" sagte Fellmer. „Du verdirbst mir alles!"
    Der Kartanin duckte sich und schnellte sich seitlich davon, und der Telepath konzentrierte sich wieder auf den Aiscrou.
    Aus dem Nichts heraus tauchten weitere dieser Birnenwesen auf. Sie umringten Huiscap und redeten in hoher Geschwindigkeit auf ihn ein. Jetzt blieb ihm nichts anderes mehr übrig, er mußte sich konzentrieren und seinen Artgenossen zuhören. Seine Gedanken klärten sich, und Fellmer konnte in ihnen wie in einem offenen Buch lesen.
    Jetzt, wo Fellmer die bunte und künstlerisch gestaltete Stadt gesehen hatte, wunderte es ihn nicht mehr, daß die Aiscrou in vielen bunten Bildern dachten.
    Teilweise überlagerten die Farben die eigentlichen Gedanken, und manche Dinge drückten sie lediglich als Farbe aus, ohne daß er ihnen ein Begriff zuordnen konnte.
    Er versuchte, in der Flut der auf ihn einströmenden Gedanken die von Huiscap nicht zu verlieren.
    Er verstand jetzt, was Muurdau bedeutete. Die weißgelbe Sonne trug den Namen „Letztes Ziel", und der Planet hatte die Ergänzung „caup" erhalten, was soviel hieß wie „grau". Muurdau-Caup war das Letzte Zielgrau. Die Aiscrou waren auf diesem Planeten Ganma, und Huiscap meinte damit, daß sie nicht hier geboren waren. Sie gehörten nicht nach Muurdau-Gaup.
    Wie hatte Huiscap in der Planetoidenstation gedacht? Yuerheli-Ganma?
    Fremde als
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