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1441 - Schwarze Sternenstraßen

Titel: 1441 - Schwarze Sternenstraßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schweigend warteten die Insassen der drei Schiffe, daß sich etwas tat.
     
    *
     
    Der Staubring um den Planetoiden besaß nicht nur eine hohe Leuchtkraft, in ihm fanden auch Verbrennungsprozesse nach dem Materie-Antimaterie-Prinzip statt.
    Diese Prozesse verliefen gesteuert, und das verschaffte den Terranern und Freihändlern einen kleinen Eindruck vom technischen Standard der Betreiber des Planetoiden. Die stark gebündelten Energieschläuche, die vom Ring hinab auf die Oberfläche des Himmelskörpers führten, zeigten, daß der Staubring als Energiereservoir für die Black Hole-Station diente. „Ich weiß nicht", meldete sich Fellmer Lloyd zu Wort. „Ich denke wie viele gerade daran, daß es sich hier nicht um eine Cantaro-Station handelt, wie wir sie gewohnt sind."
    Er betonte das „gewohnt" auf eigenartige Weise, und Julian Tifflor zog die Stirn in Falten. „Was willst du damit sagen, Fellmer?"
    Der Telepath holte tief Luft. „Ich will damit sagen, daß ich bei einer Cantaro-Station in einem Black Hole der Milchstraße oder der Lokalen Gruppe eigentlich etwas Kreuzförmiges erwarte, auf alle Fälle etwas Künstliches!"
    „Langsam!" mahnte Tiff. „Wir wissen nicht, was da vorn künstlich und was natürlich ist. Vom Prinzip her hast du allerdings recht. Wir sind in einem sehr eigenartigen Black Hole herausgekommen."
    Mehr getraute er sich in diesem Augenblick nicht zu sagen. Er wurde außerdem abgelenkt, weil die Ortung ausschlug.
    Aus der Richtung des Planetoiden trafen Funkimpulse bei den Schiffen ein. Sie waren in einer fremden Sprache gehalten, die mit dem Idiom der Cantaro nichts zu tun hatte. Der Funkspruch wiederholte sich ständig und wurde in die syntronischen Translatoren eingefüttert.
    Ein Begriff ragte dabei besonders hervor, weil er innerhalb einer Sequenz mehrmals wiederholt wurde.
    Er klang wie Sferdaista oder Swerdaista.
    Tifflor sah seine Ortungschefin fragend an, aber Vanda Taglia zuckte nur die Schultern. „Seien wir nicht unhöflich, Tiff", mahnte Nia Selegris und warf ihm ein warmes Lächeln zu. „Antworten wir ihnen."
    Der Terraner nickte und gab dem Syntron Anweisung, ein Mikrofonfeld vor seinem Mund aufzubauen. „Hier spricht das terranische Schiff PERSEUS", meldete er sich in Interkosmo. „Wir sind ein Verband von drei Schiffen.
    Wir kommen aus dem Black Hole Point Siragusa und würden uns..." Er unterbrach sich, weil die Ortung das Verstummen des Funkanrufs meldete. Er lauschte kurz, dann führte er seinen Satz zu Ende. „...würden uns freuen, wenn wir die Erlaubnis zum Verlassen des Mikrokosmos erhalten würden. Bitte senden Sie uns ein Transportsignal, das uns über den Ereignishorizont bringt!"
    Wenn es Cantaro waren, würden sie sich durch die freundlichen Worte nicht beeindrucken lassen, ganz im Gegenteil.
    Aber irgendwie hatte der ehemalige Erste Terraner es im Gespür, daß es sich dort unten nicht um Cantaro handelte, sondern um Angehörige eines bisher unbekannten Volkes. Die Syntronik bestätigte es. „Die Sprache ist fremd. Sie gehört zu keinem der Milchstraßenvölker und auch zu keinem Volk, das jemals mit Galaktikern in Berührung gekommen ist."
    „Wir warten ab", entschied Tifflor. „Sie werden sich sicher wieder melden."
    Aber das taten sie nicht. Der Planetoid blieb stumm, und die Zugstrahlen holten die Schiffe mit unwiderstehlicher Beharrlichkeit heran. Ihre Geschwindigkeit nahm stetig ab, eine Stunde verging, bis sie dem Staubring greifbar nahe gekommen waren.
    Wo befanden sie sich? Handelte es sich um ein Black Hole in der Milchstraße, das von Angehörigen eines fremden Volkes bewacht wurde?
    Die Wahrscheinlichkeit für diese Annahme lag sehr hoch.
    Doch es war nicht so sehr die Frage, wo sie sich befanden, die alle Insassen der drei Schiffe beschäftigte.
    Viel wichtiger für sie war es zu wissen, wann sie waren! 3.
    Vor dem hellen Hintergrund stellten sie fünf dunkle Zacken dar. Langsam entfernten sie sich von der PERSEUS und trieben dem Schiff voraus. Sie erreichten den Bereich der Schutzschirme und wurden durch Strukturlücken hinausbefördert in den freien Raum. Die Kräfte des Zugstrahls wirkten nicht in dem Maß auf sie wie auf das Schiff. Versuchten sie aber seitlich auszubrechen, stießen sie gegen eine unsichtbare Mauer und trudelten weiter.
    Sekunden später verließen sie den „Schatten" der PERSEUS. Sie gerieten in den Bereich, in dem die Kraft des Strahls voll auf. sie wirkte und kein Gegenzug durch das Schiff und seine Schirmstaffel

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