Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1439 - Agenten weinen nicht

Titel: 1439 - Agenten weinen nicht
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schlüsselposition saß, hatte es bei entsprechenden Fachkenntnissen relativ leicht, geheimste Dinge zu erfahren.
    Fulgen beschloß, seine innere Unruhezu ignorieren und als selbstverständlich anzunehmen, daß die manipulierte Kleinsyntronik des Luftgleiterdiensts seine Anordnung um Zuteilung einer defekten Maschine gelöscht hatte.
    Mehr konnte er im Moment nicht tun!
    War die Löschung mißlungen, war er verloren. Die Entdeckung des unbekannten Humanoiden in unmittelbarer Nähe seines Notlandeplatzes würde jede Verteidigung unwirksam machen.
    Kitzgri Morzt winkte ihm zu. Die Augen des Blues schienen ihn freundlich anzulachen. Cristin hatte hinter der gesonderten Energiewand der Syntron-Analytik Platz genommen. Fulgen erkannte ihre blütenweiße Arbeitskombi.
    Als Yart zurückwinkte, wurde ihm klar, daß er seinen seltsamen Informanten endgültig verloren hatte. Es war von ihm sehr weise gewesen, sich selbst zu zerstrahlen und ein Auffangen der Energiebestandteile unmöglich zu machen.
    Die Cantaro hätten ihn sonst fraglos rekonstruiert.
    Das aber konnte sich ein Anwerbungs-Agent von WIDDER auf keinen Fall erlauben. Der energetischen Verhörtortur des Umsorgungs-Diensts hatte noch niemand widerstanden.
    Fulgen entschloß sich, erneut in sein Schläferdasein zurückzufallen. Das, was ihm der Fremde hatte mitteilen wollen, war für alle Zeiten verloren. Vielleicht wäre es wichtig genug gewesen, endlich den geheimen Datenträger einzusetzen, den ihm der Werber nach seiner Ankunft auf Stiftermann III ausgehändigt hatte.
    Fulgen sollte ihn nur dann befragen, wenn er etwas besonders Wichtiges herausgefunden hatte.
    Der Statistiker schaute auf den Zeitmesser. Noch eine halbe Stunde, und er würde seinen Arbeitsplatz verlassen können.
    Zu Hause wartete Takks. Er mußte ausgeführt werden. Eine eventuelle Verunreinigung der Wohnräume hätte seinen sofortigen Tod bedeutet
     
    3.
     
    Es war fünf Uhr früh am 27. Februar 1144 NGZ.
    Die rote Sonne Bedden ging über der südlichen Hemisphäre des dritten Planeten auf. Flammenspeere schienen über den weiten Park zu zucken. Yart Fulgen mißachtete die verschwenderische Pracht des Naturereignisses. Die rötlich aufleuchtenden Hochbauten der Hauptstadt interessierten ihn ebenfalls nicht.
    Seine Aufmerksamkeit galt den zahlreichen Luftgleitern, die ihre Insassen entweder zur Frühschicht beförderten oder Leute, deren Nachtdienst beendet war hinüber zur weitentfernten Wohnstadt brachten.
    Tesscron war in fünf Bezirke unterteilt; den diplomatischen, militärischen, experimentellen und den Wohnbezirk.
    Dazu kam noch der Bezirk der Cantaro, den man allerdings nur vom Hörensagen kannte.
    Seine grünleuchtende Energiekuppel spaltete das rote Licht der Sonne auf, reflektierte es und schickte es in der Form von blendenden Strahlungsschauern hinaus ins industrialisierte Hinterland.
    Der Plophoser trug bereits seine weiße Dienstkombination. Eine locker um die Schultern geschlungene Freizeit-Tunika aus stumpfglänzendem Material schützte ihn vor der Morgenkühle.
    Der weite Erlebenspark der Hauptstadt bot dem Betrachter eine verschwenderische Fülle exotischer Pflanzen. Man sagte, sie stammten aus allen Teilen der Milchstraße.
    Nur hundert Meter entfernt rauschte die Brandung des Tesscron-Meers. An seinem Steilufer ragte die gewaltige Rundung des Galaktomuseums in den Morgenhimmel.
    Es war ein sich nach innen öffnendes Trichterbauwerk, das man nach dem Vorbild arkonidischer Feudalarchitektur errichtet hatte.
    Die alten Arkoniden mußten Meister der Statik gewesen sein. Nicht jedermann gelang es, einen Trichter auf dem dünnen Stil zu plazieren und die weitschwingende Öffnung in den Himmel ragen zu lassen. In ihrer Innenhofrundung sollte sich vor Urzeiten das höfische Leben abgespielt haben.
    Yart benutzte die Wege, die er täglich zweimal zurücklegte. Takks, der mächtige, schwarzlockige Hund mit dem menschlichen Kopf, hatte das Reinlichkeitsgebot für Fehlbionten strikt einzuhalten. Exemplare, die von Autorisierten gehalten wurden, hatten die nur hier aufgebauten Toiletten zu benutzen.
    Takks besaß die Höhe und Masse eines Neufundländers. Der Versuch, verschiedene Genmaterialien zu vereinen und einen kältetauglichen Vierbeiner mit höherem Intellekt zu gewinnen, war mißlungen.
    Takks hatte es verstanden, seinen Verstand zu verleugnen und das anschmiegsame Primitivwesen zu spielen.
    Fulgens Informant hatte die Schimäre ursprünglich vor der Zerstrahlung gerettet und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher