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1438 - Die Urzeit-Falle

1438 - Die Urzeit-Falle

Titel: 1438 - Die Urzeit-Falle
Autoren: Jason Dark
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gehabt?«
    Der Grieche lächelte. »Den genauen Ort kann ich nicht bestimmen. Wenn ich Ihnen sage, dass es zwischen der kleinen Insel und Andros gewesen ist, schütteln Sie nur den Kopf.«
    »Wie weit von unserem Ufer entfernt?«, wollte Teresa wissen, die nun ebenfalls nicht mehr durch das Glas schaute.
    »Leider recht nah.«
    »Dann könnten sie Andros schon erreicht haben?«
    Paul atmete tief durch die Nase ein. Sein Gesicht zeigte einen besorgten Ausdruck. Er wollte wohl antworten, doch dann verschluckte er die Worte, denn er hatte seinen Vater gesehen, der auf die Terrasse fuhr.
    Der alte Mann lenkte seinen Rollstuhl mit routinierten Bewegungen. Um seine Schultern hatte er sich eine Decke gehängt. In unserer Nähe stoppte er, stellte sich als Denis Kirikos vor und erklärte, dass er vieles von dem verstanden hatte, was gesprochen worden war.
    Zum Abschluss meinte er: »Ich weiß auch, um was es geht.«
    Paul war es nicht recht, dass sich sein Vater einmischte.
    »Bitte«, sagte er mit leiser Stimme. »Das ist eine Sache, die nur uns etwas angeht.«
    »Meinst du?«
    Paul enthielt sich einer Antwort. Die Stimme seines Vaters hatte recht scharf geklungen.
    »Entschuldige.«
    »Schon gut, mein Sohn.« Der Mann im Rollstuhl sprach dann weiter. Dabei kam er ohne Umschweife zum Thema, und so erfuhren wir, dass er sich schon immer mit bestimmten Vorgängen, die die Vergangenheit betrafen, beschäftigt hatte.
    »Sie wissen, was ich meine«, sprach er mich an.
    »Atlantis?«
    Denis Kirikos nickte. »Ja, so ist es. Atlantis, immer nur Atlantis. Die Menschen hier lachen mich aus, wenn ich den Namen erwähne. Aber ich kenne die vielen Legenden, die von einem Reich vor den alten Griechen erzählen. Sie haben sich auch in den Überlieferungen gehalten. Atlantis war eine Hochkultur. Da können andere sagen, was sie wollen, ich weiß es besser.« Er deutete auf das Meer. »Dort unten liegt das Geheimnis begraben. Tief im Wasser verborgen, verschüttet durch die Trümmer der Vergangenheit. Abgetaucht in eine Tiefe, in die sich kein Mensch hinab wagt. Doch auch an der Oberfläche gibt es noch Zeichen dieser Vergangenheit. Und das ist das Gefährliche, denn es wird immer wieder Menschen geben, durch deren Neugierde und Ignoranz etwas zum Vorschein kommt, was wir schon vergessen haben oder nicht wahrhaben wollen.«
    Er strich über seine hellen, buschigen Augenbrauen.
    »Wir haben es zu weit getrieben, einfach zu weit.«
    Keiner widersprach ihm. Jeder von uns wusste, dass er im Prinzip Recht hatte. Atlantis war untergegangen. Es gab diese Kultur nicht mehr, aber sie war nicht absolut tot. Sie lebte noch, und ein Teil dieses Lebens war jetzt zurückgekehrt.
    Bill Conolly sagte: »Dann wissen Sie, wen wir suchen. Ich möchte Sie fragen, ob Sie das gesehen haben, was auch Ihr Sohn sah?«
    »Nein, ich bemerkte nur die Unruhe im Wasser und habe mir dar über meine Gedanken gemacht. Ich denke schon, dass ich dabei richtig gelegen habe. Paul hat Glück gehabt, dass er mit dem Leben davonkam. Ich hoffe, dass dieses Glück auch weiterhin bestehen bleibt, denn einer hat sein Leben bereits verloren.«
    »Unser Landsmann«, sagte Bill.
    »Davon gehe ich aus.« Denis Kirikos schaute uns an. »Ich freue mich, dass Sie hier erschienen sind. Vielleicht haben wir dann eine Chance.«
    Teresa hatte bisher nichts gesagt. Nun sprach sie den Mann im Rollstuhl an. »Dann gehen Sie also davon aus, dass diese Ungeheuer Andros erreichen werden?«
    Denis richtete seine Blick auf die blonde Geologin. »Ja, ich gehe leider davon aus. Ich habe sie nicht gesehen, aber wenn sie an Land kommen, wird nichts mehr so sein, wie es war. Die Riesen, die Götter und die Menschen, das sind drei Dinge, die nicht zusammen passen.« Er deutete in Richtung Meer. »Dort liegt die Urzeit verborgen, und wir müssen verhindern, dass sie für uns Menschen zur Falle wird. Versteht ihr, was ich damit sagen will?«
    Wir nickten.
    Der Mann im Rollstuhl lächelte schmal. Dabei nahm er sein Fernglas hoch, das auf seinen Knien lag. Er schaute über das Wasser hinweg, und wir bekamen mit, dass es in seinem Gesicht zu zucken begann. Er bewegte die Lippen, ohne dass wir ein Wort verstanden, und als er das Glas wieder senkte, wandte er sich an seinen Sohn.
    »Ich denke, dass es hier oben nicht der richtige Ort ist.«
    »Warum?«
    »Ihr solltet in der Nähe sein, wenn sie kommen.«
    »Hast du einen Hinweis?«
    »Ich glaube, dass sie schon in der Nähe des Ufers sind. Fahrt hin und erwartet
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