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1439 - Agenten weinen nicht

Titel: 1439 - Agenten weinen nicht
Autoren: Unbekannt
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Fulgen. „Übrigens", sagte er. „Wir haben dein Aktivierungs-Signal hier klar empfangen."
    „Das Signal meines ehemaligen Datenträgers?" wunderte sich der Plophoser. „Der damit verbundene Mikrocomputer mag einen Sender bedient haben, aber wie hat er die vierzehntausend Lichtjahre zum Wegasystem überbrückt?"
    „Mit der offiziellen Hyperfunkbrücke des Stiftermann-Großsenders", erklärte Regtzun fast genüßlich. „Es ist uns gelungen, in die Steuersyntronik des hiesigen Hypersenders einzudringen. Dein Datenträger lieferte einen einzigen Impuls.
    Er war nur für dich gültig. Da wußten wir, daß du aktiv geworden bist. Dieser Impuls wurde in eine amtliche Nachricht eingebettet. Wir haben ihn ausgewertet, den dir gegebenen Zeitpunkt ermittelt und danach im Namen NATHANS deine Einladung ausgesprochen. So einfach ist das abgelaufen."
    „Dazu habt ihr Vertraute in meiner Zentrale haben müssen", erregte sich Fulgen. „Moment, so einfach kann ich dir das nicht abnehmen!"
    „Kennst du eine Cristin Sarlaan?" warf Ondri Nettwon ein. „Warum glaubst du wohl, hat sie dir den neuen Hintertür-Kode gegeben? Sie selbst konnte nicht in das UD-Netzwerk hineinkommen, denn sie saß nicht vor einem Überrangpult. Also hast du handeln müssen. Wird dir übel?"
    Fulgen war in der Tat aschfahl geworden. Fassungslos sah er zu der vor ihm stehenden Terranerin hinauf. „Cristin eine WIDDER-Agentin?" stammelte er schließlich. „Das hätte ich wissen sollen."
    „Besser nicht. So konnte dich Cristin vor einigen Dummheiten bewahren. Ihre Tarnung ging vor."
    „Aber - aber wenn Nestur Verdacht geschöpft hat? Wir waren ständig beisammen. Sie soll sich um Takks kümmern. Wenn er sie verhört; vielleicht nur versuchsweise, um seine Verdachtsmomente gegen mich abzurunden? Cristin wird die psionische Tortur nicht überstehen."
    Die Widerstandskämpferin ging auf die Tür zu. Dort wartete der alte Mann. Seine Augen schimmerten wieder abgrundtief.
    Der 4. März 1144 NGZ war bereits dreieinhalb Stunden alt. „Jeder von uns weiß, was er riskiert.
    Cristin hat nicht leiden müssen. Sie hat sich und deinen Freund Takks in Energie aufgelöst. Bald nach dem Start der TAMAN. Weine, Junge, weine ruhig!
    Tränen sind bei uns zwar verpönt: aber sie sind unsere letzten Gefühlsäußerungen, die von den herrschenden Bestien nicht kontrolliert werden.
     
    9.
     
    Vor einer Viertelstunde hatte ihn Aktet Pfest aus dem Erschöpfungsschlaf gerissen. Es war kurz nach 4 Uhr, am 5.
    März 1144 NGZ.
    Nun stand Yart Fulgen am Ende eines langen Ganges, der weiter vorn in eine natürlichen Höhle mündete.
    Sie war sehr groß, überwiegend hoch aufgewölbt, doch an einigen Stellen so flach, daß ein erwachsener Mann kaum aufrecht stehen konnte.
    Fulgens Pikosyn schloß unaufgefordert den Druckhelm, entlüftete den SERUN und fuhr den grünen HÜ-Abwehrschirm hoch.
    Der Plophoser registrierte es nur am Rand seiner Aufmerksamkeit. Weiter vorn geschah etwas, was nach dem Dafürhalten der WIDDER-Agenten niemals hätte geschehen dürfen.
    Die Invitro-Truppen des ferronischen Umsorgungs-Diensts waren plötzlich aus einem Nebenstollen aufgetaucht, den man für eingestürzt und unbegehbar gehalten hatte. Er endete unterhalb der Abwehrkuppel des UD.
    Die nur für den Kampfeinsatz gezüchteten Bionten schössen förmlich aus der engen Öffnung hervor. Unter ihnen waren zahlreiche Hyguphoten zu sehen.
    Die schweren Waffen der geklonten Ertruser waren gefürchtet. Sie waren es auch gewesen, die den Verschlußpfropfen des Stollens aufgeschnitten hatten.
    Dort vermischte sich verflüssigter Kunststoff mit rotleuchtendem Gesteinsbrei. Die, ertrusischen Kampfmaschinen, denen man Angst und Lebenserhaltungstrieb weggezüchtet hatte, scheuten sich nicht, mit Hilfe ihrer Flugaggregate durch diese Hölle hindurchzufliegen, obwohl sie keine Energieschirm-Aggregate trugen.
    Im Gegensatz zu anderen planetarischen Umsorgungs-Diensten hatten es die Machthaber des Wegasystems nicht riskiert, ihren gefährlichen Schöpfungen auch noch hochenergetische Schutzschirme anzuvertrauen. Auf Ferrol war es einmal zu einer Revolte der Kampfbionten gekommen. „Träumst du?" vernahm Fulgen eine schrille Stimme. Ondri Nettwon hatte ihn über Mikrokom angerufen.
    Der Statistiker erwachte aus seiner Schreckensstarre. Ein weißglühender Thermostrahl zuckte an ihm vorbei. Die Druckwelle schob ihn zur Seite, und weiter vorn begann endgültig das Chaos. „Zurückziehen!" vernahm er die
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