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1438 - Die Urzeit-Falle

1438 - Die Urzeit-Falle

Titel: 1438 - Die Urzeit-Falle
Autoren: Jason Dark
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sie. Lasst sie nicht in den Ort kommen. Versucht, die Katastrophe zu verhindern.«
    Dass Bill und ich alles verstanden, lag an Teresa, die leise übersetzte.
    »Er hat Recht«, meinte Bill. »Wir können uns nicht allein auf das Beobachten beschränken.«
    So gut sich das auch anhörte, Teresa aber dachte bereits einen Schritt weiter. Bei ihrer Frage sah sie sehr besorgt aus. »Kann denn einer von euch sagen, was wir gegen zwei Riesen unternehmen sollen? Wir, die Menschen?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte ich. »Fest steht nur, dass sie uns an Kräften überlegen sind. Wir Menschen sind Zwerge. Aber auch David hat einen Goliath besiegen können, und wir sind vier Davids.«
    »Sie werden uns zertreten«, murmelte Teresa.
    »Gibt es Waffen?«, fragte Bill.
    Teresa erschrak. »Du willst schießen?«
    Paul mischte sich ein. Er hatte uns zugehört. »Schwere Waffen gibt es hier nicht. Nur ein paar Gewehre, denke ich mir. Die eine oder andere Pistole ebenfalls, aber damit kommen wir wohl kaum gegen irgendwelche Steinriesen an.« Er versuchte ein Lächeln, was ihm ziemlich misslang. »Es sieht wohl nicht gut aus.«
    Denis Kirikos hielt wieder sein Glas vor die Augen. Ich beobachtete den Mann von der Seite und stellte fest, dass er seinen Blick auf eine bestimmte Stelle gerichtet hielt. So etwas tat er nicht grundlos.
    Ich konnte davon ausgehen, dass er etwas entdeckt hatte. Mir fiel auch sein leichtes Zittern auf.
    »Und?«, fragte ich.
    Der alte Mann ließ das Glas sinken. »Schaut selbst hin«, flüsterte er. »Ich glaube, sie sind da. Das Meer ist an zwei Stellen sehr unruhig geworden. Sie bewegen sich beide dicht beisammen. Sie kommen.«
    Teresa hatte wieder übersetzt. Paul nahm seinem Vater das Glas weg. Er erhielt von ihm Anweisungen, wohin er schauen sollte. Ich beobachtete ihn genau und sah, dass er das Glas ein wenig nach links schwenkte, um ein anderes Gebiet abzusuchen.
    Lange sah er nicht hin. Sehr schnell ließ er das Glas sinken.
    »Mein Vater hat Recht«, flüsterte er. »Die Strudel dort sind nicht normal. Diese Stelle ist eigentlich recht ruhig.«
    »Und wo liegt sie genau?«, fragte Bill.
    »Zum Glück außerhalb des Ortes. Allerdings nicht besonders weit davon entfernt.«
    »Wie schnell können wir dort sein?«
    »Wir nehmen meinen Wagen.«
    Es wurde ernst. Für die Dauer einiger Sekunden sprach niemand von uns ein Wort. Wir alle wussten, was auf uns zukam. Dementsprechend ernst waren unsere Mienen.
    Teresa brach den Bann. »Ich bin auf jeden Fall dabei. Ich muss die Wahrheit wissen.«
    Der alte Kirikos drehte sich schwerfällig in seinem Rollstuhl.
    »Dann kann ich nur für euch beten«, flüsterte er, »und für alle Menschen hier in der Nähe…«
    ***
    Seit über zehn Jahren tat Spiro Alexandras seinen Dienst auf der Insel. Er war ein Mann, der etwas zählte. Man zollte ihm Respekt, man überging ihn nicht. Seine Meinung war gefragt, und er war es auch gewohnt, sie durchzusetzen.
    Was er nun erlebt hatte, das passte ihm nicht. Er fühlte sich übergangen. Die Fremden hatten das Ruder an sich gerissen, und das konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Wenn jemand den Mord an dem Engländer aufklärte, dann waren es die Kollegen in Athen oder er selbst und kein anderer. Niemand sollte ihm da ins Handwerk pfuschen. Außerdem kam er sich überrumpelt vor, doch das würde sich ändern.
    Sie waren verschwunden, und der Polizist brauchte nicht lange nachzudenken, was er unternehmen sollte. Die Aussagen gingen ihm nicht aus dem Kopf. Da waren zwei Riesen gesehen worden.
    Gestalten, die es eigentlich nur im Märchen gab. Angeblich waren sie im Meer unterwegs und hätten Paul Kirikos beinahe getötet.
    Er konnte es nicht glauben, aber die Fremden schienen nicht an seinen Worten zu zweifeln. So ging er davon aus, dass vielleicht etwas an Paul Kirikos’ Aussage dran gewesen war.
    Ob sie der Wahrheit entsprach, das wollte er herausfinden, aber nicht in seinem Büro. Er musste raus. Hin zum Strand und dort das Wasser beobachten. Noch war es hell genug.
    Er schnallte seine Dienstwaffe um. Dabei dachte er darüber nach, wann er den letzten Schuss abgefeuert hatte. Er wusste es nicht mehr. Und ob Pistolenkugeln gegen Riesen etwas halfen, dass stand in den Sternen. Glauben konnte er daran nicht.
    Er setzte seine Mütze auf und verließ den Bau durch die Hintertür.
    Dabei passierte er die beiden Zellen, die leer waren. Meist dienten sie dazu, um Betrunkene zur Ausnüchterung in Gewahrsam zu nehmen.
    Ein Dienstwagen
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