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1434 - Station der Rätsel

Titel: 1434 - Station der Rätsel
Autoren: Unbekannt
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extraterrestrischer Intelligenzen platzte. Unter den Freihändlern des 12. Jahrhunderts NGZ gab es ein sehr breites Spektrum unterschiedlicher Verhaltensnormen - entsprechend der bunten Zusammensetzung dieser Organisation, deren Mitglieder aus Völkern der gesamten Lokalen Gruppe zusammengewürfelt waren.
    Nein, Rhodans derzeitige Gemütsverfassung hatte mit den fremden Raumschiffen zu tun, die in knapp dreißig Lichtjahren Entfernung aufgetaucht waren.
    Die Basiswelt der Freihändler war permanent gefährdet. Von dem Tag an, an dem die Cantaro die Bedeutung des Ceres-Systems und des Planeten Phönix erkannten, würde diese Welt nur noch eine Galgenfrist haben, denn die Cantaro vernichteten ihre Feinde, wo sie sie fanden.
    Eine Phantom-Ortung à la Satrang aber würde bedeuten, daß die Cantaro dem Ceres-System so nahe gekommen waren, daß die Gefahr der Entdeckung akut wurde.
    Zwar gab es Sicherheitsvorkehrungen, die eine Wahrnehmung von Phönix als besiedelte Welt mit hochentwickelter Technik erschwerten, so beispielsweise den Verzicht auf überlichtschnelle und sogar auf normal lichtschnelle drahtlose Kommunikation. Das verhinderte, daß das Spektrum der elektromagnetischen Ausstrahlung von Phönix im Bereich der Radio- und TV-Frequenzen eine steile, nichtthermische Spitze aufwies. Doch die Energie wurde auf Phönix überwiegend mit nukleonischen Kräften erzeugt und bei scharfgebündelter Abtastung durch hochentwickelte Hyperortungsgeräte käme das unweigerlich heraus.
    Diese Art der Energieerzeugung ließ sich auch nicht abstellen, wollte man nicht darauf verzichten, die auf Phönix stehenden Raumschiffe, deren Kraftstationen den überwiegenden Teil dieser Energie produzierten, notfalls im Alarmstart in den Raum zu bringen. Das war und blieb also eine Gefahrenquelle ersten Ranges, auch wenn Reginald Bull wenigstens den Unsinn abgestellt hatte, für den Verkehr zwischen Mandalay und dem Raumhafen Transmitter zu benutzen, deren Strukturerschütterungen über Hunderte von Lichtjahren hinweg von entsprechenden Strukturtastern registriert werden konnten. Natürlich verfügte jeder Transmitter über Absorber, die ihn ortungssicher machten, aber wer wußte schon, ob das wirklich ein Hindernis für die Orter der Cantaro war!
    Das Auftauchen ihrer Schiffe, wenn es ihre Schiffe waren, mochte purer Zufall sein - und das vorherige Auftauchen zweier Objekte, die besser von der Ortung erfaßt wurden und schon bald wieder verschwanden, ließ vermuten, daß die Cantaro dem Ceres-System bei der Verfolgung zweier Raumschiffe eines anderen Gegners relativ nahe gekommen waren -, aber es waren wichtige Welten schon früher durch Zufall von ihren Feinden entdeckt worden.
    Es mochte auch sein, daß diesmal noch alles gutging. Dennoch bewies diese Ortung, daß die Existenz von Phönix immer am seidenen Faden hing. Den Freifahrern war das schon lange klar; aus diesem Grund gab es auch so gut wie keine Kinder auf Phönix. Über der Zukunft hing ein Damoklesschwert.
    Perry Rhodan gab sich einen Ruck und startete das batteriegetriebene Bodencar - das auch über eine Vorrichtung zum gravitomechanischen Antrieb verfügte. „Wir müssen endlich aus der Defensive heraus!" flüsterte er grimmig. „Angriff ist und bleibt die beste Verteidigung."
     
    *
     
    Eirene Rhodan blieb stehen, als sie das Ende der Magellan Street erreichte und die hell erleuchteten Fenster eines Restaurants zirka dreißig Meter vor sich am Stadtrand von Mandalay sah.
    Der Irawadi River Club war ihr ein Begriff, wenn auch nicht aus eigener Anschauung. Aber vor allem Bully und Roi hatten darüber berichtet.
    Demnach war der IRC ein sogenanntes sündiges Nachtlokal, in dem heimlich Quarah ausgeschenkt wurde, ein aus einer auf Phönix heimischen Kakteenart gebrannter Schnaps, durch dessen Genuß man angeblich das Zweite Gesicht bekommen konnte.
    Eirene hielt nichts vom Genuß derartiger Destillate, die sie insgeheim als Drogen einstufte. Sie war jedoch tolerant genug, um darauf zu verzichten, bei ihrem Vater oder bei Atlan oder Roi vorstellig zu werden und ein Verbot zu fordern.
    Ganz davon abgesehen, daß die Einigkeit innerhalb des bunten Gemischs aus zahlreichen bekannten und unbekannten Zivilisationen der Lokalen Gruppe sich permanent im labilen Gleichgewicht befand, weil die Gesellschaftssysteme, die Weltanschauungen und die Interessen sich so kraß voneinander unterschieden, daß nur die existentielle Bedrohung durch einen gemeinsamen Feind die Organisation der
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