Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1434 - Station der Rätsel

Titel: 1434 - Station der Rätsel
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Extremwelt doch stark der terranischen, mit der sie vertraut war. „Eirene Rhodan!" dröhnte die Stimme des Epsalers auf, zweifellos mit der Absicht, durch die Nennung des Namens Anfeindungen durch Gäste vorzubeugen, die wußten, wer Perry Rhodan war und demzufolge auch seine Tochter respektieren würden. „Ich fühle mich geehrt über deinen Besuch, der zweifellos mir persönlich gilt und nicht meinem Etablissement."
    Dankbar für die goldene Brücke, nickte Eirene ihm zu. „Ich bin Horam Rudo", beeilte sich der Wirt hinzuzufügen.
    Eirene verstummte. „Ein Verwandter von Cart Rudo, dem Kommandanten der CREST II und CREST III?" platzte sie heraus und fühlte sich plötzlich fast wie zu Hause. „Man sagt, ich sei eine Art Ururenkel von ihm", antwortete Horam Rudo mit breitem Lächeln.
    Erst dadurch wurde sich Eirene der Tatsache bewußt, daß Cart Rudo seinen Dienst als Kommandant der CREST II schon vor mehr als 2300 Jahren angetreten hatte und im Grunde genommen auch auf Epsal weitgehend in Vergessenheit geraden sein mußte. „Was will die Tochter Rhodans hier?" fragte ein Toklunte, der auf der obersten Stufe der Bartheke stand und mit Hilfe eines schwarzen Schlauches eine kristallklare Flüssigkeit aus einem silbernen Kelch trank.
    Eirene neigte den Kopf in seine Richtung und antwortete: „Ich bin nicht als Gast gekommen, sondern nur als Auskunftsuchende, Edler Herr. Ich suche jemanden, den zu betreuen ich übernommen habe: Covar Inguard."
    „Den Barbaren von Bugaklis!" rief ein Marsianer von seinem Tisch aus. „Hier war er jedenfalls nicht, Mylady."
    „Nein, er war nicht bei mir", bekräftigte Horam Rudo. „Weil er sich nicht hereingetraut hat, Horry", krächzte der Toklunte. „Er trieb sich aber draußen herum, als ich ankam.
    Ich denke, daß er von hier aus in den Dschungel gegangen ist. In diese Richtung sah ich ihn jedenfalls gehen, bevor ich den Club betrat."
    Eirene musterte den etwa vierzig Zentimeter hohen und ebenso breiten Toklunten, der mit seiner Beleibtheit eine lebende Buddha-Statuette hätte sein können, wären nicht sein „Bocksgesicht" und seine rabenschwarzen, sechsgliedrigen Hände gewesen. „Mein Name ist Eschkral Noghim Dragth", sagte der Toklunte in einwandfreiem Interkosmo. „Syntronik-Spezialist auf dem Kreuzer CRAZY HORSE. Man nennt mich dort Böcklin."
    „Ich danke dir sehr für die Auskunft, Dragth", erklärte Eirene. „Entschuldigt, wenn ich euch gestört habe. Einen schönen Abend noch!"
    „Aber du willst doch nicht auch in den Dschungel!" rief Horam Rudo ihr nach, während sie schon zur Tür ging. „Es lauern viele Gefahren dort: Zen-Echsen, Vampir-Pflanzen, Ninisha-Rudel und, als Schlimmstes, die Erdgeister."
    Aber Eirene hörte gar nicht richtig zu.
    Sie dachte nur noch daran, daß ihr Schützling sich in den Dschungel von Phönix gewagt hatte und womöglich dachte, er sei zu Hause auf Bugaklis und kenne alle Gefahren, die es gab.
    Dabei unterschied sich die Bergwelt von Bugaklis wahrscheinlich so kraß vom Dschungel auf Phönix wie die terranische Antarktis von dem Innern eines Vulkans ..
     
    2.
     
    Iruna von Bass-Teth schwebte in einem Therapiefeld, das so stabil wie Terkonit war und doch so sanft mit ihr umging, als würde sie von einer Wolke getragen.
    Aus diesem völlig transparenten Feld heraus sah sie auf die absolut natürlich wirkende videoplastische Projektion einer Landschaft, die dem traumhaft schönen Park glich, in den der Palast des Familienstammsitzes derer von Bass-Teth auf Sphinx, dem fünften Planeten der blauen Sonne Akon, eingebettet war. „Warum bist du so schweigsam, Iruna?" drang die Stimme von Leschtron, dem syntronischen Psychotherapeuten, aus einem Schallfeld zu ihr durch. „Wie soll ich dir helfen, wenn du nicht freimütig über alles redest, was dich bedrückt?"
    Die Akonin hätte nur zu gern geredet; dennoch schwieg sie.
    Im Grunde genommen war sie nicht mehr krank - nicht nach so vielen Monaten. Damals war sie im Einflußbereich der Hera-Bucht harten Hyperstrahlungen im extrem hohen Frequenzbereich der psionisch wirksamen Grenzmodulation ausgesetzt gewesen.
    Rodnina Kosnatrowa, ehemalige Chefmedizinerin und Neuropsionikerin der TS-CORDOBA hatte eine Basisstörung in Irunas neuropsionischer Aura diagnostiziert. Sie hatte sie deshalb in Tiefschlaf versetzt.
    Iruna war im Grunde genommen überrumpelt worden. Die Diagnose Rodninas war in konventionellneuropsionischer Hinsicht richtig gewesen. Sie hatte nur nicht erfaßt, welche
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher