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1437 - Der weibliche Tod

1437 - Der weibliche Tod

Titel: 1437 - Der weibliche Tod
Autoren: Jason Dark
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wurde zudem Zeit, denn die Tageswende war nur noch ein paar Minuten entfernt.
    »Dann werden auch wir uns auf den Heimweg machen«, sagte ich und verlangte nach der Rechnung.
    Der Pope nickte. Er bedankte sich und war davon überzeugt, dass wir uns wiedersehen würden.
    Wie auch immer…
    ***
    Glenda und ich saßen in einem Taxi. Als Ziel hatte ich meine Adresse angegeben. Wir hatten auf dem Rücksitz unserer Plätze eingenommen, und mir fiel auf, dass Glenda mehrere Male den Kopf schüttelte.
    »Was ist dein Problem?«
    »Das will ich dir sagen. Glaubst du ihm?«
    »Ja.«
    »Alles?«
    Da konnte ich das Lachen nicht mehr unterdrücken. »Na ja, das ist so eine Sache. Wenn du an seiner Stelle gewesen wärst, hättest du alles preisgegeben?«
    »Kann sein. Es wäre wohl eher auf die Vorgaben angekommen, die ich gehabt hätte.«
    »Ja, das ist es. Und ich kann mir denken, dass unser Freund auch Vorgaben gehabt hat.«
    »Vielleicht von seiner Botschaft.« Glenda schloss die Augen und schüttelte den Kopf. »Irgendwie ist mir das alles suspekt, aber es sagt mir eines.«
    »Und was?«
    »Dass wir kein normales Leben führen. Es ist immer etwas. Oder es kommt immer wieder was dazwischen. Oder hast du gedacht, dass sich deine Bekanntschaft mit Konstantin so entwickeln würde?«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Dich trifft mal wieder der Fluch der Sinclairs.«
    »Ja, so ähnlich.«
    Wir waren beide in Gedanken versunken und merkten kaum, dass wir uns dem Ziel näherten. Als der Fahrer stoppte, zuckten wir sogar leicht zusammen.
    »Oh, wir sind da.«
    »Und jetzt?«, fragte ich.
    Glenda lächelte mich an. »Ich könnte weiterfahren.«
    »Ja«, erwiderte ich gedehnt, »das könntest du. Aber möchtest du das auch?«
    »Hm. Es kommt darauf an, was du zu bieten hast.«
    »Eine ganze Menge, denke ich.«
    »Dann komme ich mit.«
    Ich beglich die Rechnung bei einem leicht verschnupften Fahrer.
    Zusammen mit Glenda schritt ich dem erleuchteten Hauseingang entgegen. Wir fuhren zu meiner Wohnung hoch, und ich schlug vor, noch etwas zu trinken.
    »Nein, nur das nicht.«
    »Aha, du bist müde…«
    Glenda war bereits dabei, ihren dünnen Mantel abzustreifen.
    »Schlafen möchte ich eigentlich nicht sofort…«
    »Ich auch nicht.«
    Sie stand schon an der Schlafzimmertür. »Dann komm.«
    Und ob ich zu ihr kam. Und ich sagte dabei: »Kann man seiner Lebensretterin eine Bitte verweigern?«
    »Nein, auf keinen Fall«, erwiderte sie, umschlang mich, und so umschlungen landeten wir gemeinsam auf dem Bett…
    ***
    Dora Young war klar, dass diese Person, die sie und Sly gesehen hatten, etwas Besonderes sein musste. Sie sah aus wie eine normale Frau, aber das war sie nicht, und so stellte sich Dora die Frage, ob sie es mit einem Menschen zu tun hatte.
    Sie zweifelte daran, denn bisher war ihr noch kein Mensch begegnet, der zwei Flügel auf dem Rücken trug.
    Es gab diese Wesen zwar, sie waren oft genug auf irgendwelchen Bildern zu sehen, aber dann wurden sie nicht als normale Menschen angesehen, sondern als Engel.
    Genau das war ihr Problem. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, einen Engel gesehen zu haben. Fall es sie gab, dann lebten sie nicht auf der Erde, sondern in anderen Reichen. Es gab sogar Menschen, die davon überzeugt waren, dass die Engel den Thron Gottes umflogen, um seine Botschaften aufzunehmen, die sie anschließend unter den Menschen verbreiten konnten.
    Ein nackter Engel befand sich hier auf dem Friedhof. Ein Engel, der den Körper einer Frau hatte, nur eben mit zwei filigranen Flügeln auf dem Rücken.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Dora wusste es nicht. Sie wollte auch nicht darüber nachdenken.
    Es lohnte sich nicht, wenn sie sich den Kopf zerbrach, denn viel besser würde es sein, wenn sie den Engel direkt fragte. Aber dazu musste sie ihn erst einmal finden.
    Dass Sly nicht an ihrer Seite war, störte sie in diesen Minuten nicht. Sie dachte nur noch daran, die Spur aufzunehmen. In der Dunkelheit war das nicht einfach, und sie kannte auch nur die Richtung, in die sich der Engel entfernt hatte.
    Die behielt Dora bei. Es war ihre einzige Chance, diesem Wesen näher zu kommen.
    Bisher hatte sie nicht gefroren. Das allerdings änderte sich jetzt, sie spürte den Schauer auf ihrer Haut, den sie manchmal als kalt und dann wieder als warm empfand.
    Sie und Sly hatten es schon an verschiedenen Orten getrieben, aber die Nummer auf dem Friedhof hatte eine Premiere werden sollen.
    Sie war auch davon überrascht worden. Denn Sly
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